Ein Spiel ohne Sieger – so gibt es nur Verlierer

Der heute im Tagblatt (Seite 23) abgedruckte Leserbrief von Kläus Zahner mit dem Titel „Eine bodenlose Frechheit des FC“ soll hier nicht unerwähnt bleiben. Die unleidige Geschichte rund um die Kellen-Beiz scheint kein Ende zu nehmen. Dass da die Meinungen diametral auseinander liegen ist hinlänglich bekannt. Auch nicht neu sind die nicht gerade schmeichelhaften Vorwürfe an den jüngsten FC der Region. Und das Verdrehen der Fakten scheint in der Zwischenzeit salonfähig geworden zu sein. Jetzt haut aber Kläus Zahner noch einen drauf und es zeichnet sich ein Spiel ohne Sieger ab.

Ich war vor Jahren in den Fussballvereinen von Rorschach und Goldach in den jeweiligen Vorständen aktiv und kenne seit langem die Problematik. Das Ansinnen, beide Vereine zusammen zu führen und gemeinsam die Herausforderung für eine konstruktive Zukunft im regionalen Fussball zu meistern, hat nach wie vor meine volle Zustimmung. Die Strategie ist nach vorne gerichtet und zielt vor allem auch dahin, den rund 600 Vereinsmitgliedern ein attraktives Angebot zu bieten. Zum Nulltarif ist sowas nicht zu haben. Das wussten auch die Behördenmitglieder, die an der Gründungsversammlung im April 2017 dabei waren.

Wenn Kläus Zahner in seinem Leserbrief mit dem Zweihänder unterwegs ist, dann ist dies sein Recht. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Ebenfalls ein hohes Gut ist es aber, Paroli zu bieten, wenn einem etwas sauer aufstösst. In seinem Leserbrief zielt er ziemlich tief, wenn er Begriffe wie «Frechheit» und vor allem «gewalt(tät)igen Mitstreitern» verwendet. Das sind keine Ansätze einer Konfliktlösungsstrategie. Sie bewirken lediglich eine Verhärtung der Fronten und sind eigentlich nichts anderes als frech.

Der Goldacher Gemeindepräsident Dominik Gemperli hat in seinem Blog kürzlich folgendes geschrieben: «… Von diesem Engagement profitiert nicht der Einzelne selber, sondern vielmehr die Allgemeinheit. Ohne ehrenamtliches Engagement lassen sich keine Vereinsstrukturen aufrechterhalten. Eine Gesellschaft ohne Vereine auf der anderen Seite ist undenkbar. Es sind die Vereine, die für Zusammenhalt und Zugehörigkeit in einer immer anonymeren Welt sorgen und somit Identität stiften. Zum Wohle von uns allen.»

Die ganz grosse Kunst wird es jetzt sein, eine akzeptable Lösung zu finden. Das Hantieren mit Nitroglycerin ist dabei ebenso wenig zielführend wie das Verbreiten von Zahlen, die wohl gross tönen, aber herzlich wenig aussagen. Wenn der FC dann auch noch vom geplanten neuen Autobahnanschluss profitieren sollte, dann werden diese Zahlen wohl leicht die Millionengrenze überschreiten. Scherz beiseite: Vielleicht macht es wirklich auch Sinn, wenn sich die Gesellschaft die Frage stellt, was ihnen eine gesunde Jugend, eine ausgeglichene und glückliche Bevölkerung und ein attraktives Freizeitangebot letztlich wert ist. Das geht weit über einen Fussballverein hinaus. Es ist vielleicht so etwas wie eine Gretchenfrage. Und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Zum Nulltarif ist das nicht zu haben. (res)

Man darf gespannt sein, ob überhaupt und wenn ja in welcher Form der FC Rorschach-Goldach 17 da Stellung bezieht. Nächster sportlicher Termin ist am Samstag, 22. September (Heimspiel ab 16 Uhr auf Kellen gegen Buchs). Zudem lädt der FC RG 17 ab 15 Uhr zum Sponsorenapéro. An Gesprächsstoff dürfte es nicht mangeln …

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1 Kommentar zu "Ein Spiel ohne Sieger – so gibt es nur Verlierer"

  1. Lieber Res – herzlichen Dank für Deine Zeilen zum Leserbrief von dieser Woche. Nun ja – es wird auf dieser Welt – egal um was es geht – immer Neider und demzufolge Befürworter oder Gegner einer Sache geben. Genauso wie uns vorgeworfen wird – wir als FC hätten den ehemaligen Pächtern den Erfolg nicht gegönnt, wird uns hier nicht vergönnt, dass wir dasselbe Projekt stemmen könnten und wer weiss, vielleicht können wir es zur Überraschung aller sogar besser. Es ist mir schon klar, dass es nach wie vor Leute in der Region gibt, die mit dem FC Rorschach nichts anfangen können. Genauso gibt es andere Lager die mit dem FC Goldach nichts anfangen konnten. Das sind jene Leute, die durchs Leben laufen und immer zurück blicken und eine Nulltoleranz für etwas neues haben. Schauen diese Leute beim Autofahren auch die ganze Zeit in den Rückspiegel ? Nun gut, ob Befürworter oder Gegner – die ganze Polemik um das Thema FC gibt ja immer auch Gesprächsstoff was dazu führt, dass man sicher wiedermal in der Öffentlichkeit melden kann. Ob es zur Lösung eines Problems mithilft, dass scheint mir hier gar nicht so wichtig zu sein – dass ist zumindest mein Eindruck. Andernfalls würde man nicht Fakten verdrehen und Unwahrheiten verbreiten ohne die exakten Details zu kennen. Darüber habe ich mich diese Woche aber eigentlich gar nicht gross aufgeregt.

    Ich bin nun seit vermutlich mehr als 20 Jahren für den FC unterwegs. Sei dies der FC Rorschach, früher die U.S. Stella Azzurra oder jetzt der FC Rorschach-Goldach 17. Genauso wie meine aktuellen und früheren Vorstandskollegen vom FC Goldach, opfern wir jede Woche eine Vielzahl von Stunden unserer Freizeit dafür, dass wir einen Kleinbetrieb in Form eines Vereins mit etwa 600 Angestellten oder Mitgliedern am Laufen halten. Wir machen dies in erster Linie deshalb, weil wir es als Verpflichtung gegenüber den Jugendlichen der Region sehen und damit etwas zurückgeben können, dass – zumindest ich – in meiner Jugend ebenfalls im Verein erfahren durfte. Und nur so nebenbei – wir machen diese Arbeit ohne Bezahlung, nicht erst seit dieser Saison.

    Das nun jemand hingeht und meine Vorstandskollegen und mich in einem Leserbrief beleidigend als „gewalttätig“ und unfähig bezeichnet und für Sachen beschuldigt mit denen wir nichts zu tun haben – das geht zu weit und grenzt für mich an üble Nachrede. Sich selbst dann noch als Fan zu bezeichnen ist dann aber noch der Gipfel mit dem man sich selbst wieder lächerlich macht. Ich kenne den Herrn der diesen Frust-Leserbrief geschrieben hat nicht persönlich. Ich habe auch keine Lust und kein Interesse diesen Herrn kennen zu lernen – heisse Luft hatte ich diesen Sommer genug. Ich könnte den ganzen Bettel zusammen mit meinen Kollegen jetzt auch einfach hinwerfen – jetzt wo sich seit der Hauptversammlung überraschender Weise fähige Leute herauskristallisieren sollten ja genügend Nachfolger gefunden werden. Da hier meist aber nur grosses Gerede und wenig Taten folgen, werden wir uns weiter zum Wohle der Jugend einsetzen. Ich glaube aber auch, dass aus dem Vorstand mittlerweile niemand böse wäre, wenn man uns an der nächsten Hauptversammlung abwählen möchte. Um dies klar festzuhalten: Weder unser arg gerügter Präsident Markus Hundsbichler noch die anderen Vorstandsmitglieder kleben an Ihren Stühlen und allesamt wüssten Ihre Freizeit dann anders zu nutzen. Wir machen gerne Platz für Leute die endlich eine Ahnung davon haben, was Sie tun. Vermutlich würden wir dann jede Gelegenheit nutzen um die Arbeit des neuen Vorstandes zu hinterfragen und zu kritisieren und dann bei jeder Gelegenheit einen Leserbrief in die Zeitung zu setzten. Man könnte uns ja sonst noch vergessen.

    Ich bin stolz darauf, was wir mit meinen Vorstandskollegen und den Mitgliedern des ehemaligen FC Goldach und FC Rorschach erreicht haben.

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