Geschichte der Spitalgottesdienste in Rorschach

Das Rorschacher Echo hat noch nachstehenden Text zur Eucharistiefeier und Profanierung der Spitalkapelle Rorschach erhalten.

Das Krankenhaus der Region Rorschach wurde 1901 erbaut. Bischof Augustinus Egger überbrachte am 24. Februar 1905 die Bewilligung aus Rom, dass in der Spital-Kapelle Hl. Messen gelesen werden durften. So wurde am 20. März 1905 die erste Hl. Messe gelesen. Die Katholischen Gottesdienste wurden, vor allen für die Patientinnen und Patienten des Spitals sowie den dannzumal dort arbeitenden Schwestern von Ingenbohl, angeboten.  Doch auch Personen aus der Umgebung schätzten den kleinen, persönlichen Rahmen beim Gottesdienst in der Spitalkapelle. Bei 30 BesucherInnen war die Kapelle voll ausgebucht und Patienten in Spitalbetten fanden fast keinen Platz mehr. Seit 1967 wurde die Kapelle ökumenisch genutzt.

An der Orgel spielte seit 1987 bis 2020 Bruno Stillhard mit viel Herzblut und Begeisterung. Zu Beginn gab es eine Feier am Donnerstagmorgen und eine Messe am Sonntag. Da gegen Ende des 20. Jahrhunderts immer weniger Priester vor Ort zur Verfügung standen, wurde der Donnerstag gestrichen und nur noch am Sonntag Eucharistie gefeiert. Im Jahre 2013 wurde der katholische Gottesdienst von Sonntag 08.00 Uhr früh wieder auf den Donnerstag, abends um 19.00 Uhr verlegt. Doch der Organist blieb der Spitalkapelle treu, bis im März 2020 aufgrund des Corona-Virus die Gottesdienste im Spital eingestellt wurden. Und es kam noch schlimmer. Die Regierung des Kantons St. Gallen beschloss, das Spital Rorschach per 31. Januar 2021 zu schliessen und nur als Ambulatorium weiterzuführen. Somit war das Ende der Spitalgottesdienste eingeläutet.

Viele ehrenamtliche Mesmerinnen und Mesmer hatten die heiligen Messen im Spital vorbereitet und begleitet. Elsi Morini, Vreni Gebert, Ida Thurnherr, Agnes Wirth, Peter Künzle, Angela Bernasconi, Rosmarie Zus, Helena Kruckenhauser, Rosmarie Künzle und gegen Schluss Astrid Eisenring, Maria Senn und Georg Gartmann waren, unterstützt und instruiert von den fest angestellten Hauptmesmern, in der Spitalkapelle im Einsatz.

Die Kapelle im Spital Rorschach gehörte zum Eigentum des Spitals. Einzig die Reliquien wurden von den Kirchen zur Gestaltung der kirchlichen Feiern eingebracht. Die neue elektronische Orgel wurde im Jahr 1988 durch Bruno Stillhard vermittelt und durch die evangelische und katholische Kirche, zusammen mit dem Spital, zu je einem Drittel finanziert. Das alte Harmonium war nicht mehr funktionstüchtig und konnte so ersetzt werden. Frau Gehrig und Herr Wohlwend hatten bis 1987 über Jahre die musikalische Begleitung der Gottesdienste sichergestellt. Für die kranken Personen im Spital war das kirchliche Angebot ein wichtiger Aspekt zur Genesung. Das Vertrauen auf Gott und das Gebet geben Moral und Kraft, um die schwierige Krankenzeit gut zu überstehen.

Die Spitalkapelle wurde am 25. März 2021 in einer würdigen Eucharistiefeier durch Pfarrer Roland Eigenmann profaniert. (pd jeh)

Baudaten des Spital Rorschach
1901                    Neubau Hauptgebäude
1920/21             Erweiterung Hauptgebäude, Vergrösserung Kapelle
1941                    Neubau Bau Ost
1941                    Umbau Hauptgebäude
1960                   Umbau und Erweiterung
1977                    Einbau Geburtshilfeabteilung
1990                   Prüfung Umbau/Neubau Spital durch Kanton SG
1998                   Ausbau Cafeteria
2000                  Neues Vordach

Newsletter abonnieren

Bitte wähle, ob Du über jeden neuen Beitrag sofort oder lieber jeden Morgen gegen 9 Uhr eine Zusammenfassung der neusten Beiträge erhalten möchtest.
Liste(n) auswählen: