Wenn Geschichten in Äthiopien beginnen & hier enden…

Manchmal schreibt das Leben Geschichten, die man gar nicht für möglich gehalten hat. So eine hat Emanuele Diana erlebt, der dank aussergewöhnlichen Reiseerfahrungen im fernen Äthiopien eine Entscheidung getroffen hat, die sein Leben für immer verändert hat. Und diese jetzt in Rorschach umsetzen will. Doch schön der Reihe nach.

Emanuele Diana ist Italiener, aufgewachsen in der Region Venedig und lebt seit 9 Jahren in der Schweiz. Im Dezember 2020 hat er sich mit seiner Partnerin aufgemacht, Afrika zu bereisen. Ihre Tour brachte sie in den Süden von Äthiopien, in eine Region des Omo Tals, die besonders für ihre Stämme und Traditionen bekannt ist. «An diesem Tag haben wir einen Minibus genommen, um Turmi zu erreichen, eine kleine Stadt weit weg von den grossen Städten und der Modernisierung. Wir wollten in Kontakt mit dem traditionellen Afrika und den Kulturen kommen, die noch nicht (oder nur wenig) von der so genannten „Zivilisation“ beeinflusst sind. Nach einer kurzen Weile hielt der Minibus an – mitten im Nirgendwo! – und ein Mann stieg ein: er trug die typische Kleidung und den Modeschmuck des Hirtenstammes der Hamer. Ok, nichts Ungewöhnliches hier und so setzte der Bus seinen Weg nach Turmi fort. Als die Fahrgäste nach kurzer Zeit zum Bezahlen der Fahrt aufgefordert wurden zahlten alle, nur dieser Hamer-Mann nicht: er hatte kein Geld! Nach einigen Diskussionen wurden einige Leute unruhig. Es zeigte sich, dass es für ihn keine Möglichkeit gab die Fahrt zu bezahlen. Wir waren etwa 20 km von Turmi entfernt, also entschied ich mich, etwas zu tun: Ich beschloss, ihm die Fahrt zu bezahlen! Diese Entscheidung veränderte mein Leben für immer, alles begann damit…». Diese ganze wunderbare Geschichte findet man hier.

Weder Kaffee noch Tee
In seiner Geschichte erzählt dann Emanuele Diana, wie er die grossartige Cascara entdeckte. Es handelt sich dabei eigentlich um ein «Abfallprodukt» der klassischen Kaffeebohne, welches Emanuele Diana weiterverwertet (wie der Stamm im fernen Äthiopien). Er macht das in der Kornhausbräu AG in Rorschach, wo er das Sudhaus wie auch die Infrastruktur der Abfüllerei benutzen darf. Cascara kommt aus dem Spanischen und bedeutet „Schale“. Es ist die weltweit gebräuchlichste Bezeichnung für die getrocknete Schale und das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche, d. h. für die Frucht der Kaffeekirsche.

Die Kaffeekirsche ist eine Frucht, die geerntet wird, wenn sie rot ist. Je nach Verfahren wird sie vor oder nach der Trocknung in ihre zwei Hauptbestandteile zerlegt: Auf der einen Seite befinden sich die Bohnen, auf der anderen Seite das Fruchtfleisch. Der ganze Prozess ist hier beschrieben.

Von der Idee zum Business
Wohl die wenigsten Rorschacher Echo-Leser:innen haben bisher etwas von Cascara gehört. Aber es lohnt sich, das Produkt einmal zu probieren. Es ist ein natürlicher Muntermacher, den es bis jetzt in der Kornhausbräu selber, im Treppenhaus und im Seecafe Arion gibt. Und in einigen Geschäften der weiteren Region. Nun ist der in Tübach lebende Emanuele Diana daran, seine Idee marketingmässig aufzubauen und neue Vertriebskanäle zu gewinnen. Aber er weiss selber ganz genau, dass es ein schwieriger Weg ist, eine Idee erfolgreich im Business zu installieren. Deshalb setzt er nicht nur auf «Cascara», sondern ist auch anderweitig als Angestellter tätig. Aber er ist Idealist genug und hofft, zu einem späteren Zeitpunkt voll mit «Cascara» von sich reden zu machen.

Mehr findet man auf seiner Homepage. Und wer sich direkt mit Emanuele austauschen oder noch mehr erfahren will kann sich direkt per Mail an ihn wenden. Und wer das Produkt probieren will wird hier fündig.

 

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