Das Quartier wird auch rückblickend gewürdigt

Markus Kern hat mit grossem Interesse die beiden Geschichten rund um die Hohbühlstrasse 20 und Hohbühlstrasse 16 gelesen und dann gleich auch noch in die Tasten gegriffen:

„Ich kann auch noch einige Reminiszenzen zu den Häusern an der Hohbühlstrasse beitragen. Wir zogen 1966 in das Haus mit dem Türmchen an der Promenadenstrasse. Dieses steht oberhalb des ersten der beschriebenen Häuser. Damals ging ich im Pesta in die sechste Klasse und anschliessend in die Sek im damaligen Sekundarschulhaus dem heutigen Schulhaus Kreuzacker. Bemerkenswert dabei ist insbesondere, dass es erst einige Jahre her war, dass Mädchen und Buben in den Klassen gemischt unterrichtet wurden und keinen separaten Eingang mehr benutzen mussten.

Mein älterer Bruder Willi und ich konnten uns einige Winter lang mit dem Betreuen der Heizung etwas Sackgeld verdienen. Wir führten so die Tradition weiter, dass Jugendliche die Wärmeversorgung sicherstellten. Wir spielten aber auch mit den Kindern der Familie Bauer. Speziell waren unsere Rennen mit den Modellbahnen Spur 0. Diese konnten wir im halben Dachstock des Gebäudes rasen lassen. Dazu legten wir nicht nur Kreise, sondern auch eine gerade Schienenstrecke an. Die Loks platzierten wir am Anfang der Schienenstrecke und und beschleunigten mit der zum Umschalten der Fahrtrichtung vorgesehenen Überspannung auf ihre Maximalgeschwindigkeit. Mit dieser schossen sie dann über das Ende des Schienenweges hinaus und liefen auf dem Holzboden aus. Wer am weitesten kann, hatte gewonnen. Natürlich war das für die Loks nicht optimal und hinterliess an ihnen unerwünschte Spuren. An diesen Estrich habe ich eine weitere Erinnerung. Einmal trat ich in einen Nagel, der aus einer Dachlatte am Boden hervorstand. Der Nagel durchstiess den Fuss vollständig, war aber glücklicherweise nicht rostig. Es war ein ganz eigenartiges Gefühl. Schmerzen hatte ich kaum, aber das kalte Ding in meinem Fuss. Ich zog ihn vom Nagel ab und eilte zu meiner Mutter. Sie desinfizierte die kaum blutenden Wunden und nach einigen Tagen war alles wieder verheilt.“

Und auch sein Bruder Philipp Kern hat sich noch über Facebook gemeldet: „Danke für diese Geschichten. Die Zeit in Erinnerung. Das Quartier war für uns ein riesiger Spielplatz. Das sonntägliche ‚Gugs am Berg‘ war legendär und natürlich auch die Pilzkeller und die Geheimgänge. Herr Garbe war unser ‚Story-Teller‘.“

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