Das Stadtfest Rorschach findet keinen Leader

„Der Vorstand des Vereins Stadtfest Rorschach hat sich in den vergangenen Monaten intensiv um eine Nachfolgeregelung bemüht. Wie sich nun zeigt, waren die Bemühungen schlussendlich nicht zielführend. Dies hat zur Folge, dass seitens unseres Vereins im Jahr 2023 kein Stadtfest in Rorschach organisiert wird“, meldet Präsident Rolf Niederer heute Morgen per Mail. Was wiederum nichts anderes heisst, dass die Luft für das Rorschacher Stadtfest immer dünner wird.

Und weiter schreibt Rolf Niederer: „Unsere Suche nach Nachfolgerinnen und Nachfolgern war von zahlreichen Gesprächen und Interessenbekundungen geprägt. Für die uns damit entgegengebrachte Zeit und Wertschätzung bedanken wir uns bei allen Interessentinnen und Interessenten. Wir haben während der gesamten Dauer unserer Suche viel guten Willen gespürt. Ganz vereinzelte Personen haben dabei ihre Unterstützung für die Organisation des Stadtfests zugesichert. Diese freiwillige Bereitschaft, sich gesellschaftsorientiert zu engagieren, beurteilen wir als wertvoll und bringen auch an dieser Stelle unseren ausdrücklichen Respekt für die damit verbundene Haltung unmissverständlich zum Ausdruck. Fakt ist aber auch, dass die derzeit in Aussicht gestellte Unterstützung nicht ausreicht, um den Verein konform und zweckbestimmt zu führen. Insbesondere für die vakanten Vorstandsposten fanden sich praktisch keine Kandidatinnen oder Kandidaten. Gleiches gilt für weitere wichtige Ressorts wie beispielsweise den Bau oder die Festwirtschaft.

Zusätzlich haben wir in Erwägung gezogen, dass der zeitliche Vorlauf zur Organisation des diesjährigen Stadtfests abgelaufen ist. Wir hatten unsere diesbezügliche Frist vom vergangenen November aufgrund offener Interessenbekundungen im Dezember zwar nochmals verlängert. Dies mit der Hoffnung, allenfalls doch noch eine passende Nachfolgeregelung zu finden. Die umfangreichen Vorbereitungsarbeiten für den jeweils im Juni anstehenden Anlass müssten unseres Erachtens aber spätestens zum aktuellen Zeitpunkt am Laufen sein. Da sich in Bezug auf die Nachfolgeregelung derzeit keine Lösung abzeichnet, erachten wir die Absage des Stadtfests 2023 daher nicht nur personell, sondern in der Folge auch zeitlich, als konsequent.

Die Zukunft des Verein Stadtfest Rorschach ist zum heutigen Zeitpunkt unklar. Angesichts einzelner Unterstützungsangebote wäre es nach Ansicht des heutigen Vorstands verfrüht, den Verein bereits an der bevorstehenden Hauptversammlung vom 10. März 2023 aufzulösen. Obwohl der Verein in diesem Jahr aus den genannten Gründen kein Stadtfest auf die Beine stellen wird, soll der Verein zumindest bis ins Jahr 2024 bestehen bleiben. Dazu hat sich der heutige Vorstand bereiterklärt, in einer quasi stillstehenden Funktion den Verein befristet aufrecht zu erhalten. Allenfalls entsteht in der breiten Öffentlichkeit bis Ende 2023 konkreteres respektive zusätzliches Interesse, den Verein in eine Zukunft zu führen. Wir nehmen sämtliche Unterstützungsangebote weiterhin gerne entgegen.

Fest steht aber bereits heute: sollte sich bis Ende 2023 weiterhin keine Nachfolgelösung abzeichnen, wird der Verein im März 2024 anlässlich der dann stattfindenden Hauptversammlung aufgelöst. Im Falle einer Vereinsauflösung regeln die bestehenden Statuten den Liquidationserlös: dieser fiele vollumfänglich an unsere Trägergemeinschaft zurück. Unsere Trägergemeinschaft besteht seit der Gründung aus dem Gewerbeverein der Region Rorschach sowie dem Verein «Netzwerk Rorschach».

Von Herzen haben wir uns gewünscht, an dieser Stelle eine bessere Botschaft in der Öffentlichkeit platzieren zu können. Obwohl wir sie in unserer langjährigen Tätigkeit und bei unseren pflichtbewussten Entscheidungen stets berücksichtigt haben, hat uns die Realität schlussendlich nun doch eingeholt. Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich ab, dass eine Neubesetzung für Vorstandsmitglieder und Ressortverantwortliche zusehends anspruchsvoller wurde. Sicherlich ist der Verein Stadtfest in diesem Kontext kein Einzelphänomen. Die unentgeltliche Freiwilligenarbeit gelangt auch an anderen Stellen zusehends an ihre Grenzen. Gerade deshalb liegt uns fest daran, all unseren zahlreichen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern unseren aufrichtigen Dank auszusprechen.“ (Text/Luftaufnahme: pd rn)

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