Kleberei: Die Zwischennutzung ist zu Ende

Mit dem fantastischen «Rorschach Unplugged» endete am vergangenen Freitag die Zwischennutzung in der Feldmühle. Die Kleberei in dieser Form ist Geschichte. Der Kulturverein nebelfrei. Region Rorschach als Veranstalter der Events in der ehemaligen Stickereifabrik Feldmühle in Rorschach lässt etwas Liebgewonnenes los, um sich wieder neuen Zielen zuwenden zu können. Richard Lehner, Initiant der Kleberei und Co-Präsident des Kulturvereins nebelfrei äussert sich dazu wie folgt: «Es waren vier wunderbare Jahre, die wir in den historischen Räumen der Feldmühle verbringen und für ein stets wachsendes Publikum Veranstaltungen durchführen durften.» Nun sei es Zeit, neue Ideen zu entwickeln und sich neue Ziele zu setzen.

Roman Games

Der Entscheid, die Zwischennutzung zu beenden, sei unabhängig von den Überbauungsplänen für das Areal gefällt worden. Richard Lehner: «Wir haben als Team festgestellt, dass wir in eine Routine hineinwachsen, die uns zwar die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zunehmend erleichterte, uns jedoch zu einer Professionalität hinlenkte, die wir gar nie anstrebten.» Die Kleberei habe auch davon gelebt, dass die Bands und Einzelkünstler*innen den Kulturraum – die ehemalige Kantine der Feldmühle – zusammen mit dem Publikum immer wieder neu gestalteten. Das heisst: An jedem Abend sah der Raum anders aus.

Noch sei es zu früh, um bereits über Pläne, Ideen und die künftige Ausrichtung des Kulturvereins und der Kleberei zu informieren. Klar ist: Der Name Kleberei wird bestehen bleiben und damit auch die Website www.kleberei.ch. Ein allfälliger Erlös aus dem Veranstaltungsjahr 2022 wird in neue Projekte investiert.

Als Höhepunkt der vergangenen vier Jahre in der Feldmühle zählt Richard Lehner «ganz zuvorderst die wunderbare Zusammenarbeit mit dem Team, das bei jeder der fast hundert Veranstaltungen motiviert an der Arbeit war. Allen voran der gute Geist der Feldmühle, Efisio Prasciolu.» Die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand, von Institutionen, Stiftungen und privaten Gönnerinnen und Gönnern sei sehr hilfreich gewesen. «Bei den Veranstaltungen waren die Glanzlichter nicht nur die Konzerte mit Stars wie Steff La Cheffe oder Marco Zappa, sondern eine Vielzahl von kleineren und grösseren Aufführungen im Kulturraum und auf der Openair-Bühne», so Richard Lehner. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler aus der Region spielten in der Kleberei, auf der Bühne lasen Peter Bichsel, Dana Grigorcea, aber auch Anna Stern, Gardi Hutter und Frank Heer. Zu einem Renner entwickelten sich in diesem Jahr die Rundgänge durch die historischen Industriegebäude, die noch im Originalzustand gezeigt werden konnten.

Waterback

Das Team der Kleberei wünscht sich für die Zukunft, dass das Format «Rorschach Unplugged» weiterlebt, und dass in Rorschach ein permanenter Raum für Kleinkultur und die freie Szene entsteht, der bestehende kulturelle Angebote der Hafenstadt ergänzt. (Text/Bilder: pd)

Newsletter abonnieren

Bitte wähle, ob Du über jeden neuen Beitrag sofort oder lieber jeden Morgen gegen 9 Uhr eine Zusammenfassung der neusten Beiträge erhalten möchtest.
Liste(n) auswählen: