Podium im Stadthofsaal zum Thema „Frieden schaffen“

Die Grünen der Region Rorschach haben am letzten Dienstag im Stadthofsaal eine Podiumsdiskussion durchgeführt und darüber nachstehenden Bericht verfasst. Das Beitragsbild stammt von Andre Brugger und ganz vorne von links nach rechts sieht man Arne Engeli, Jeannette Losa und Regula Rytz.

Frieden schaffen Podium im Stadthofsaal
Mit dem Podiumsgespräch „Frieden schaffen  – mit oder ohne Waffen?“  vom Dienstag  greifen die GRÜNEN der Region Rorschach ein weltpolitisches Thema auf und wollen im lokalen Rahmen helfen, die Kriegsereignisse besser einzuordnen.

Jeannette Losa, grüne Kantonsrätin moderierte das Gespräch zwischen Regula Rytz, ehemalige grünen Präsidentin und Nationalrätin und dem als Friedensaktivist bekannten Arne Engeli,  aus Rorschach. Es soll kein Streitgespräch wie in der Arena, werden, sondern es soll den Fragen und Anliegen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg Raum gegeben werden, damit alle eine eigene Haltung dazu finden können, sagte Losa einführend.

Aufwachen am 24. Februar
Auf die Frage, welche Gedanken ihn beim Kriegsausbruch beschäftigten sagte Arne Engeli, er hätte nicht erwartet, dass eine Weltmacht die unabhängige Ukraine derart brutal überfallen würde und damit die Friedensbemühungen, die mit dem Minsker Waffenstillstandsabkommen  von 2014 zunichte gemacht werden. Für ihn war klar, die vom Krieg betroffen Menschen verdienten unsere Solidarität und sofortige Hilfe, die denn auch von der Bevölkerung in den Europäischen Ländern und in der Schweiz  grossartig mitgetragen wurde.

Regula Rytz fügte noch an, dass die Welt damit eine andere geworden sei und insbesondere die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu solchen nicht demokratischen Ländern wir Russland überdacht werden müssen.

Pazifismus und Frieden
Arne Engeli definiert den Pazifismus als das stete Bemühen mit Verhandlungen und vertrauensbildenen Massnahmen den Frieden zu erhalten und zu stärken. Wenn aber der Krieg offen ausgebrochen ist,  sei es klar, dass sich die Angegriffenen zur Wehr setzen und sie dazu auch Hilfe bekommen sollen.

Ein stabiler Frieden könne nur durch Verhandlungen erreicht werden, sagte Regula Rytz. Für den Frieden braucht es aber auch Gerechtigkeit und Solidarität mit den Benachteiligten.  Es sei daher wichtig, dass die Schweiz die internationalen Organisationen wie die OSZE und die UNO stärkt und die Möglichkeiten mit ihrem Einsitz im UNO Sicherheitsrat klug nutzt.

Verpasste Chancen für den Frieden
Sicher sei es für die Schweiz richtig militärisch neutral zu sein, meinten beide Podiumsteilnehmenden. Ein NATO Beitritt oder eine verstärkte militärische Zusammenarbeit komme nicht in Frage. Politisch und wirtschaftlich müsse sich die Schweiz auf die Seite des internationale Völkerrechts stellen und solidarisch mit den benachteiligten Menschen für Gerechtigkeit sorgen. Es sei richtig, dass wir uns an den Sanktionen gegen den Aggressor beteiligen. Ob die Ergreifung eigener Sanktionen wirksam wäre, sei jedoch nicht klar. Chancen sich aktiv für Frieden und Gerechtigkeit zu engagieren habe die Schweiz bisher zu wenig genutzt. Auch müsse die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den andern Ländern von Verantwortung und Gerechtigkeit geprägt sein.

Abhängigkeit verringern und diversifizieren
Die Schweiz, als kleines, aber wirtschaftlich starkes Land, sei auf die internationale Zusammenarbeit mit allen angewiesen. Aber dies dürfe aber nicht dazu führen, dass wir einseitig von undemokratischen Staaten wie China oder Russland abhängig werden. Vor allem im Energiebereich sei die Schweiz, aber auch Europa sehr erpressbar geworden. Das müssen wir jetzt schnell ändern und verpasstes nachholen, sagte Regula Rytz. (Text/Bild: pd rf)

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