Wandermuschel-Schwemme an der Seepromenade

Wandermuscheln können schaden, sind aber auch nützlich. Viele Muscheln kann man derzeit auch auf der Arionswiese an der Rorschacher Seepromenade bewundern, wo der Springbrunnen (spätestens am Gründonnerstag sollte er wieder in Betrieb sein) momentan auf Vordermann gebracht wird. Die Muscheln müssen dazu weggekratzt werden.

Es sind aus Südosteuropa eingewanderte Wandermuscheln (Dreissena), die um 1850 erstmals in der Region Basel festgestellt wurden. Seither haben sie sich schweizweit in Gewässer bis zu 880 m ü.M. ausgebreitet. Den Bodensee erreichten sie ab 1950, den Walensee in den 80er-Jahren. Mit ihren Byssus-Fäden halten sie sich vorwiegend an Holzpfählen sowie  an Booten und Schiffen fest. Ab 11 Grad Wassertemperatur wachsen sie, ab 15 Grad beginnt die Vermehrung. Eine einzige Muschel kann dann bis zu einer Million Eier pro Jahr produzieren! Wandermuscheln erreichen ein Höchstalter von ca. sieben Jahren. Nicht alle erreichen dieses Alter, weil sie von gewissen Fischarten verspeist werden. Und besonders die Reiherenten haben Dreissena «zum fressen gern».

Der 1913 in Friedrichshafen gebaute Schaufelraddampfer «Hohentwiel» verkehrt seit 1990 wieder regelmässig auf dem Bodensee. Nach 20 Jahren ist wiederum eine Generalrevision angesagt. Als Kapitän Kössler das 365 Tonnen schwere Schiff inspizierte entdeckte er tausende von Muscheln, wie er es an einem Schiff noch nie gesehen hatte. Der Raddampfer könne darum nicht so schnell fahren und würde zusätzlich mehr Energie verbrauchen ergänzte Kössler. (Text: Gieri Battaglia/Bilder: Gieri Battaglia und ‚Reiherente‘ von Andreas Gygax)

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