Wenn eine Auszubildende dankbar zurückblickt …

Corina Hirzel feiert mit „Vergiss mein nicht“ in diesem Jahr ihr 20-Jahre-Jubiläum. In dieser langen Zeit hat sie auch viele  junge Menschen ausgebildet. Eine davon ist Manuela Vogel, die zwischen 2009 und 2012 ihre Ausbildung zur Floristin EFZ absolvierte. Sie blickt gerne auf ihre Lehrzeit zurück.

„Ich denke sehr gerne an meine drei Ausbildungsjahre bei Corina Hirzel im Vergiss mein nicht zurück. Ich hatte einen tollen Start in mein Berufsleben mit einem aufgestellten jungen Frauenteam und würde den Beruf auch heute wieder erlernen. Gereizt hat mich der Beruf, weil er so kreativ und naturnah ist. Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass es noch viel Mehr ist, wie nur die Kreativität die zählt. Als Floristin in einem Blumenfachgeschäft muss man zugleich eine Handwerkerin sein, eine umfassende Dienstleisterin, eine analytische Pflanzenflüsterin, eine gute Verkäuferin mit Einfühlungsvermögen und viel Vorstellungskraft, eine Malerin, eine Dekorateurin, eine Künstlerin und einfach eine Frau für alle Fälle.

Manuela Vogel

So erinnere ich mich noch gut an einen Herbstnachmittag zurück, als die zweite Lernende und ich uns mit dem kleinen Vergiss mein nicht-Büssli auf den Weg an einen Waldrand von Bekannten machten, um dort mit all unserer Kraft Nielen-Ranken von den Bäumen zu reissen. Dem Endergebnis, wunderschöne Kränze und Kugeln die unsere Weihnachtsausstellung schmückten, gingen Stunden voraus, die hat man sich bestimmt noch nicht vorgestellt. Dreckige Schuhe und Kleider, zerzaustes Haar und ganz viel Rufen und Lachen. Wir haben gelacht wenn wir uns mit unserem ganzen Gewicht an die Ranken hängten und versuchten die widerspenstigen Dinger so von den Bäumen zu bewegen. Immer mit dem Überraschungseffekt, dass diese dann doch plötzlich nachgeben und man blitzschnell in den Dreck plumpste. Und dann mussten diese zehn Meter langen und störrigen Ranken ja irgendwie auch noch in unseren kleinen herzigen Bus. Ein weiterer Akt der Präzision. Und am Ende an der Weihnachtsausstellung sah man einen dekorativer Nielenkranz, gemacht mit ganz viel Schweiss, Kraft und Freude ( und unzähligen Arbeitsstunden). Eine Erinnerung, welche mich heute noch schmunzeln lässt.

Wenn ich heute das Vergiss mein nicht betrete und eine kreative Idee entdecke, geht mein erster Gedanke immer gleich dazu über, was es wohl alles gebraucht hat bis das Element dort im Laden steht. Das ist für mich nach wie vor das, was den Beruf so besonders macht und das Fachgeschäft vom Grosshandel unterscheidet. Keine Idee ist unmöglich!“

Auch Corina Hirzel erlebt aktuell Corona bedingt ein strubes Jahr. Die wunderschöne Adventsausstellung wird nicht im traditionellen Setting durchgeführt werden können, aber trotzdem wird sich das Geschäft an der Goldacherstrasse 73 in Rorschacherberg von seiner ganz besinnlichen Seite zeigen. Das Rorschacher Echo wird die Bilder nachliefern …

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