Die Faszination dieser schrägen Stapführungen …

Erster Halt dieser illustren und rund 150-köpfig grossen Wanderschar durch Rorschach war gestern am späteren Nachmittag der Gebäudekomplex an der Reitbahnstrasse 4. Das erste Aha-Erlebnis: Ein Innenhof mit Rasen. Die Allerwenigsten hatten eine Ahnung davon, was sich da im Innern befindet. Das zweite Aha-Erlebnis: Ivo Studer, Yo-Yo-Künstler und 2017 Weltmeister in dieser Disziplin (zusammen mit seinem Partner Jan Schmutz, der aber in Rorschach nicht dabei war). Was er geboten hat kann man eigentlich gar nicht umschreiben. Manchmal hatte man fast das Gefühl, als würde er mit seinem Spielgerät die Schwerkraft aufheben.

Weiter zog die Schar in Richtung Neuapostolische Kirche an der Greinastrasse 1. Dort warteten Nicole Knuth und Olga Tucek und zeigten hochtheatralisches Kabarett mit gewaltig weiblicher Satire und barbarischer Musikalität. Wunderbar zugeschnitten auf Rorschach begeisterten sie mit Handorgel und Stimmen und wüteten so richtig sprudelnd vor sich hin. Bühnenkunst der Superklasse. Das Duo tritt Mittwoch und Freitag noch in der Kellerbühne in St. Gallen auf.

Nach den kulturellen Häppchen folgten dann auf dem Spielplatz beim Wasserwerk die kulinarischen Häppchen. Letzte Station war die Froneri AG (ehemals die Frisco-Findus) an der Industriestrasse. Und es wurde so richtig tierisch schräg. Der Mainzer Michael Hatzius trat als «Echsorzist» auf und er und seine Echse strapazierten die Lachmuskeln, hinterfragten aber auch gesellschaftliche Elemente und haben mich von der Bühne geschmissen. Wunderbares Schlussbouquet für erneut eine atemberaubende schräge Stapführung, die dann den Abschluss wieder auf dem Lindenplatz fand.

 

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