Morgen ist für Oli Baumann ein ganz spezieller Tag. Er bestreitet sein letztes Fussballspiel für die erste Mannschaft des FC Rorschach-Goldach 17. Für den damaligen FC Rorschach und seit 2017 für den FC Rorschach-Goldach 17 bestritt er 209 Spiele und erzielte dabei satte 109 Tore. Für den FCRG17 allein waren es 166 Spiele und 84 Tore. Wer auf so viele Fussballspiele zurückblicken kann weiss auch einiges zu erzählen. Das Rorschacher Echo hat Oli Baumann gebeten, seine Karriere kurz zusammenzufassen. Voilà:
„Was eigentlich alles überstrahlt war der unglaubliche Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft über die letzten Jahre. Ich durfte Teil eines Teams sein, in welchem viele Spieler seit 10 Jahren zusammenspielen. Absolute Highlights waren natürlich die Cupspiele gegen Basel und St.Gallen. Für jeden, der im Amateurfussball mitwirkt, sind solche Spiele das Mass aller Dinge und werden nie vergessen. Aber auch der Aufstieg in die 2. Liga Interregional soll hier nicht unerwähnt bleiben.
Zwei Trainer will ich aber auch noch erwähnen. Da ist David Gonzales (er war der erste Trainer von mir). Er war so was von überrascht als ich angerufen habe und ihn gefragt habe, ob ich kommen darf. Er meinte: ‚Als Torwart?‘ (habe mit ihm zusammengespielt als ich Torwart war). Ich habe ihn aber fragen wollen, ob ich als Spieler kommen dürfe. David hat viel gemacht für den Teamgeist und er hat mir die Chance gegeben, mich als Stürmer zu beweisen. Und nicht unerwähnt bleiben darf für mich auch Olaf Sager, der uns fussballerisch vorwärts gebracht hat. Beide waren für mich zwei Supertrainer.
Was für mich auch erwähnenswert ist die Tatsache, dass rund um den FC Rorschach-Goldach 17 viele Leute viel Aufwand für den regionalen Fussball betreiben. Das schätzt man als Spieler enorm. So gesehen fällt es auch schwer, aufzuhören. Seit ich ein kleiner Bub war habe ich Fussball gespielt und immer alles darauf ausgerichtet (Ferien etc.). Der Wettkampf wird mir bestimmt fehlen und natürlich die Spiele zusammen mit meinen Brüdern Yves und Patrice. Und bestimmt auch die legendären Donnerstagabende, als wir nach dem Training noch geschlossen etwas unterwegs waren. Wir haben viel gewettet und gejasst. Beim Jassen musste der Verlierer auch im Winter rasch ein Bad im See nehmen…
Mein Fazit: Wir hatten nie die besten Einzelspieler, aber die beste Mannschaft. Und wir hatten viele geile Spiele. So zum Beispiel jenes vor Jahren in Altstätten, als wir kurz vor Schluss 3:2 in Rückstand gerieten und doch noch 3:4 gewonnen haben. Ich habe da alle vier Tore erzielt, obwohl der Ausgang am Vorabend länger als geplant dauerte…“.




