Unvorstellbare Armut in rumänischen Familien

Am 19. Oktober fand im Zentrum St. Kolumban in Rorschach der Bildvortrag von Walter Podolak über sein freiwilliges Engagement für armutsbetroffene Menschen in Rumänien statt. Initiiert wurde der Anlass von Josette Mayer, welche sein Engagement mit Hilfe zahlreicher Helfer und Helferinnen unterstützt. In Rorschach engagiert sich seit Jahren insbesondere die «Strickrunde Rorschach» mit sorgfältig und liebevoll hergestellten warmen Wintersachen für die Rumänienhilfe. Idee des Abends war es Helfern und Helferinnen sowie Interessierten aufzuzeigen, wohin die Spendengüter verteilt werden und wie dringend sie vor allem im Winter benötigt werden. Die von Walter Podolak hierzu gegründete Non Profit Organisation besteht seit 1990 unter dem Namen CASA HELVETIA. Anstoss für sein Projekt war eine Hilfskonvoi-Reise, welche er damals als Helfer begleitete. Die erlebte Armut motivierte ihn selbst aktiv zu werden und mit der Hilfe verschiedener Pfarreien und Frauenvereinen startete er selbst ein Projekt.

Die unvorstellbare Armut wurde anhand Walter Podolaks Bildern eindrücklich dokumentiert. Insbesondere in den abgelegenen Dörfern leben Familie oft ohne Strom in schlecht geheizten und zugigen Hütten. Armutsbetroffene Kinder sind auf Fotos selbst bei tiefen Temperaturen ohne Schuhe und angemessen warmer Bekleidung zu sehen. Ebenso gibt es unzählige betagte Menschen, welche insbesondere im Winter dringend Unterstützung, Lebensmittel und medizinische Hilfsmittel benötigen. Mehrfach im Jahr bereitet Walter Podolak mit einer Helferschar aus zahlreichen Pfarreien und privaten Helfergruppen Lastwagentransporte mit vorsortierten Sachspenden und gegen Ende Jahr mit liebevoll verpackten Weihnachtspaketen (2022 über 3000) vor. Damit die Verteilung der Hilfsgüter effizient gestaltet werden kann, arbeitet Walter Podolak mit zahlreichen rumänischen Institutionen wie Kindergärten, Schulen, Alters- und Behindertenheimen sowie den örtlichen Dorfvorstehern zusammen. Letztere kennen die ärmsten Familien und helfen bei der der Feinverteilung. Der rumänische Staat verlangt von den Hilfswerken detaillierte Angaben über jedes Kilogramm verteilter Güter mitsamt Unterschrift und Ausweis-Nummer der begünstigten Personen. Dies bedeutet einen riesigen bürokratischen, jedoch unumgänglichen Mehraufwand bei der Verteilung der Güter. Die gegenwärtigen Hilfstransporte kommen aufgrund der politischen Situation auch ukrainischen Flüchtlingsfamilien zugute, welche z.B. bei einem Kinderheim in einem neu gebauten Haus untergebracht wurden. Die grösste Sorge ist jedoch die gestiegenen Lastwagen-Transporte-Kosten. Wie aus dem Jahresbericht 2022 hervorgeht resultierte für das vergangene Jahr leider ein Reinverlust von Fr. 4’213.99.

Als Rentner kann Walter Podolak diesen Fehlbetrag auf lange Frist kaum stemmen, weshalb auch finanzielle Unterstützungsbeiträge sehr notwendig sind. Für weitere Informationen, Fragen zu Sachspenden oder Geldspenden erreichen Sie das Hilfswerk unter folgenden Kontaktdaten:

Walter Podolak, CASA HELVETIA Rumänienhilfe, Müller-Friedbergstr. 29, 9400 Rorschach, Tel. +41 79 274 75 40, Mail wapo27@outlook.com

PostFinance, CASA HELVETIA Rumänienhilfe. 9400 Rorschach, IBAN CH80 0900 0000 1574 4706 9

Nach der Beantwortung von Publikumsfragen wurde zum Ausklang des Abends ein gemütlicher Kaffee- und Kuchentisch angeboten, welcher weitere, vertiefende Gespräche ermöglichte.

Ein besonderer Dank geht an Walter für sein unermüdliches Wirken und seine spannende Berichterstattung, sowie an die fleissigen Helferinnen durchs Jahr und auch am heutigen Kaffee- und Kuchenbuffet. (Text/Bild: pd jm/bk)

Das Beitragsbild zeigt von links nach rechts Walter Podulak (Vortragender), Josette Mayer (Vortrags-Organisation), Alois Eberhard (Unterstützung Vortragstechnik).

 

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