Marronis sind bei vielen Menschen und Tieren begehrte Früchte. Marronis wachsen an Edel-Kastanien (Castanea sativa). Die Römer haben diese ursprünglich im Süden Europas beheimatete Pflanze nach Mitteleuropa gebracht. Diese Bäume haben 10 bis 25 cm lange Blätter und können über 30 m hoch werden. Im kugeligen, stachligen Fruchtbecher wachsen meist zwei oder drei braune Früchte. Ein alter Baum könne (so stehts bei WIKIPEDIA) pro Jahr bis zu 300 kg Früchte hervorbringen, die gern auch von Nagetieren (z.B. Eichhörnchen und Siebenschläfer) und Vögeln (z.B. Eichelhäher und Rabenkrähe) gesammelt, gefressen oder als Wintervorräte angelegt werden. Marroni-Bäume mögen es warm. Darum wurden und werden sie vor allem im Tessin in sogenannten Selven angepflanzt. Das Laub wird als Einstreu in Ställen verwendet, das Holz zum Anfeuern oder zum Heizen. Die Früchte (sie können gekocht, geröstet und gebacken werden) waren früher ein begehrtes Grundnahrungsmittel. Nirgendwo in Europa werden so viele Marroni (jährlich über 200’000 Tonnen) geerntet wie in Spanien.
Die Klimaerwärmung ermöglicht den Anbau dieser wertvollen Kulturpflanze auch in unserer Gegend. Landwirt Filipp Fässler setzte in der Bleiche (Rorschacherberg) vor sieben Jahren 150 Bäume. Dieses Jahr erwartet er bereits einen Ertrag von gegen einer halben Tonne.
George Sonderegger an seinem Marroni-Stand beim Jakobs-Brunnen
Den Goldacher «Marroni-Maa» George Sonderegger kennt man in Rorschach schon lange. Ab Ende September bis anfangs März verkauft er beim Jakobs-Brunnen (Freitag bis Sonntag, 10 Uhr bis zum späteren Nachmittag) heisse Marroni. Diese sorgen zuerst für warme Finger, dann für einen warmen Magen.
Edel-Kastanien werden aber auch zu Vermicelles verarbeitet. Und seit bald 30 Jahren verarbeiten einzelne Bier-Produzenten die edlen Früchte zu einem ganz speziellen Getränk. (Text & Bilder: Gieri Battaglia)
Marroni, nicht zu verwechseln mit Ross-Kastanien
