Wir haben es jeden Tag in der Hand, wie wir unsere Energien weitergeben

Pasta essen, Pasta bestellen stillt Hunger, gehört zu den beliebtesten Anlässen der Katholischen Kirche in Rorschach. Aus Vorsichtsgründen wurde auch dieses Jahr wieder auf ein gemeinsames Mahl im Stadthofsaal verzichtet. Die Saucen-Köche Luigi Lanzarone und Heinz Baumgartner waren die vergangene Woche mit ihren Helfer*innen  voll im Einsatz, um die beliebten „Cique Pi“ und „Puttanesca“ zu zaubern. In schicke Papiertüten verpackt, wurden diese wieder per Blauring/Jungwacht-Lieferdienst ausgefahren, oder konnten am Sonntag nach der Messe abgeholt werden.

Der Reinerlös dieser Nudel-Erfolgsgeschichte geht wie jedes Jahr an die Fastenaktion der Katholikinnen und Katholiken der Schweiz. Dieses Jahr erreicht der Erlös  das Volk der Agta auf den Philippinen, das unter Repressionen und Überschwemmungen leidet, weil in ihrem Gebiet Staudämme gebaut werden. Mit dem Geld sollen Schulen gebaut und die politische Teilhabe gefördert werden. Religionspädagogin Caroline Aeschlimann überbrachte schon zu Beginn des zweisprachigen Gottesdienst die zentrale Botschaft: „Wir haben es jeden Tag in der Hand, wie wir unsere Energien weitergeben.“ Anstelle einer Predigt interviewte sie ihren Sohn Simon Aeschlimann, der anschaulich erklärte, wie er in einem Projekt in Bangladesch sein Wissen als Elektroingenieur weitergab. Dies, um dort einheimische Fachleute zu schulen, die Energieprojekte betreuen, um die Not zu lindern. Wissenskompetenz ist eine kostbare Energie, die sich vervielfältigen kann und vor Ort weiter wächst.

Mit doppelter Energie wurde auch auf der Empore gesungen, wo sich der Kolumbanschor mit dem Corale St. Cecilia vereinigt hatte. Der Corale ist der älteste italienischsprachige Chor der Deutschschweiz und ist im Verzeichnis der immateriellen Rorschacher Schätze aufgeführt. Unter der Leitung von Claudio Ambrosi (Dirigat) und Franz Pfab (Klavier) liessen die Sängerinnen und Sänger fröhlich und vielsprachig das Lob Gottes erklingen.

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die kirchliche Gemeinschaft in Rorschach. Padre Piero von der Missione Cattolica und Pfarrer Roland Eigenmann schlossen sich in ihren Gebeten mit den Gläubigen in der voll besetzten Kolumbanskirche dem Wunsch nach Frieden an.

Für die kirchliche Gemeinschaft waren die letzten zwei Jahre nicht leicht. Doch beim Apéro, organisiert von der Apérogruppe und dem Pfarreirat St. Kolumban, bei Brot, Wein und guten Gesprächen auf dem Kirchplatz stellte sich bald wieder das vertraute gute Gefühl der Zusammengehörigkeit ein. Auch das ist eine Form der Energie, die sich vervielfältigt, wenn sie gelebt und weitergegeben werden kann.

Es wurden 215 Pasta-Sets verkauft, zudem wurden auch noch die wunderschön genähten Fastentuch-Taschen verkauft. Seit gestern gibt es da 15 neue Taschenbesitzerinnen. Diese können auch jetzt noch direkt bei Caroline Aeschlimann, Telefon 071 844 40 64, bezogen werden. (Text/Bilder: pd – Für den Pfarreirat St. Kolumban, Rorschach: Barbara Camenzind)

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