Wa macht eigentli de Huwi susch no?

Huwi ist sein Rufname. Dahinter steht Michael Huwiler, der als Fotograf in Rorschach durchaus Akzente schafft. Wer schon seine Portraitaufnahmen in den Fenstern seines Geschäfts an der Kreuzung Signal- und Kirchstrasse bestaunt hat, wird dem wahrscheinlich beipflichten. Doch auch Huwi lässt sich nicht so mir nichts dir nichts auf eine Fotokamera redimensionieren. Um genau das geht es in dieser Serie. Mehr über einen Menschen zu erfahren, den man eigentlich zu kennen glaubt und sich dann doch verdutzt die Augen reibt, wenn man ein bisschen dahinter blickt. Aber schön der Reihe nach.

Ob nun Huwi ein Koch-, Back- oder Grillgenie ist müssen andere entscheiden. Er macht dies aber genau so leidenschaftlich, wie wenn er durch den Sucher seiner Kamera blickt. «Das ist eine willkommene Abwechslung zum alltäglichen Business, lässt enorm viel Improvisation zu und man muss sich Zeit nehmen, wenn man etwas Köstliches essen will», schmunzelt er. Und dass der Prozess zwischen dem Einkauf und dem Essen auch seine Tücken hat, weiss jeder, der sich schon in der Küche, am Backofen oder am Grill versucht hat. «Das Feedback kommt schnell», weiss er.

Am meisten verblüfft hat aber die Tatsache, dass Huwi in seiner Freizeit leidenschaftlich «legöled», oder allgemeiner gesagt, ein angefressener Klemmbausteine-Fan ist. Allein schon die Feststellung überraschte, dass beim Interview einige Schachteln mit diesen unendlich vielen Einzelteilen zu sehen waren. Stundenlang steckt er die Bauteile zusammen bis dann schwergewichtige Brummer oder andere komplexe Modelle entstehen. «Dabei kann ich wunderbar abschalten, es hat fast eine meditative Komponente, auch wenn man hie und da fast wahnsinnig wird, weil die Einzelteile dann doch nicht so zusammenpassen wollen und man sich in intensiver Fehlersuche vergisst.», so Huwi. Obwohl Lego & Co. eine gewisse Verwandtschaft zu Puzzles aufweisen, kann er mit letzterem wiederum überhaupt nichts anfangen.

Huwi ist aber ursprünglich gelernter Elektroniker. Und schwuppdiwupp landet man bei seiner nächsten Leidenschaft. Im Schweizer Kindermuseum Baden findet dieses Jahr eine Sonderausstellung zum Thema Essen statt. Hierfür erstellt er verschiedene Multimediaexponate, wofür er nebst seinen Kernkompetenzen Fotografie und Video auch wieder zum Lötkolben greifen und sich in der Programmierung betätigen kann. So realisiert er zum Beispiel einen virtuellen Kochherd, der den Museumsbesuchern aufzeigen soll, wie das mit dem Kochen in längst vergessenen Zeiten funktioniert hatte und zudem einen visionären Blick in die Zukunft gewähren soll. Da kann er tüfteln, den Lötkolben schwingen, programmieren und dann gleich nochmals tüfteln. «Solche Projekte machen mir auf zwei Ebenen Spass: Zum einen kann ich meine verschiedenen Fähigkeiten ausleben, zum anderen schaffe ich ein Werk, welches auch einen pädagogischen Aspekt erfüllt.»

Aber man kann bei aller Bescheidenheit ja nicht nur grillieren, Klemmbaustein-Modelle bauen und an virtuellen Dingen herumschrauben… und natürlich fotografieren. Man muss auch mal ausbrechen können. Auch das hat einen festen Platz bei Huwi. Seit sechs Jahren fährt er Töff, einen richtig schönen, schweren Chopper. Der wird jetzt dann bald wieder reisefertig gemacht, denn in den Sommerferien will er mit seiner Frau Gabriela und Mitfahrerhund «Elox» wieder auf Tour. «Einfach so durch die Welt fahren, dabei den Kopf lüften und anhalten, wo es einem gefällt. Das hat nicht nur etwas Spannendes an sich, sondern ist eine Form von Lebensqualität, die ich nicht mehr missen will», freut er sich jetzt schon.

Danke für den kleinen Einblick, lieber Huwi. Und zum Schluss noch dies: Die wenigsten wissen, dass ohne Huwi beispielsweise das «Rorschacher Echo» kaum laufen würde. Er ist die gute Seele, die diese Seite technisch begleitet und bei Störungen parat ist. Danke, Huwi. Das nächste Bier geht auf mich.

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