Die Sommerbühne im Warteggpark

„Ein ausserordentliches Jahr liegt hinter uns allen. Gerade die Kulturschaffenden und Kulturveranstalter waren besonders stark von den Einschränkungen durch Corona betroffen. Die ungewissen Aussichten für eine Konzertplanung in Innenräumen und die schwierige Lage für die Musikerinnen und Musiker haben dem Kulturverein Schloss Wartegg als Ansporn gedient, den Wunsch nach ‚corona-konformen‘ Konzerten und eine lange gehegte Idee pragmatisch zu vereinen: Indem wir einen schönen Flecken im Park in einen gut belüfteten Konzertsaal verwandeln.

Der kleine Wanderzirkus ‹Compagnie Pas de Deux› wurde vom Kulturverein Schloss Wartegg eingeladen, seine Zelte im Warteggpark aufzuschlagen. Die beiden Zirkusmenschen Aline und Martin del Torre gastieren für fast zwei Monate im Park, wo sie ihr neues Programm vorbereiten. Diese Synergie nutzen wir: Im Sommer (anfangs Juli bis Anfang August) darf der Kulturverein Schloss Wartegg das Zelt samt Bühne für Konzerte nutzen. Zusätzlich zum Wartegg-Konzertprogramm hatten regionale Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich für einen Auftritt zu bewerben. Statt Tickets zu verkaufen, wird eine Kollekte erhoben, die vollumfänglich zu Gunsten der Künstlerinnen und Künstler geht. Aufgrund der Covid-Situation erfolgte die Programmierung eher kurzfristig. Der Vorstand des Kulturvereins traf eine Auswahl, das Programm findet sich auf der Website warteggkultur.ch, wo auch die Plätze reserviert werden können. So dient der Kulturverein als eine Art «Kultur-Durchreiche» für das Kulturschaffen. Im grosszügigen Zelt ist es kein Problem, coronakonforme Abstände einzuhalten. Und für eine gute Durchlüftung ist gesorgt“, schreiben die Initiant:innen in ihrer Mitteilung.

Programm:

Sonntag, 4. Juli, 20 Uhr                    CAFÉ DESEADO «Tango Improvisationen»
Im Café Deseado ertönt die Musik aus jenem Café, das es im Puerto Deseado, Patagonien nicht gibt. Serviert werden durchwegs Eigenkreationen – eine Mixtur, zusammengebraut aus den verschiedensten, mehr oder weniger traditionellen Stilen. Lange bevor diese Art von musikalischem Gebräu als imaginäre Folklore oder Weltmusik betitelt wurde, mag eine ähnliche Mélange an der Mündung des Río de la Plata eine Hauptzutat gewesen sein, um den Tango zu destillieren. Heute erzählt sie wortlose Geschichten aus der Pampa südlich des oberen Bodensees. Café Deseado sind: Julia Herkert, Violine/Viola; Martin Amstutz, Bandoneón; Stefan Gschwend, Gitarre.

Freitag, 9. Juli, 19 Uhr                      TRIO RHAPSODY «Kammermusik-Soirée»
Die drei Musikerinnen Yuko Ishikawa und Barbara Hürlimann, Violinen und Tabea Kaempf, Viola lernten sich im Sinfonieorchester St. Gallen kennen und entdeckten ihre gemeinsame Liebe zur Kammermusik. Diese Freude wollen  sie liebend gerne mit Ihnen teilen. Mit Musik des ungarischen Komponisten Karoly Thern mit seinem gesanglich anmutenden Temperament, dem russischen Pianisten, Komponisten und Tschaikowsky-Schüler Sergei Tanejew, und dem tschechisch-böhmischen Antonin Dvoràk, der gerne im Volksliedton und in Amerikanismen schwelgt, entfalten die drei Künstlerinnen ein reiches, emotionsgeladenes Klangbouquet, das mitreisst. Mal fröhlich und schwungvoll, mal besinnlich oder melancholisch. Das Programm ist eine echte Entdeckung!

Sonntag, 11. Juli, 20 Uhr                 TRIO ANDERSCHT «Schlagfertig»
Das Trio ANDERSCHT bringt mit seinem Programm ‚Schlagfertig‘ überraschende Stilrichtungen zusammen, sprengt stilistische Ketten, swingt im Blues, funkt im Appenzeller-Stil, schwelgt in der Klassik oder rockt in den 70ern.  ANDERSCHT liebt musikalische Kontraste und zeigt, dass mit dem Appenzeller lHackbrett mehr möglich ist, als man von diesem Instrument erwartet. Trio Anderscht sind: Andrea Kind, Hackbrett, Fredi Zuberbühler, Hackbrett, Roland Christen, Kontrabass.

Freitag, 16. Juli, 20 Uhr                   BETTINA CASTAÑO «Flamenco Clasico»
Ihre ersten Flamencoschritte lernte sie in den spanischen Zentren für Emigranten in der Schweiz. Mit 5 Jahren spielte sie Blockflöte und wechselte später auf das Cello, was sie bis jetzt immer begleitet. Nach der Matura zog sie nach Sevilla mit kurzem Abstecher in Berlin, wo sie auf der Strasse und in der Truppe von Manuel Moreno ihre ersten Auftrittserfahrungen machte. Sie lernte von vielen Flamencotänzern, aber ihre Hauptlehrer waren die Zigeunerin Sara, Manolo Marín, Manuel Soler und die Familie Farruco. Neben ihrem Tanz spielt sie auch cajón, Kastagnetten und Rahmentromeln. Seit über 30 Jahren lebt Bettina Castano in Sevilla. Tanz: Bettina Castaño; Flamenco Gitarre: El Espina

Sonntag, 18. Juli, 20 Uhr                 TRIO MERIDIAN «Musik aus aller Welt»
Wir entführen Sie auf eine musikalische Reise um die Welt! …ganz ohne Reisestrapazen, Klimaschäden und Corona-Ärger. Lassen Sie sich von unserer akustischen Strassenmusk verzaubern: Tango, Die Beine verzwirbelnde Balkantänze, von jiddisch über transsilvanisch bis zu brasilianisch und mexikanisch…Nicht wirklich authentisch aber immer mit Herz und einer echten Prise Rorschach. Wir spielen uns an diesem Abend die Welt schön! Flöten: Thomas Kuster; Holz-Akkordeon: Marco Untersee; Kontrabass; Dani Untersee

Freitag, 23. Juli, 20 Uhr                    MATTHIAS HOBY Clown «ORA SÌ»
Im Stück entdeckt die papageienhafte, rigide, aber liebenswerte Figur die Welt der Töne. Durch das Tüfteln mit der Vielfalt der Geräusche, Klänge und Töne wird der Zuschauer Teil einer musikalischen Reise. Alle Art von Tönen werden gesammelt, gemischt und in kleinen Fläschchen konserviert. Ein fantastisches Spiel mit Tongeschichten beginnt. Im Verlaufe des Stücks wird Loric DEN Supermix zubereiten. Die Zuschauer werden durch gemeinsame Bodypercussion und singende Stimmen in steigernder Form zum Höhepunkt beitragen. Ganz ohne Worte wird im Stück jongliert mit Klängen, singendem ‚Kauderwelsch‘, witzigen Gesten, amüsanten Blicken oder wilden Tänzen. Spiel und Musik: Matthias Hoby; Regie: Louis Spagna

Sonntag, 25. Juli, 20 Uhr                 CLAUDE DIALLO «featuring Patrick Bianco»
Patrick Bianco und Claude Diallo spielen bereits seit einigen Jahren im Duo und anderen Jazz-Combos zusammen. Highlights dieses Duos sind Auftritte am Ascona Jazz Festival, New Orleans meets St. Gallen, Festival da Jazz St. Moritz oder eine Tournee durch China im Jahr 2019. Patrick Bianco ist Swiss Jazz Award Gewinner und ist regelmässig mit seinem Projekt Cannon Soul auf Tournee. Seine Musik erinnert stark an den verstorbenen Mentor George Robert und an sein Idol Julian Cannonball Adderley.

Claude Diallo ist im Schloss Wartegg ein „regular“ und seit über 10 Jahren regelmässig in diversen Formationen zu Gast gewesen. Nach langjähriger Tätigkeit als Jazzpianist in New York, lebt Diallo nun wieder in der Ostschweiz und war auch während Corona mit diversen Live-Stream Konzerten auf seinem Youtube Kanal präsent. Zusammen spielen die beiden Virtuosos Eigenkompositionen und Jazz Standards auf höchstem Niveau. Mit Claude Diallo, Piano, Patrick Bianco, Alto Sax

Freitag, 30. Juli, 20 Uhr                  NEPTUNBAND.CH «rock the planet»
Neptun steht für jungen, rockigen Sound aus der nahen Region. Performed werden mit viel Leidenschaft vor allem eigene Songs dazu Cover’s von Rockgrössen wir Guns n’Roses, Bon Jovi, Green Day, usw. Neptun zeigt mit äusserst gefühlvoller Stimme, mit rockigen, prägnanten Gitarrenriffs, mit groovenden melodischen Bass-Linien und satten Drums wohin die Reise geht: «rock the planet»! Neptunband sind: Leonie Imhof Vocals, Fabian Rohner Lead-Guitar, Elias Schmid, Rhythm-Guitar, David Rohner, E-Bass/Ukulele, Yannik Lenherr, Drums

Sonntag, 1. August, 20 Uhr             GARDI HUTTER «Die tapfere Hanna»
EINE WÄSCHERIN, DIE VON GROSSEN HELDENTATEN TRÄUMT: Hanna, zerzaust und versponnen, hat als Wäscherin kein leichtes Leben. Widerspenstige Wäscheklammern, heimtückische Wäscheseile, ein Waschtrog mit schwindelerregenden Abgründen und ein dreckiger Wäschehaufen können nur mit aller List bezwungen werden. Hannas einziger Lichtblick ist ihr Buch über die Heldentaten von Jeanne d‘Arc.Ohne Zögern würde sie ihr mühsames Leben gegen Abenteuer, Ruhm und Ehre eintauschen. Traum und Wirklichkeit vermischen sich. Der Waschzuber wird zum Kriegsschiff, der Wäschehaufen zum Kampfross, Johannas Hosen „kommen vom Himmel geflogen“ und erheben sie zum Ritter: Es lebe Jeanne d’ArPpo! Mangels ausländischer Eroberer erklärt sie kurzerhand ihrem bittersten Feind den Krieg: dem „Riesenhaufen Dreckwäsche“. (pd)

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