Schachblumen: hübsch und beliebt

Kürzlich wurde hier im Rorschach Echo vermeintlich ein Bild einer Schattenblume im Warteggpark veröffentlicht. Es handelte sich aber um eine Schachblume, wie Gieri Battaglia im nachstehenden Text umschreibt. Das Beitragsbild stammt von Bartolome Tscharner.

Zu den Liliengewächsen gehören u.a. Maiglöckchen, Germer, Herbstzeitlose, Gelbstern, Türkenbund, Einbeere, Tulpe oder  auch Blaustern. Gemäss FLORA HELVETICA sind es in der Schweiz über 70 verschiedene Arten. Zu den Lilien gehört auch die Perlhuhn-Schachblume, Fritillaria meleagris. Der botanische Name «Fritillaria meleagris» geht zurück auf den lateinischen Namen «fritillus», was Würfelbecher bedeutet. «Meleagris» ist griechisch und heisst «wie ein Perlhuhn gefleckt».

In Mitteleuropa war die Art nicht ursprünglich. Sie stammt vermutlich aus den Regionen Türkei und Griechenland. Die erstmals 1572 in botanischer Literatur erwähnte Schachblume wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Gartenpflanze eingeführt. Sie ist leicht giftig. Die Schachblume wird 20 bis 40 cm hoch. Die bis zu vier Centimeter langen glockigen Blüten erscheinen im April/Mai, meist einzeln, aber immer nickend. Sie wachsen an feuchten Orten und mögen das Licht. Ihre Blütezeit ist kurz, meist sind es nur zwei Wochen.

Heute existieren Sorten mit weißen, dunkelroten, hellrosafarbenen, rötlichvioletten oder braunpurpurnenen Blütenhüllblättern mit unterschiedlich ausgeprägtem Schachbrettmuster. Als Zierpflanze wird Fritillaria immer beliebter. In Deutschland wurde sie 1993 gar zur Blume des Jahres auserkoren! Als Wildpflanze kommt die  Schachblume in der Schweiz nur in den drei Kantonen Jura, Neuenburg und Waadt vor. Schwerpunkt ihrer Verbreitung sind die Ufer des Doubs. Schachblumen sind geschützt. Daher gilt: Anschauen ja, ausreissen und ausgraben verboten!

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