12 Rorschacher Gastronomen hoffen auf die Stadt

Gestern Abend kurz vor 21.30 Uhr hat Reto Labhart von der Musigbar Mariaberg ein „Offenes Mail“ an den gesamten Stadtrat von Rorschach sowie an die regionalen Medien verschickt. Er und 11 weitere Gastronomen weisen auf ihre schwierige Situation hin und wünschen sich zumindest etwas ideelle Unterstützung. Unterzeichnet ist dieser Aufruf von den Restaurants Fuchsschwanz, Landhaus, Marktplätzli, Mozart. Münzhof, Münzhofbar, Musigbar Mariaberg, Perron Bar, Schweizerhof, Stars and Stripes, Töggi und Treppenhaus. Hier nun der Inhalt des Schreibens im vollen Wortlaut:

Offenes Mail zur Situation der Rorschacher Gastroszene

Sehr geehrter Herr Stadtpräsident
Lieber Röbi

Am kommenden Freitag entscheidet der Bundesrat, in welcher Form die Gastrobetriebe wieder öffnen können oder allenfalls weiterhin geschlossen bleiben müssen. Nach nun erneut wochenlanger behördlich verordneter Schliessung unserer Betriebe wird es für viele Gastrounternehmer immer schwieriger, überlebenssichernde Zukunftsszenarien zu kreieren. Ohne die nötige Planungssicherheit befinden wir uns einem «Hamsterrad» und vielen von uns Beizern geht langsam aber sicher die Kondition aus. Im Wissen, dass selbst der Rorschacher Stadtrat wenig Einfluss auf die Entscheide des Bundesrates hat, gelangen wir trotzdem an Euch.

Corona hat uns alle gelehrt, dass Abstand halten ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Pandemie darstellt. Auch uns sind die beengenden Platzverhältnisse der Stadt bekannt und trotzdem hätten wir deutlich mehr Spielraum, wenn wir flexibler mit unseren Aussenbereichen wirtschaften könnten und beispielsweise auch Zelte und Heizstrahler aufstellen dürften. Was in anderen Städten (St. Gallen, Zofingen usw.) möglich ist sollte sich ja auch in Rorschach realisieren lassen.

Unsere wirtschaftliche Situation ist alles andere als rosig. Wir kämpfen um unser Überleben und brauchen jetzt zumindest ideelle Unterstützung. Wir fordern den Stadtrat Rorschach auf, das Herz für die Rorschacher Gastroszene in die Hand zu nehmen und zusammen mit uns Gastronomen individuelle Lösungen anzubieten, die uns etwas optimistischer in die nahe Zukunft blicken lässt. Die Stadt braucht eine vielschichtige Gastroszene und für einmal brauchen wir jetzt die Stadt.

Wir wählen ganz bewusst diese Form eines «Offenen Briefes». Nicht, um medial Druck auszuüben, sondern um auf unsere sehr angespannte Lage aufmerksam zu machen. Und wenn uns der Bundesrat am Freitag zumindest etwas entgegenkommt, dann wollen wir ab dem 22. März parat sein. An unserer unternehmerischen Kreativität wird es nicht fehlen, aber wir sollten in der jetzigen Situation nicht durch die Bürokratie gestoppt werden. Und genau dafür brauchen wir Euch!! Rorschach hätte es mehr als verdient!!

Und noch eine Bitte ganz zum Schluss: Verlangt von uns nun keine Konzepte und Pläne und weitergehende Analysen. Niemand weiss genau, wie die Regeln in ein paar Wochen sein werden. Wir sind durch die administrativen Vorgaben rund um die Härtefallregelung genug gebeutelt. Wir wünschen uns in der aktuellen Situation jetzt ein partnerschaftliches und vor allem unkompliziertes Miteinander – und ein wenig Goodwill.

Man darf gespannt sein, wie der Rorschacher Stadtrat reagieren wird.

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