Danke für euer kulturelles Engagement in der Stadt

Wirtewechsel sind in Rorschach wegen der grossen Dichte an Restaurants keine Seltenheit. Und doch hat es dazwischen solche, die man nicht unkommentiert lässt. Und der Wechsel auf dem Restaurant Schweizerhof ist genau so einer.

Ruschi und Stefan Rietberger haben am 1. August 2009 das Restaurant mit der ganz grossen gedeckten Terrasse an der Eisenbahnstrasse und unmittelbar an der St.Galler-Bahnlinie übernommen. Nachdem das Restaurant Schweizerhof im Vorfeld rund ein Jahr geschlossen blieb war man gespannt, mit welchem Konzept die beiden die Bevölkerung der Region beglücken wird. Soviel vorweg: die Kombination zwischen Musik und kulinarischen Eckpunkten hat voll eingeschlagen.

Anders geplant
Es war eigentlich schon längere Zeit bekannt, dass Ruschi und Stefan Rietberger mit dem Wirten aufhören wollen. Nachdem sie letztes Jahr noch mit rauschenden Festen das 10 Jahr-Jubiläum feierten und bereits das Pensionsalter erreicht hatten, wurde ein Wechsel auf Ende August 2020 in Betracht gezogen. Einen Nachfolger in der Person von Marcus C. Held (er hat in all den Jahren den Schweizerhof vor allem mit seinen «Elvis»-Auftritten musikalisch begleitet) war bereits gefunden und die Verträge zusammen mit dem Vermieter aufgegleist. Und dann kam Corona.

Geplant war ein musikalischer Strauss mit allen Schattierungen, die man in den letzten Jahren im Schweizerhof erleben durfte und natürlich, dass sämtliche Grillstationen auf der Terrasse nur noch so vor sich her glühen. Der Lockdown hat dann aber diese Strategie über den Haufen geworfen und beide sind rasch übereingekommen, das Wechselprocedere vorzuziehen und selber nicht mehr zu wirten.

Nichts für Weicheier …
Mit den Frühschoppen-Konzerten mit Flip-chair am Sonntagmorgen haben beide in der Stadt Rorschach ein kulturelles Ausrufezeichen gesetzt. Dieser Anlass hat sich über die Jahre hinweg zu einem echten Highlight entwickelt. Aber auch die anderen unzähligen Musikunterhaltungen haben viel dazu beigetragen, dass Rorschach als «Konzertstädtchen» weit über die Region hinaus bekannt wurde.

In jedem Restaurant darf die Küche nicht fehlen. Das tat sie auch im Schweizerhof nicht. Während Stefan mehrheitlich für den Bereich Musik und Service verantwortlich zeichnete, war es Ruschi, die in der Küche das Sagen hatte. Für ihre Cordon-Bleu reisten die Leute von weit her an den Bodensee, die Tischgrille waren sehr beliebt und mit ihren «Mittelalterabenden» oder dem «Tschechisch-Slowakischen-Abend» haben beide auch versucht, etwas anders als die anderen Restaurants zu sein.

Unbestrittener Höhepunkt im kulinarischen Jahresangebot war aber zweifelsfrei der Fondue- und Racletteabend vor Weihnachten, der traditionell auf der Terrasse stattfand. Das Thermometer konnte anzeigen, was es wollte. Das waren dann Abende, von denen man lange zehren konnte und mit denen sich beide ihren Platz in den Herzen der Teilnehmenden gesichert haben. Nicht von ungefähr hiess es jeweils beim Hinweis «Nichts für Weicheier …».

Für alle Generationen
Der Schweizerhof war nicht nur als Musik- und Gourmettempel ein Begriff. Ebenfalls weit über die Region hinaus bekannt war der Dienstag-Nachmittags-Seniorentanz mit Lotty Luraschi. Auch dieser stets gut besuchte Tanznachmittag darf mittlerweile auf 10 Jahre Tradition zurückblicken.

Es geht weiter
Ruschi und Stefan Rietberger werden demnächst ihre neue Wohnung beziehen, die lediglich einen Steinwurf vom Schweizerhof entfernt liegt. Wie bereits erwähnt wird Marcus C. Held das Zepter im Schweizerhof übernehmen. Das wird nach einigen Anpassungsarbeiten im Restaurant rasch möglichst passieren. Ein genaues Datum liegt aber noch nicht vor.

Auch in der heutigen Tagblatt-Ausgabe auf Seite 26 zu finden.

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