Projekt „R“: Welches ist die Farbe deiner Stadt?

Der Wahlkampf um das Rorschacher Stadtpräsidium wird kreativ. Das zeigt das politische Kunstprojekt „R“, welches im Dialogbüro von Guido Etterlin in der letzten Woche so etwas wie eine Premiere hatte. Nachstehend der von Guido Etterlin dazu verfasste Beitrag auf seiner Homepage.

„Am Anfang des Experiments stand ein Angebot. Die gelbe und die weisse Wand im Dialogbüro waren kahl. Ich hätte sie mit Plakaten und Slogans problemlos vollgekriegt. Das Angebot aber lautete, wer eine gute Idee hat, kann die Wand haben. Kann sie bespielen. Das Dialogbüro war von Anfang an ein Raum zum Teilen. Teilen mit anderen. So wurde es bereits geteilt mit dem Wortakrobaten Bruno Zürcher, der hier die Hauptprobe für sein Cliquenprogramm in St. Gallen abhielt. Es wurde zum Konferenzraum für den Ständeratskandidaten Dr. Patrick Ziltener. Sitzungen von verschiedenen Organisationen finden hier statt. Meinen Wahlkampf haben wir hier weiterentwickelt.

Am Anfang hier lernte ich Patrick Benz kennen im Quartiertreff an der Löwenstrasse. Er hatte zufälligerweise die Telefonnummer von Herrn Klaus, dem Vertreter der Eigentümer dieses Lokals. Und er zeigte sich interessiert, vom Angebot des Dialogbüros Gebrauch zu machen, dass dieses auch temporärer Kunstraum sein könnte.

Am Anfang lernte ich auch Carl Level kennen. Er meldete sein Interesse an und kam zur ersten Dialogrunde hier her.

Patrick Benz und Carl Leyel sind erfahrene Kunstschaffende. Jeder mit wachen Sinnen und Ideen, was man in einem temporären Kunstraum schaffen könnte. Hier haben wir über die Stadt, die Menschen die hier leben und über Politik gesprochen. Hier habe ich von den beiden gelernt, dass ein Kunstprojekt mehr sein muss, als das Aufhängen von Bildern, die irgendwann entstanden sind. Sie möchten Kunstausstellungen kuratiert wissen. Weg von irgendwelcher Beliebigkeit.

Und statt zwei Kunstprojekte haben sich Patrick und Carl zu einem politischen Kunstprojekt zusammengefunden. Weil es um die Stadt und ihre Zukunft ging, stand am Anfang des Kunstprojektes eine Geschichte von Otmar Elsener aus dem Buch «Rorschach – Geschichten aus der Hafenstadt». Beachten Sie das Foto. Stolz posieren die Rorschacher (und eine Nebenbemerkung, es hat auch Rorschacherberger darunter, ganz bestimmt der Kopp). Stolz als erfolgreiche Wasserballer aus Rorschach. Markant prangt an geeigneter Stelle das «R». R steht für Rorschach.

R ist also Ausgangspunkt dieses Kunstprojektes. Es entstand der (R)-Button in Rot, Blau und Grün. Sie können diesen im Dialogbüro erwerben. Daraus folgt die Frage, „Welche Farbe hat deine Stadt?“. Die Kunstschaffenden möchten über die Stadt reden. Wo steht Rorschach? Was braucht Rorschach? Womit identifizierst du dich? Das Projekt möchte Menschen anregen, selber Ideen zu kreieren.

An der Diskussionsrunde vom Donnerstag, 18. April, gingen die Kunstschaffenden der zentralen Frage nach: „WAS VERSTEHEN WIR UNTER EINER GUTEN STADT?“ Ist die Farbe deiner Stadt ROT, GRÜN oder BLAU?

Die beiden Kunstschaffenden haben spontan zu einem Kunstprojekt zusammengefunden. Ihnen beiden ist in der Umsetzung für ein Kunstprojekt wichtig, dass eine gemeinsame Haltung existiert. Der gedankliche Prozess im Projekt führt schliesslich zur Form und Materialisierung. So entstand der R-Button und die drei Texttafeln mit den Überlegungen zu einer guten Stadt. Die grafische Umsetzung schuf Patrik Muchenberger. Er bespielte das Dialogbüro im vergangenen Jahr als Galerie.“

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