Die bildnerischen Werke dreier berühmter Literaten

Mit „Literatur kann man sehen“ präsentiert das Forum Würth Rorschach Werke dreier berühmter Literaten aus einer anderen Perspektive. Denn nicht ihr schriftstellerisches Gesamtwerk steht im Blickpunkt, sondern das weniger bekannte, bildnerische Werk von Hans Magnus Enzensberger, Günter Grass und Hermann Hesse. Die Vernissage gestern Abend wurde von rund 500 Personen besucht.

Der jeweilige Hintergrund für das künstlerische Schaffen variieren dabei deutlich. Für Hans Magnus Enzensberger sind seine Literatur- und Sprachautomaten, sein „WortSpielZeug“, eine Art spielerischer Exkurs, der „Tänze der Sprache“ möglich werden lässt. Günter Grass, der Kunst studierte, sah sich zu Beginn seiner Laufbahn dagegen tatsächlich mehr als bildender Künstler denn als Schriftsteller und liess Zeit seines Lebens nie von seiner zeichnenden und bildhauerischen Tätigkeit ab. Hermann Hesse kam in einer Lebenskrise zum Malen und sah sich immer als „Dilettant“ auf diesem Gebiet. Gleichwohl hielt er rückblickend 1924 fest: „Als Dichter wäre ich ohne das Malen nicht so weit gekommen.“ Ein Satz, der das entscheidende gemeinsame Motiv aller drei Literaten nahelegt, geht es doch vor allem anderen um das Inspirierende und sich wechselseitig Befruchtende zwischen den künstlerischen Disziplinen. Die wunderbare Ausstellung ist bis am 28. April 2019 zu sehen. (pd)

Würth Haus Rorschach ist Rorschacher Echo-Partner.

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