Ökumenischer Gottesdienst in der Badhütte

Letzten Sonntag fand in der Badhütte der traditionelle ökumenische Gottesdienst statt. Werner Nef hat dazu nachstehenden Bericht verfasst und dazu auch fotografiert.

„Wenn im Sommer die Menschen lieber die Badi als die Kirche aufsuchen, geht die Kirche zu den Menschen in die Badi. So könnte man den zur Tradition gewordenen ökumenischen Gottesdienst in der Rorschacher Badhütte sehen, welcher dieses Jahr von der evangelisch-reformierten Pfarrerin Esther Marchlewitz durchgeführt wurde.

Zahlreiche Besucher beider Konfessionen folgten der Einladung in die Badhütte zu einem gemeinsamen Gottesdienst. Unkonventionell wurden die Besucher von einer Alphornformation unter der Leitung von Ruedi Baumann, statt einer Orgel begrüsst. Zuerst durfte Pfarrerin Marchlewitz drei Mädchen taufen. Das Taufwasser wurde, wie es sich für eine Taufe am See gehört, mit Seewasser durchgeführt, das Kinder mit einem Kesseli am Seil heraufziehen durften.

Die Predigt stand ganz im Zeichen des Wassers. Die hundertjährige Badhütte, eine Holzinsel im Bodensee, wirkt auf viele Besucher wie ein kleines Wunderwerk Gottes. Wasser kann ein grosser Segen, aber auch ein Fluch, wie das Unwetter zwei Tage zuvor uns wieder einmal deutlich vor Augen führte. Esther Marchlewitz erinnerte sich an einen Segeltörn in Holland, wo sich ihr Sohn sträubte auf dem Schiff eine Schwimmweste zu tragen, bis ihm der Skipper erklärte, was für Gefahren auf ihn lauern könnten und deshalb eine Schwimmweste kein unnötiger Luxus ist. Ähnlich wie auf einem Schiff, kann der Mensch auch im Leben ausrutschen und die Orientierung verlieren, wenn man unvorbereitet aus den gewohnten Bahnen fällt. Deshalb empfiehlt sie, stets eine „seelische Schwimmweste“ in Form des Glaubens zu tragen. Im Falle eine Sturzes gibt sie Halt und Orientierung und richtet uns wieder auf. So wie Jesus im Gleichnis mit den Jüngern auf dem See Genezareth ihnen Halt gab und den Sturm beruhigte, als Petrus an ihm zweifelte und beinahe in den Fluten versank. So soll uns die „seelische Schwimmweste“ an seine stete Präsenz erinnern, sowie die Kraft und das Vertrauen in ihn stärken und festigen.

Gegen Ende des Gottesdienstes wurde Nadia Probst verabschiedet, die in unserer Kirchgemeinde ein Praktikum, als Bestandteil ihres Theologiestudiums, absolviert hatte. Unter den Klängen der Alphornbläser verliessen wir gestärkt und ein schönes Erlebnis reicher den nicht ganz alltäglichen Gottesdienst in der Badhütte.“

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