Internationaler Frauentag im Forum Würth Rorschach

Der 8. März entwickelte sich seit den 1960er‒Jahren zu einem Tag der Frauensolidarität zwischen Frauen aller Schichten und politischer Ausrichtungen, um auf die Anliegen von Frauen aufmerksam zu machen. So gehört der Internationale Frauentag bereits seit vielen Jahren zum fixen Kunstprogramm und lädt auch 2024 wieder ein, dem Vortrag mit musikalischer Umrahmung zu folgen.

Der Internationale Frauentag ist eine bedeutende Gelegenheit, um die Errungenschaften der Frauen in verschiedenen Bereichen zu feiern und gleichzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass die Reise zur Gleichberechtigung noch nicht abgeschlossen ist. Unter dem Motto «Ins Rampenlicht gerückt ‒ Neuentdeckte Künstlerinnen» fokussiert der Vortrag in diesem Jahr Künstlerinnen jenseits der grossen Namen, die dem breiten Publikum bis jetzt wenig bekannt sind oder erst in den letzten Jahren (wieder)entdeckt und erforscht wurden. Zum Teil gerieten sie jahrhundertelang in Vergessenheit, ihre Werke wurden anderen Künstlern zugeschrieben.

Die Gäste erwartet eine fesselnde Reise durch die Kunstgeschichte, während faszinierende Werke der bisher weniger bekannter Künstlerinnen und deren Vergangenheit erkunden werden. Diese besondere Veranstaltung bietet nicht nur Einblicke in ihre inspirierenden Lebensgeschichten, sondern wirft auch Licht auf die Gründe, warum ihre künstlerische Hinterlassenschaft für eine lange Zeit im Dunkeln verweilte.

Ein herausragendes Beispiel ist die niederländische Barockmalerin Michaelina Wautier, eine Neuentdeckung der letzten Jahre. Über Jahrhunderte geriet ihre Kunst in Vergessenheit oder wurde fälschlicherweise männlichen Künstlern zugeschrieben. Ihre Vielseitigkeit erstreckt sich von grossformatigen mythologischen Gemälden im Auftrag des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich bis hin zu anderen Genres. Die renommierte Kunsthistorikerin Katlijne Van der Stighelen betont: «Wenn sie keine Frau wäre, wären ihre Werke in einem Atemzug mit der Kunst der grossen männlichen Zeitgenossen des 17. Jahrhunderts wie Peter Paul Rubens und Anthony van Dyck betrachtet worden.»

Ein weiteres faszinierendes Kapitel wird mit der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint aufgeschlagen, die erst lange nach ihrem Tod im Jahr 1944 für die Kunstgeschichte entdeckt wurde. Heute wird sie als Pionierin der abstrakten Malerei, bahnbrechende Künstlerin und Visionärin gefeiert. Grosse Retrospektiven in den letzten Jahren rücken sie nun verdientermassen wieder ins Blickfeld der Kunstgeschichte und werfen einen neuen Blick auf die Geschichte der Malerei des 20. Jahrhunderts.

Begleitet wird der Vortrag wieder von klassischer Musik. Neben den Meisterstücken von Antonio Vivaldi, Frédéric Chopin und Maurice Ravel werden Jaroslaw Netter (Klavier) und Thomas Berchtold (Cello) auch Werke bedeutender Komponistinnen präsentieren, darunter Nadia Boulanger, Amy Marcy Beach und Florence Price. Stimmig zum Motto des Vortrags rücken auch die Musikstücke der Komponistinnen in den Fokus. Diese Veranstaltung verspricht eine faszinierende Reise in die Welt der vergessenen Künstlerinnen, sowohl visuell als auch musikalisch. Alle Kunstinteressierten und Gäste sind herzlich eingeladen, sich mit uns auf diese inspirierende Entdeckungsreise zu begeben.

Der Internationale Frauentag
1909 wurde der erste nationale Frauentag in den Vereinigten Staaten begangen und 1910 wurde anlässlich der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen beschlossen, einen jährlichen Internationalen Frauentag einzuführen, um für die Interessen der Frauen gegen mehrfache Ausbeutung und Unterdrückung zu mobilisieren. Zentrale Anliegen waren die Gleichberechtigung der Frauen und das Wahl- und Stimmrecht. Am 19. März 1911 haben in Europa zum Frauentag erstmals Frauen und Männer auf der Strasse demonstriert, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen: Recht auf Arbeit, Zugang zu öffentlichen Ämtern, Berufsausbildung, Beendigung von Diskriminierung am Arbeitsplatz. Ein Hauptziel war die Einführung des Wahlrechtes.

Die Sammlung Würth, die über 19’000 Werke umfasst, wird europaweit in 15 Kunstdependancen mit freiem Eintritt gezeigt. Bei der Auswahl der Ausstellungen und Kunstwerke, stehen neben dem thematischen Schwerpunkt, auch immer wieder herausragende Künstlerinnen und ihre Kunstwerke im Fokus, wie die Ausstellung «Bild der Frauen» in der Sammlung Würth und die Foyer‒Ausstellung «Anne Hausner» im Forum Würth Rorschach zeigen.

Das Forum Würth Rorschach initiierte eine diese besondere Vortragsreihe, um an diesem Tag die Künstlerinnen in den Mittelpunkt zu rücken. Das jährlich wechselnde Motto zeigt die Rolle der Frauen in der Kunst aus verschiedenen Perspektiven und lädt immer wieder aufs Neue ein die Kunst neu zu entdecken.

Freitag, 8. März 2024 / Zeit 18.00 Uhr / Eintritt CHF 15.-
Anmeldung bis 2 Tage vor der Veranstaltung unter www.wuerth-haus-rorschach.ch/frauentag. (Text/Beitragsbild: pd würth)

Bildnachweise: Michaelina Woutiers, Selbstporträt, um 1649 | Hilma af Klint, Selbstporträt, undatiert | Elizabeth Nourse, Selbstporträt, 1892.

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