Textiles Gestalten: Neues Angebot schliesst eine Lücke

Die Pädagogische Hochschule St.Gallen bietet Lehrpersonen ab Januar 2024 einen Einzelfachabschluss/Auffrischungskurs für Textiles Gestalten an. Die Module finden an 17 Samstagen und in einer Blockwoche statt, so dass die Ausbildung neben der beruflichen Tätigkeit absolviert werden kann.

Textiles Gestalten ist heute Teil des dreijährigen Studiums angehender Lehrpersonen auf Kindergarten- und Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG). Die Studierenden erhalten Einblick in verschiedene Bereiche, werden aber nicht zu Spezialistinnen und Spezialisten ausgebildet. Vor 20 Jahren war das anders: Damals gab es noch das Arbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnenseminar (AHLS), welches in der Folge im Rahmen einer Studienreform in die PHSG integriert wurde. Viele Handarbeits- und Werklehrpersonen, die ihre Ausbildung noch am AHLS absolviert hatten, werden in den nächsten Jahren pensioniert. Damit dadurch keine grosse fachliche und personelle Lücke entsteht, bietet die PHSG ab Januar 2024 einen Einzelfachabschluss und Auffrischungskurs für Textiles Gestalten an.

Ausbilden oder auffrischen
Für Lehrberechtigte, die ihre Kenntnisse in Textilem Gestalten vertiefen möchten, dient die einjährige Ausbildung als Auffrischungskurs. Sie absolvieren den Kurs als Gasthörer:innen. Eine weitere Zielgruppe sind Lehrpersonen, die über keine Lehrbefähigung in diesem Fach verfügen. Sie absolvieren den Kurs als Einzelfachabschluss. Für beide Personengruppen ist es bereits jetzt möglich, den Einzelfachabschluss Textiles Gestalten zu erlangen, indem sie zusammen mit den Studierenden an den entsprechenden Modulen des Studiengangs teilnehmen. «Darüber sind aber nicht alle glücklich, da die Kurse tagsüber unter der Woche stattfinden und auch nur wenige Plätze vorhanden sind», sagt Claudia Sturzenegger, Leiterin des Instituts Kulturelle und Ästhetische Bildung der PHSG (IKÄB-PHSG). Für den neuen Einzelfachabschluss finden die Module an 17 Samstagen statt, so dass die Lehrpersonen die Ausbildung neben ihrer Berufstätigkeit absolvieren können. Dazu kommen eine Blockwoche im April sowie ein Praktikum im Umfang von 10 Lektionenblöcken. Inhaltlich gesehen ist der Kurs auf Lehrpersonen ausgerichtet, die bereits Berufserfahrung haben. «Um auf die unterschiedlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und fachdidaktischen Kenntnisse der Teilnehmenden eingehen zu können, wird der Unterricht differenziert», sagt Claudia Sturzenegger.

Zeitgemässer Unterricht
Die PHSG bietet pro Kurs 12 bis 16 Plätze an. Die Ausbildung umfasst den Aufbau von fachlichen, handwerklichen und gestalterischen Kompetenzen im Fokus der Zielstufe. Praxisnah integriert sind die Bereiche Fachdidaktik und Beurteilen. Hierfür konnten verschiedene Lehrpersonen aus der Praxis gewonnen werden, wie beispielsweise zwei Lehrerinnen, die an der PHSG als Dozentinnen arbeiten und in der Stadt St.Gallen Textiles Gestalten auf Primarschulstufe unterrichten. «Sie können den Teilnehmenden unter anderem von ihren Einstiegserfahrungen erzählen», sagt Claudia Sturzenegger. Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist auch die Verknüpfung zu Kultur und Geschichte sowie zukunftsgerichtet zum Design- und Technikverständnis. «Wir vermitteln den Lehrpersonen, wie die individuellen Fähigkeiten und Potentiale der Kinder optimal gefördert werden können. Dazu gehören auch die neuen Medien. Die Lehrpersonen lernen beispielsweise, wie sie Apps und Tutorials sinnvoll in den Unterricht integrieren und nutzen. » Die Ausbildung wird mit der Lehrbefähigung für das Fach Textiles Gestalten oder mit einer Kursbestätigung durch die PHSG abgeschlossen.

Pädagogische Hochschule St.Gallen (PHSG)
Der Kernauftrag der Pädagogischen Hochschule St.Gallen (PHSG) liegt in der Ausbildung von Studierenden zu Lehrpersonen der Volksschule und der Berufsbildung. Die Institution beschäftigt rund 550 Mitarbeitende. Derzeit studieren über 1’400 Personen an der PHSG.

Nebst den Bereichen Ausbildung und Berufseinführung bietet die PHSG ein umfassendes Angebot an pädagogischer Weiterbildung und Beratung. Die fünf Regionalen Didaktischen Zentren bieten angehenden und amtierenden Lehrpersonen sowie Schulen Impulse für die Weiterentwicklung des Unterrichts. Die innovativen Lernarrangements werden jährlich von etwa 9‘000 Schülerinnen und Schülern sowie erwachsenen Personen besucht.

Mit ihrem Engagement in Bildungsforschung, Entwicklung und Beratung leistet die PHSG zusätzlich einen Beitrag zur wissenschaftlichen Klärung von schulischen Fragen. Der Campus der PHSG erstreckt sich über vier Hochschulgebäude an den Standorten St.Gallen, Rorschach und Gossau. Mit den Hochschulgebäuden Mariaberg und Stella Maris in Rorschach sowie dem Hochschulgebäude Hadwig in St.Gallen verfügt sie über drei Gebäude mit historischer Bedeutung. (Text: pd phsg jw)

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