Infoveranstaltung „Ja zur Motion Gmünderhaus“

Am Samstag, 11. März konnte die IG-Gmünderhaus im vollbesetzten Saal des Restaurants Mare Monte in Goldach zu ihrer Infoveranstaltung begrüssen. Die IG nach nachstehende Medienmitteilung verfasst.

„Der Anlass begann mit einem Referat des Kunsthistorikers Dr. Daniel Studer, welcher 2013 das Inventar der Ortsbilder und Kulturobjekte von Goldach verfasst hatte. Er wies zu Beginn darauf hin, dass das Goldacher Gmünderhaus sowohl lokal wie auch kantonal schützenswert ist. Der Kern des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1553/54, wie eine Holzaltersbestim­mung gezeigt hat. Die spätgotische Bohlen-Balkendecke, die immer wieder überstri­chen wurde, ist ver­gleichbar mit der Decke im Goldenen Schäfli in St. Gallen, welche dank einer Bürger­initiative ge­rettet und 1978/79 restauriert wurde. 1812 gehörte das Haus der Gemeindeverwaltung. Somit ist es wahrscheinlich das erste Gemeindehaus in Goldach.

Ein Blick in die später angebaute Werkstatt, welche als «offene Werksatt» wiederbelebt werden könnte, zeigt die alten Aussenmauern des 1553/1554 erbauten ältesten Hauses von Goldach

Die äussere Erscheinung des Gmünderhauses von heute ist auf die Zeit zwi­schen 1903 und 1913 zurückzuführen. Das Innere ist verwohnt und in schlechtem Zustand, die Sub­stanz des Hauses ist aber gut. Besonders sind auch die barocken Aussenbe­schläge an den Türen sowie die Malereien und Verzierungen. Je weiter oben im Haus man ist, um so jünger sind die Einrichtungsgegenstände. Mit seinen spannenden und mit viel Herzblut vorgetragenen Ausführungen konnte Dr. Daniel Studer die Zuhörerschaft überzeugen, dass man sich bei der Beurteilung des Hauses nicht durch das jetzige Erscheinungsbild leiten lassen darf, sondern dass die vielen verborgenen, historisch wertvollen Details das älteste Haus von Goldach zu einem schützenswerten Objekt machen.

Nach dem Referat zeigten die Mitglieder der IG verschiedene Möglichkeiten auf, wie das Haus öffentlich genutzt werden könnte. Auch das Publikum brachte teilweise die gleichen Ideen: Co-working space, Repair-café, Sprachencafé, Offene Werkstatt, Ort der Begegnung, Kammerkonzerte, Trauzimmer usw. Das zeigt, dass durchaus ein Interesse an einer öffentlichen Nutzung besteht.

Details wie das zweizüngige Kastenschloss im barocken Einbauschrank konnten entdeckt werden

Bei der Vorstellung des Projektes des Gemeinderates zeigte sich, dass der geplante Anbau gegen die Blumen­strasse hin viele Fragen aufwirft. Die Tatsache, dass die historisch sehr wertvolle und fachgerecht restaurierte gotische Bohlendecke schlussendlich im Schlafzimmer einer privaten Wohnung dahinschlummern soll, wurde nicht verstanden. Man war der Meinung, dass eine Überarbeitung des Projektes zu einer besseren Lösung führt, sei es auch nur durch eine Kombination von Wohnungen und öffentlicher Nutzung.

Sehr interessiert waren viele an der anschliessenden Besichtigung des Gmünderhauses, das die meisten bisher nur von aussen kannten. Dabei konnte die vom Kunsthistoriker geschilderte 500 Jahre alte Substanz des Hauses im Innern erlebt werden.

Die IG brachte beim abschliessenden Dank an die Anwesenden für ihr gezeigtes Interesse die Hoffnung zum Ausdruck, dass mit ihrer Unterstützung ein Ja zur Motion zu Stande kommt und somit der Weg frei wird, aus dem Gmünderhaus einen Ort der Begegnung zu machen.“ (Text/Bilder: iggh bz)

Die mehrfach überstrichene Decke lässt nicht erahnen, dass sich darunter eine prachtvolle gewölbte, spätgotische Bohlendecke versteckt, wie sie dank einer Bürgerinitiative im «Goldenen Schäfli» in St.Gallen bestaunt werden kann.

Parallel dazu hat die SP eine Medienmitteilung zur Vorversammlung der 3 Bürgerversammlungen verschickt. Dabei spiel das Gmünderhaus auch eine Rolle. Voilà:

„Die Mitglieder versammelten sich, um die Geschäfte der drei Bürgerversammlungen Rorschach, Rorschacherberg und Goldach zu besprechen. Endlich können wieder alle Bürgerversammlungen vor Ort stattfinden. Die meisten Themen sind wenig spektakulär. Die finanziellen Ergebnisse sind ähnlich wie andere Jahre, also besser als budgetiert. Die Steuerfüsse sollen unverändert bleiben. Alle drei Gemeinden mussten sich mit höheren Energiepreisen auseinandersetzen. Die Euphorie zum geplanten Autobahnanschluss wird von den SP-Mitgliedern nicht verstanden. Zusätzliche Strassen bringen mehr Verkehr, das lässt sich nicht wegdiskutieren.

Rorschach: Die Stadt ist auf gutem Weg, sich finanziell zu stabilisieren. Die Infrastruktur wird verbessert und energetisch auf den neusten Stand gebracht. Wichtig erscheint den Mitgliedern, dass bei künftigen Bauvorhaben auf familienfreundlichen Wohnraum geachtet wird.

Rorschacherberg: Der Gewinn ist in erster Linie auf den Verkauf des Areals Neuhus zurückzuführen. Da weitere Schulraumerweiterungen anstehen, werden die Finanzen angespannt sein in den nächsten Jahren. Revitalisierung und Seeuferweg erzielen Fortschritte.

Goldach: Ganz klar waren die Mitglieder der Ansicht, dass die Volksmotion «Gmünderhaus» unterstützt werden soll. Man kann nicht verstehen, dass die finanzstarke Gemeinde diesen alten Zeitzeugen abstossen und aus den Händen geben will und nicht andere Möglichkeiten in Betracht zieht.

Nach den Themen der Bürgerversammlungen informierten die Arbeitsgruppen «Tempo 30 innerorts» und «Einbürgerungshürden abbauen» über den Stand und die Ziele ihrer Arbeit. Die Diskussion zeigte, dass die Teilnehmenden die Fortführung der Arbeiten unterstützen.“ (Text: pd sp nl)

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