Auf dem Weg zur sechsten Kulturregion

Die Regio Appenzell AR – St.Gallen – Bodensee hat kürzlich nachstehende Medienmitteilung verschickt. Und wenn unser Stadtpräsident schon in der Kerngruppe dieses Projekts sitzt, dann ist es doppelt ein Grund, diese zu publizieren. Voilà:

Die Region Fürstenland-St.Gallen-Bodensee soll zur grössten Kulturregion im Kanton St.Gallen zusammengeschlossen werden. Dies mit dem Ziel, das Kulturschaffen in der Region zu stärken, Kräfte zu bündeln, die Wirksamkeit durch die gemeinsame Ausrichtung von Förderbeiträgen zu erhöhen sowie die Förderpraxis für Kulturschaffende und Kulturinstitutionen zu vereinfachen. 21 St.Galler Gemeinden im Perimeter der REGIO sind im Rahmen einer Vernehmlassung eingeladen worden, bis zum 26. August Stellung zu beziehen.

Die REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee hat sich auf Anregung einiger Gemeinden der Region und des Amts für Kultur des Kantons St.Gallen im Jahr 2020 der Thematik der regionalen Kulturförderung angenommen und einen dialogorientierten Prozess angestossen. «Die Schaffung einer regionalen Förderorganisation Fürstenland-St.Gallen-Bodensee bringt Akteure gemeindeübergreifend näher und ist ein wichtiger Schritt in der interkommunalen Zusammenarbeit», erläutert Leila Hauri, Geschäftsleiterin REGIO, die Bedeutung für die REGIO. Die Region von Degersheim bis Rheineck, mit ihren 21 politischen Gemeinden, inklusive der Kantonshauptstadt St.Gallen, zeichnet sich durch ein facettenreiches Kulturleben und ein herausragendes kulturelles Erbe aus und ist heute noch nicht durch eine regionale Förderorganisation zusammengeschlossen. «Ein vielfältiges Kulturangebot ist ein wesentlicher Standortfaktor, schafft Lebensqualität für die Bevölkerung und stärkt die Region nach innen und aussen», führt Hauri weiter aus.

Mit der Schaffung einer regionalen Kulturförderorganisation sollen das Kulturschaffen in der Region gestärkt, Kräfte gebündelt, die Wirksamkeit durch die gemeinsame Ausrichtung von Förderbeiträgen erhöht sowie die Förderpraxis für Kulturschaffende und Kulturinstitutionen vereinfacht werden. Kulturpolitisch Position beziehen Seit 2006 haben sich im Kanton St.Gallen fünf regionale Förderorganisationen gebildet: Südkultur (seit 2006), Rheintaler Kulturstiftung (seit 2008), Kultur Toggenburg (seit 2011), ThurKultur (seit 2012) und Kultur ZürichseeLinth (seit 2016). Mit der sechsten und einwohnerstärksten Kulturregion Fürstenland-St.Gallen-Bodensee soll nun auch in den verbleibenden 21 Gemeinden im Kanton St.Gallen die Kulturförderung regional organisiert werden. Dies ist insbesondere mit Blick auf die Verteilung der kantonalen Kulturbeiträge wichtig, die in die Regionen fliessen.

«Für die 21 St.Galler Gemeinden der REGIO, die aktuell noch keiner Förderorganisation angehören, ist es wichtig, sich neben den anderen Förderregionen gemeinsam zu formieren, damit wir uns kulturpolitisch verstärkt positionieren und die kantonalen Mittel auch in Zukunft für unsere Region sichergestellt sind», argumentiert Boris Tschirky, Gemeindepräsident Gaiserwald als Vertreter der Kerngruppe (siehe Box). An Bestehendes anknüpfen – Mehrwert für das Kulturschaffen Die Forderung nach einer schlanken Struktur und dem Anknüpfen an Bestehendes kam früh im Prozess auf. Aufgrund des Perimeters von Degersheim bis Rheineck war es naheliegend, die neue Förderorganisation der REGIO anzugliedern – dies durch die Gründung eines Untervereins (Sektion). Die Geschäftsführung dieser Sektion soll bei der Kulturförderung der Stadt St.Gallen angesiedelt werden. So können Synergien, Netzwerke und bestehende Expertise optimal genutzt werden. Das übergeordnete Ziel ist es, eine einheitliche Vergabepraxis aufzubauen und dank standardisierter Kriterien und Prozesse den Bearbeitungsaufwand für Förderinstitutionen und Gesuchstellende so gering wie möglich zu halten.

Kulturschaffende können neu ihre Gesuche direkt auf einer einzigen Plattform erfassen, unabhängig der Bedeutung ihres kulturellen Vorhabens (lokal, regional, kantonal). «Mit der Kulturregion schliessen wir eine Lücke. Alle Kulturschaffenden im Kanton haben dieselben Möglichkeiten beim Beantragen von Fördermitteln. Auch erhoffe ich mir, dass sich Kulturschaffende stärker vernetzen und gemeinsame Vorhaben für die Region anstossen», sagt Richi Küttel, Kulturvermittler und Vertreter der Kulturschaffenden in der Kerngruppe. Der Prozess und die nächsten Schritte Mit der Formierung einer Kerngruppe aus Vertreterinnen und Vertretern der St.Galler Gemeinden der REGIO, dem Amt für Kultur des Kanton St.Gallen sowie der REGIO-Geschäftsstelle (Prozess-Lead) ist Anfang 2020 der Startschuss zur konkreten Prüfung des Aufbaus einer regionalen Kulturförderorganisation gefallen. Frühzeitig wurde die Kerngruppe im Prozess erweitert mit der Dienststelle Kulturförderung der Stadt St.Gallen sowie Kulturschaffenden. «Im Sinne der Partizipation war es uns von Beginn an ein grosses Anliegen, möglichst alle Bedürfnisse frühzeitig aufzunehmen und diesen gerecht zu werden, um ein für alle optimales Gefäss zu schaffen. Die Vernehmlassung ist das Ergebnis dieser mehrjährigen und mehrstufigen Zusammenarbeit», freut sich Michael Götte, Präsident der REGIO, über den erreichten Meilenstein. Die Vernehmlassung läuft bis 26. August 2022.

Die Mitglieder der Kerngruppe

  • Barbara Affolter, Co-Leiterin Dienststelle Kulturförderung Stadt St.Gallen
  • Ann Katrin Cooper, Kulturschaffende und Kulturaktivistin
  • Raffael Gemperle, Gemeindepräsident Häggenschwil
  • Michael Götte, Gemeindepräsident Tübach und Präsident REGIO
  • Leila Hauri, Geschäftsleiterin REGIO Richi Küttel, Kulturschaffender und Kulturvermittler
  • Robert Raths, Stadtpräsident Rorschach
  • Tanja Scartazzini, Amtsleiterin Amt für Kultur Kanton St.Gallen
  • Kristin Schmidt, Co-Leiterin Dienststelle Kulturförderung Stadt St.Gallen
  • Toni Thoma, Gemeindepräsident Andwil
  • Boris Tschirky, Gemeindepräsident Gaiserwald
  • Clarissa Zurwerra, Projektleiterin Regionalentwicklung, Projektverantwortliche

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