Die Seepromenade beim Kornhaus ist wieder ein bisschen belebter. Gestern war die Vernissage einer weiteren Ausstellung des Kulturfrühling Rorschach auf dem Kornhausplatz. Die Installation regt zum Nachdenken an. Thomas und Elisabeth Krucker haben nachstehenden Text verfasst:
Während der Zeit der Pandemie ist die Diskussion zum Klimawandel in den Hintergrund gerückt. Mit den Illustrationen zu hashtags auf den Billboards nimmt Nino Christen dieses Thema auf, verbunden mit einer Kritik am übermässigen Gebrauch der sozialen Medien.
Durch das schnelllebige und entfremdete Klicken im Netz sinkt der Realitätsbezug. Die Flut an Informationen und Themen ist zu wuchtig, so dass die eigentlichen Inhalte an uns abprallen und nur selten den Weg in unser Bewusstsein finden. Themen wie der Klimawandel verlieren dadurch ihre „Realität“.
Dem banalen Einsatz dieser Hashtags möchte Nino Christen das ernste Thema der Naturzerstörung und der drohenden Klimakatastrophe gegenüberstellen. Durch die Kombination aus „Hashtag“ und „Zeichnung“, entstehen metaphernreiche, ironische, humorvolle und kritische Illustrationen. Mit diesen Hashtag-Bildern sucht der Künstler die Auseinandersetzung mit der täglichen Flut von Informationen und schafft auf spielerische Weise Bilder zu aktuellen Themen des Weltgeschehens.
Nino Christen ist 1984 in Kathmandu (Nepal) geboren. 1994 erfolgte der Umzug der Familie nach St.Gallen. An der Hochschule für Kunst und Design in Luzern schliesst er 2009 mit dem Bachelor der Studienrichtung Animation ab. Die Abhängigkeit und die Einwirkung des Menschen auf seine natürliche Umwelt sind das zentrale Thema seines Animationsfilm-Schaffens. Neben seiner Arbeit als Regisseur und Produzent für animierte Kurz- und Werbefilme arbeitet er als Illustrator in Zürich.
