Klimawandel betrifft uns alle, weil alles zusammenhängt

Der menschengemachte Klimawandel bedroht nicht nur massiv die Natur, Ökosysteme und Artenvielfalt, sondern vor allem auch die Menschen selbst. Seit über zehn Jahren widmet sich die Hamburger Künstlerin und Fotografin Barbara Dombrowski dem Thema, indem sie in einem weltweiten Foto‒Kunstprojekt Begegnungen indigener Völker aller fünf Kontinente und gegensätzlicher Klimazonen in Form von Installationen erzeugt. Im ersten Schritt brachte sie ihre Bilder nach Ost‒Grönland und in den Amazonas‒Regenwald in Ecuador und dadurch in einen Diskurs. Die beiden Regionen stehen stellvertretend für die Kontinente Amerika und Europa und wurden nach dem ersten Zyklus durch Besuche bei den Maasai in Tansania, mongolischen Nomaden und Nomadinnen in der Wüste Gobi und der mikronesischen Bevölkerung auf dem Inselatoll Kiribati ergänzt, die stellvertretend für die drei verbliebenen bewohnten Kontinente und die entsprechenden Klimazonen stehen. Durch die jahrelange Arbeit, die Begegnungen mit indigenen Völkern und den Kontakt mit ihren Schamanen konnte Barbara Dombrowski vielfältige Einblicke in deren Lebensrealitäten bekommen. Mit ihrer Ausstellung im Forum Würth Rorschach möchte sie zu Dialogen einladen und auf empathische Art veranschaulichen, dass der Klimawandel uns alle betrifft und dass alles zusammenhängt.

Barbara Dombrowski wurde in Stuttgart geboren und wuchs im Grossraum der Stadt auf. Nach einer Orientierungsphase in einer Werbeagentur studierte sie bis Anfang der 1990er‒Jahre visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Dortmund. Danach verbrachte sie im Rahmen eines Kunststipendiums des Deutsch‒Französischen Jugendwerks vier Jahre in Paris. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Hamburg und ist Mitglied der Agentur «laif» in Köln. Für ihre Arbeiten erhielt sie diverse Preise und Auszeichnungen.

Seit über zehn Jahren arbeitet sie an dem weltweiten Foto‒Kunstprojekt «Tropic Ice_Dialog between Places Affected by Climate Change», das den Klimawandel zum Thema hat. Dafür besuchte sie indigene Völker auf allen fünf Kontinenten und bringt die dort entstandenen Bilder in Installationen zusammen, um zu zeigen, dass alles miteinander verbunden ist.

Sie arbeitet für Magazine, Agenturen und NGOs und unterrichtet Dokumentarphotographie in Hamburg. Sie wirkt als Jurorin und Kuratorin bei Fotowettbewerben mit und hält Vorträge über «Tropic Ice». Neben der Kooperation mit der Universität Kiel und Future Ocean in der Region Südpazifik konnte sie mit dem Exzellenzcluster der Universität Hamburg ein Buchprojekt mit dem Titel «Alltagswelten des Klimawandels» umsetzen. Für «Tropic Ice» erhielt sie 2012 und 2017 ein Stipendium der VG Bild Kunst für die Orte Grönland und Tansania.

Ihre Werke präsentiert sie in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen (Auszug):

2013: Foto‒Kunst‒Installation im ecuadorianischen Amazonas‒Gebiet und in Ost‒Grönland

2015: Ausstellung auf dem Nebelhorn im Zuge des Oberstdorfer Fotogipfels

2017: Offizielle Partnerin der UN und der Stadt Bonn im Zuge des COP23 in Bonn

2019: Ausstellung zur Herbsttagung des deutschen Ethikrats an der Universität Göttingen Ausstellung im Hambacher Forst auf dem Widerstandsacker des BUND

2020: Virtuelle Ausstellung zur European Climate Diplomacy Week in Atlanta in Kooperation mit dem deutschen Generalkonsulat und der Georgia Institute of Technology

2020: Live Bebilderung von Beethovens «Pastorale», gespielt von den Beethoven Symphonikern aus Baden bei Wien in der Kirche St. Michael in Passau

Anlässlich der Vernissage am Freitagabend war Barbara Dombrowski persönlich im Forum Würth in Rorschach anwesend. Rund 60 Gäste wurden von Adrian Parpan, Geschäftsführer der Würth Management AG, begrüsst. In einem Podiumsgespräch zwischen Hanna Jung (Interimsleitung Forum Würth Rorschach) und der Fotografin und Künstlerin hat Barbara Dombrowski auf emphatische Art veranschaulicht, dass der Klimawandel uns alle betrifft und dass alles zusammenhängt.

Konzeption und Realisation: Ein Konzept für das Forum Würth Rorschach von Barbara Dombrowski in Zusammenarbeit mit Hanna Jung und dem Team vom Forum Würth Rorschach. Anzahl der Exponate: 110 Werke Besucherorganisation Forum Würth Rorschach. Begleitprogramm: Das detaillierte Kulturprogramm ist auf der Website www.wuerth-haus-rorschach.ch einsehbar.

Über das Forum Würth Rorschach
Das Forum Würth Rorschach ist der museale Bereich im Würth Haus Rorschach. Seit der Eröffnung im April 2013 werden regelmässig wechselnde Ausstellungen gezeigt. Die Basis dieser Aktivitäten ist die über 18’500 Werke umfassende Sammlung Würth, deren Grundstein in den 1960er‒Jahren von Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth gelegt wurde. Darüber hinaus gibt es ein vielfältiges Kulturprogramm bestehend aus musikalischen, literarischen, künstlerischen und kulinarischen Veranstaltungen.

Über die Sammlung Würth
Die Akzente der Sammlung liegen auf Skulpturen, Malerei und Grafiken vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Neben dem immer bedeutender werdenden Bereich der «Klassischen Moderne», die durch Künstler wie Max Beckmann, Max Ernst, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Emil Nolde oder Pablo Picasso eindrucksvoll in der Sammlung vertreten ist, sind es insbesondere die Bereiche Plastik und Skulptur, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Bildhauer wie Eduardo Chillida, Alfred Hrdlicka, Robert Jacobsen, Henry Moore, Tony Cragg, Anish Kapoor oder Bernar Venet bereichern die Sammlung. Mit ganzen Werkblöcken sind Künstler wie Hans Arp, Horst Antes, Georg Baselitz, Max Bill, Christo und Jeanne-Claude, Anselm Kiefer, Bernhard Luginbühl u. a. in der Sammlung vertreten.

Bei freiem Eintritt werden die Kunstwerke regelmässig in den 15 Kunstdependancen der Würth‒ Gruppe der Öffentlichkeit gezeigt. (Text/Bilder der Ausstellung: pd)

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