Jahresmotto: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“

Mit diesem Slogan beginnt die reformierte Kirche Rorschach die Reise durch das neue Jahrzehnt. Werner Nef hat nachstehenden Text verfasst.

„Die diesjährige Jahreslosung ist nötiger denn je. Die häufigen Kirchenaustritte sprechen eine eindeutige Sprache, die Gesellschaft hat den Glauben, und damit ein äusserst wichtiges Gut verloren. Für die einen ist Glauben unmodern geworden. Man ist aufgeklärt und hat für derartigen „Unsinn“ keine Zeit noch Interesse, denn „cool sein“ und damit gefühlsarm zu werden, ohne dass man es bemerkt, ist angesagt und inn. Statt Gott wenden wir uns lieber zweifelhaften Vorbildern wie Extremsportlern, Rockstars oder eitlen Influenzern zu. Es gibt aber auch Christen, die haben mit dem Glauben grosse Mühe, weil Schicksalsschläge sie aus der Bahn geworfen haben und sie das Gefühl der Gottverlassenheit erfahren mussten. Ihnen wurde der Boden unter den Füssen weggezogen und ihr Leben begann zu verarmen, weil sie den richtigen Draht zu Gott nicht gefunden hatten und ihnen das uneingeschränkte Vertrauen in die höhere Macht abhandengekommen ist. Sie fühlen sich im Leben alleine auf sich gestellt. Wenn wir den Glauben aufgeben, geben wir auch das Christentum auf, was  uns unweigerlich ins Unglück führt. Für diese Menschen ist es enorm wichtig, dass sie den Glauben an Gott wieder suchen und ihn durch Gebete aus tiefstem Herzen wieder finden können.

Was ist Glauben eigentlich? Es ist das uneingeschränkte Vertrauen in Gott, der uns am nächsten steht, wenn wir ihn dringend benötigen, ihn aber am wenigsten erwarten. Er gibt uns ein Fundament, auf das wir vertrauen und aufbauen können. Ohne Glauben halten wir uns in Notsituationen an jedem Strohhalm fest, werden aber immer wieder enttäuscht und von neuen Drangsalen weiter gerissen. Ein fester Glaube ist wie ein Anker, der uns Halt gibt und uns ermöglicht, das Leben wieder neu und mit gestärktem Geist in Angriff zu nehmen. Dann benötigen wir die wenig verheissungsvollen Alternativen nicht mehr, weil wir vom liebenden, uns fürsorglich beschützenden Gott getragen werden. In unserem Leben haben wir einen Beschützer gefunden, der uns stets mit offenen Armen empfängt. Wir müssen nur bereit sein, ihn zu suchen und unser Leben in seinem Sinn so zu ändern, dass wir seinen Willen, nicht unseren geschehen lassen können. Wer das fertig bringt, hat einen wahren Schatz und eine Heimat gefunden, die Wärme und Geborgenheit verströmt.

Damit wir unseren Unglauben leichter überwinden können, bietet die reformierte Kirche Rorschach dieses Jahr diverse Anlässe. Beispielsweise am 24 März ein Podiumsgespräch unter dem Motto „Glaube, Kirche, Evangelium im 21. Jahrhundert  – noch immer relevant?“ Darnach folgen am 28. April, 12. Mai und 2. Juni Abende zu Glaubensthemen mit Pfarrer Pius Helfenstein. Es wäre erfreulich, wenn viele Bürger durch diesen Beitrag angeregt werden, über ihren (Un)Glauben nachzudenken und vielleicht die eine oder andere Veranstaltung zur Vertiefung ihres Glaubens besuchen. Alle sind herzlich eingeladen.“

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