In den unruhigen Zürcher 80-er Jahren suchte Tommy Meier mit seinen FreundInnen des Zirkus-Kollektivs Federlos den Austausch mit den Menschen in Afrika. Improvisation in jeder Hinsicht begleitete diese langen Reisen und sie prägten unauslöschbare Eindrücke im Herzen. Diese Grundqualität von enormer Wärme und kraftvoll ursprünglicher Improvisation, die in seinem Spiel bereits angelegt war, prägt auch heute das Spiel des Saxofonisten und seiner Formationen. Sein Tenorsax, die Bassklarinette und sein Einsatz der Perkussion bleibt dabei konsequent Teil eines lebendigen, kollektiven Ganzen, aus welchem klar erkennbar sehr individuelle Farben herausleuchten. Tommy Meiers Band Lotus Crash ist „beauty unchained“: Ein roher Diamant, mit sperrig schöner Improvisation und druckvoller Spielfreude.
LOTUS CRASH vereint vier hervorragende Improvisatoren. Ihre musikalischen Biographien sind ganz unterschiedlich, alle haben sich bereits unabhängig voneinander mit starken, künstlerisch eigenständigen Projekten hervorgetan und arbeiten schon längere Zeit in ganz unterschiedlichen Konstellationen zusammen. Was sie verbindet ist ihre Vorstellung von Klang und Ästhetik.
Die ZuhörerInnen erwartet heute ab 17 Uhr ein Abend von selten zu hörender Intensität und archaischer Klangschönheit in der Nachfolge der grossen freien Melodiker wie Ornette Coleman oder Archie Shepp. (Text/Bilder: pd)
