Ein exklusives Berufsjubiläum im appenzellischen Grub

Seit vollen 60 Jahren steht der in Arbon aufgewachsene Erich Högger mit Herzblut hinter seinen Kochtöpfen. Gemeinsam mit Gattin Luise führt er seit 47 Jahren das Hotel-Restaurant „Ochsen“ im appenzellischen Grub.

Nach den Schuljahren in Arbon begann der junge Erich im Frühling 1959 im renommierten Hotel „Attisholz“ im solothurnischen Riedholz seine Kochlehre. „Es war eine harte Zeit, aber zugleich auch eine gute Lebensschule“, erinnert sich der Berufsjubilar. „Spannend ist auch ein Blick in mein Menü-Buch, das ich zu führen hatte. Ein anspruchsvolles Essen mit verschiedenen Gängen war damals für weniger als zehn Franken zu haben, was aus heutiger Sicht fast unglaublich erscheint.“

Schritt zur Selbständigkeit
Schon bald nach dem Lehrabschluss lernte Erich in Solothurn die im Service tätige, aus Kärnten stammende Luise Pichler kennen. 1966 wurde geheiratet, und einige Jahre war das junge Ehepaar in einem Hotelbetrieb in Flims in leitender Stellung tätig. Zufällig wurden Erich und Luise Högger auf den zum Verkauf stehenden „Ochsen“ in Grub aufmerksam, den sie 1972 kurzentschlossen erwarben und zu ihrem Wohn- und Arbeitsplatz machten.

Ungebrochener Elan
Mittlerweile ist Erich Högger seit gut 60 Jahren im Küchenbereich tätig, während Gattin Lulu mit einem kleinen Team die Gäste im Restaurant und Hotel betreut. „Die Arbeit macht uns noch immer Freude. Allerdings sind wir jetzt in einem Alter, wo wir uns ernsthaft mit der Zukunft befassen müssen. Wir hoffen, dass sich für den ‚Ochsen‘ eine gute Lösung realisieren lässt.“

Stammbeiz von Friedrich Glauser
Zu den Stammgästen im „Ochsen“ gehörte mit Schriftsteller Friedrich Glauser (1896 – 1938) ein Schweizer Wegbereiter des modernen Kriminalromans. Von 1921 bis 1923 Fremdenlegionär in Marokko, lernte Glauser in den 1930er Jahren die Gruberin Berthe Bendel kennen, die er heiraten wollte. Häufig weilte er jetzt im Appenzellerland. Sein gerne aufgesuchtes Stammlokal war der „Ochsen“, wo er  seinen Kriminalroman „Krock & Co.“ ansiedelte und den legendären Wachtmeister Studer recherchieren und agieren liess. Im Frühling 1938 übersiedelte das Paar nach Nervi bei Genua, wo Glauser am 8. Dezember völlig unerwartet verstarb. (Text/Bild: Peter Eggenberger)

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