Die Schmid-Fehr AG kürt einen neuen Schwarzkünstler

«Packt an! Lasst den Corpus posteriorum fallen auf diesen nassen Schwamm, bis triefen beide Ballen. Der durst’gen Seel gebt ein Sturzbad obendrauf, das ist dem Jünger Gutenbergs die allerbeste Tauf.»

Diese Worte haben in der Druckbranche schon manchen Lehrabgänger ins Schwitzen gebracht, denn sie beschreiben den alten Brauch des Gautschens. Erfolgreiche Prüflinge werden dabei in einer Zeremonie im Beisein der ganzen Belegschaft im Brunnen «getauft» und somit in die Gilde der Jünger Gutenbergs aufgenommen.

Der «Popstar» unter den Druckern

Johannes Gutenberg gilt in europäischen Kreisen als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern. Dank seiner Innovationen wurde es möglich, Druckerzeugnisse schneller, billiger und in grösseren Mengen herzustellen, was eine Medienrevolution auslöste. Der traditionelle Bleisatz wurde zwar mittlerweile vom Computer abgelöst und eine industrielle Druckmaschine hat mit der Druckerpresse von früher kaum mehr Ähnlichkeiten. Der Beruf der heutigen Polygrafen und Drucktechnologen gründet jedoch auf Gutenbergs Errungenschaften. So besteht der Brauch bis heute fort.

Ein neuer Jünger für die Gilde

Andreas Schmid von der Schmid-Fehr AG Goldach hat kürzlich seine Ausbildung zum Polygrafen mit Bravour bestanden und erhielt vorgestern seine Wassertaufe. Da das Datum vor den Betroffenen geheim gehalten wird, geht dem Bade oft eine spektakuläre Entführung vom Arbeitsplatz voraus. In Andreas’ Fall diente ein Papiergitter auf einem Palettenroller als Käfig, beziehungsweise als Transportmittel zum altehrwürdigen Brunnen vor dem Restaurant Ochsen. Dort angekommen blieb Andreas nichts anderes übrig als dafür zu sorgen, dass er nicht der Einzige blieb, der nass wurde … (Text/Bilder: pd)

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