In Rorschach findet man Spuren der Reformation

Die reformierte Kirche Rorschach liess gestern das Jubiläumsjahr zur 500 Jahrfeier der Reformation mit einem Festgottesdienst ausklingen. Nach einem Apéro führte Pfarrer Pius Helfenstein zu diversen Orten, die für die reformierte Bevölkerung von Rorschach wichtig waren.

Im Festgottesdienst vom Sonntag gab Pfarrer Patrick Marchlewitz einen kurzen Abriss über die Feierlichkeiten zur 500 Jahrfeiern der Reformation in der Schweiz. Als Höhepunkt galt das Seefest, das am 15. September bei optimalem Wetter und grosser Anteilnahme der Bevölkerung am See abgehalten wurde. Weiter hob er hervor, dass sich 1910 noch 98 % der Schweizer Bevölkerung zum Christentum bekannten. 2015 waren es nur noch 62,2 %. Zu denken gibt ihm, dass heute  sich 21,4 %  zu keiner Religion mehr bekennen. „Dass in China der Trend gegenläufig ist, beweist, dass Gott etwas zu bieten hat und dass die Christen wie vor 500 Jahren eine neue Sprache sprechen müssen. Es ist unumgänglich, dass wir die Bereitschaft und den Willen zur Erneuerung wieder so aufbringen müssen, wie zu Zeiten Luthers“, so Pfarrer Patrick Marchlewitz. Der Gottesdienst mit Abendmahl wurde vom Kolumbanschor unter der Leitung von Franz Pfab musikalisch begleitet.

Nach einem Apéro im EKZ folgten zahlreiche Bürger Pfarrer Pius Helfenstein auf einen Rundgang durch Rorschach. An verschiedenen Orten berichtete er unter dem Motto „Spuren der Reformation“ über die Verhältnisse der Reformierten in der Region. Ab 1528 lag Rorschach als Tor zum Fürstenland ganz in den Händen der Reformierten, die sogar in der Kolumbanskirche ihre Gottesdienste abhielten.1534 wendete sich das Blatt, als das Fürstenland wieder katholisch wurde und die Stadt St.Gallen reformiert blieb. Dank der Niederlassungsfreiheit im neu gegründeten Bundesstaat ab 1848 und der Industrialisierung im 19. Jahrhundert im Allgemeinen zogen 300 Jahre nach der Reformation wieder Evangelische nach Rorschach und legten 1854 den Grundstein der heutigen evangelischen Kirchgemeinde. Zuerst versammelten sie sich im Refektorium des ehemaligen Klosters Mariaberg, späterbauten sie eine erste evangelische Kirche neben dem reformierten Friedhof auf dem heutigen Areal der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde. Im Kettenhaus, an der Hauptstrasse, wohnte kurze Zeit der Bischof des Doppelbistums Chur und St.Gallen, sowie der reformierte Pfarrer von Rorschach gemeinsam unter einem Dach. Beim heutigen Bäumlistorkel wurde die erste reformierte Töchterschule der Region gründet.  Wer mehr über die Spuren der Reformation in Rorschach erfahren möchte wird auf der Homepage der Evang.-ref. Kirchgemeinde fündig. Den entsprechenden Link findet man unten. (Text/Bilder: pd/wn)

Ref. Kirche Rorschach ist Rorschacher Echo-Partner.

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