Wie Vernetzung in Rorschach fruchten kann

Sarah Soosaipialli lebt seit 22 Jahren hier bei uns in Rorschach. Man kennt sie und ihre Familie. Eine ihrer Töchter hat sogar zweimal das Rennen um «Die schnällscht Rorschacherin» gewonnen. Da war dann Mamas Stolz ganz gross. Aber Sarah Soosaipialli hat auch von sich aus Akzente gesetzt, die auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind. «In diesen 22 Jahren hat sich in Rorschach enorm viel verändert. Das ehemalige Quartierbüro (neu Fachstelle Gesellschaft) hat die Lebensqualität vieler verbessert, durch ihre Vernetzungsarbeit, die mir wiederum neue Begegnungen und damit auch Möglichkeiten eröffnete. Deshalb bin sehr dankbar in Rorschach leben zu können.»

Ihre Dankbarkeit will Sarah Soosaipialli auf ihre Weise zurückgeben oder teilen. Sie ist in vielen Projekten involviert und arbeitet meist still im Hintergrund mit. Ihr ist es ein Anliegen, dass ein konstruktives Zusammenleben hier in Rorschach möglich wird. Oder noch besser: In den städtischen Alltag integriert ist. Und sie sieht auch Potential, wie man dieses gemeinsame Miteinander noch attraktiver machen könnte. «Ich hatte kürzlich eine Anfrage bekommen, ob man nicht für ältere alleinstehende Menschen Mittagessen kochen und es ihnen nach Hause bringen könnte. Mir persönlich fehlen da schlicht die Kapazitäten, aber es sollte in dieser dynamischen Stadt doch möglich sein, diese Problematik anzugehen. In einer Gruppe liesse sich da vieles auf ehrenamtlicher Basis machen, aber dafür braucht es eine unkomplizierte Kooperation.»

Sarah Soosaipialli hat früher für eine ältere Dame gekocht, die ihren Kindern Nachhilfe in Französisch gab. Es konnten Synergien genutzt werden, sodass alle von dieser Vernetzung profitieren. Generell hat für sie die Nachhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund einen enormen Stellenwert. «Ich sehe viele potentielle junge Leute, die ihre Abendstunden nutzen könnten, um anderen Schülern zu helfen und so auch etwas Taschengeld verdienen könnten. Wenn beispielsweise die Fachstelle Gesellschaft die entsprechende Infrastruktur bereitstellen könnte, wäre das unter Umständen ein Ansatz, der umsetzbar wäre. Und da Rorschach ja auch die Pädagogischen Hochschule St.Gallen hat, wäre es vielleicht ein Versuch wert, da Symbiosen auszuloten. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer könnte so Erfahrungen sammeln und die Kids haben die nötige Unterstützung».

Und rund um das Zusammenleben in Rorschach hat Sarah Soosaipialli noch einen Wunsch. «Was ich eigentlich am meisten vermisse, ist die internationale Ladies Night. Wir, die Damen im Quartier, haben zusammen mit dem damaligen Quartierbüro einmal im Jahr eine Ladies Party Night in der Pestalozzi Schulhaus Aula organisiert – mit internationalem Essen und Tanz. Es hat so viel Spaß gemacht und es waren jeweils über 100 Frauen jeden Alters dabei. Es war die pure Freude, miteinander Tänze aus verschiedenen Ländern zu tanzen und die kulinarischen Leckerbissen zu geniessen. Leider konnten wir wegen Corona nicht weitermachen, doch die Pandemie liegt hinter uns. Das wäre jetzt etwas, was wir wiederbeleben könnten. Generell sind solche Anlässe für die Bevölkerung nur von Vorteil. So kommt automatisch Leben in die Stadt und das Zusammenleben in Rorschach könnte gestärkt werden.»

Sarah Soosaipialli wird ebenfalls am Workshop „Zusammenleben und Zusammenwirken in Rorschach“ übermorgen Samstag im Stadthofsaal teilnehmen und ihre persönlichen Erfahrungen einbringen. Für eine bessere Koordination dieses öffentlichen Workshops würden es die Initiant:innen schätzen, wenn man sich kurz anmelden könnte. Mehr Infos dazu findet man auch hier.

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