VCS Region Rorschach sorgt sich um Verkehrssicherheit

Die Regionalgruppe Rorschach des Verkehrsclubs der Schweiz VCS hat den regionalen Medien nachstehende Medienmitteilung zugeschickt. Das Beitragsbild oben zeigt Desirée Bösch und Richi Faust bei der Einreichung des Antrags letzten Dienstag.

Verkehrssicherheit für Kinder beim Künzlerpass in Goldach braucht Verbesserungen

„Besorgte Eltern haben sich nach einem Unfall mit einen Kind auf dem Kindergartenweg beim Küenzlerpass im Mai 2022 an den VCS gewandt und um Unterstützung gebeten. Zuvor hatten sie sich an die Gemeinde Goldach gewandt und um Verbesserungen für den Fussgängerübergang an der Kreuzung Klosterstrasse-Florastrasse gebeten.

Die VCS Regionalgruppe Rorschach, vertreten durch Kantonsrätin Jeannette Losa und VCS-Vorstandsmitglied Richi Faust, hat daraufhin in einem Gespräch mit Gemeindepräsident Gemperli erfahren, dass Abklärungen mit der Kantonspolizei und eine Anfrage an die BFU (Beratungsstelle für Unfallverhütung) gemacht wurden. In dem Polizeibericht wird festgehalten, dass diese Kreuzung im Zusammenhang mit der steilen Abfahrt vom Bahnübergang problematisch ist und «die querenden Fussgänger sehr spät wahrgenommen werden». Dies führte 2015 dazu, dass die Signalisation verbessert wurde und gelbe Füessli auf das Trottoir gemalt wurden. Es wird noch aufgeführt, wie das Signal «Achtung Kinder» eingesetzt werden könnte.  Jedoch kommt der Polizeibericht zum Schluss, dass keine weiteren Massnahmen ergriffen werden sollen. Zum einen weil bauliche Massnahmen nur in grösserem Umfang wirksam seien, und weil diese der Gemeinderat nicht wolle, da der Küenzlerpass nach dem Bau des Autobahnanschlusses, in 10 bis 15 Jahren sowieso gesperrt werde.

Abklärungen des VCS mit ihren Verkehrssachverständigen ergaben jedoch, dass sehr wohl auch kleiner Massnahmen, wie das Anbringen des Signals «Achtung Kinder», oder grossflächigen Farbmarkierungen, die Sicherheit verbessern können. Und wenn die Sicherheit erhöht werden kann, sind auch etwas grössere Bauliche Massnahmen zumutbar. Es erscheint dem VCS und den betroffenen Eltern der Kindergärtner sinnvoll und wünschenswert, dass die Sachlage nochmals und vertieft mit Verkehrsexperten angeschaut wird und dann die entsprechenden Massnahmen getroffen werden.

Der VCS Region Rorschach hat daher am Dienstag den nachfolgenden Antrag an die Gemeinde Goldach eingereicht. Der Antrag wurde von 67 betroffen Eltern mitunterzeichnet.

Die Verkehrs- und Gefahrensituation beim Küenzlerpass, Kreuzung Klosterstrasse – Florastrasse soll erneut und vertieft beurteilt werden und es sollen zeitnah Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit realisiert werden. Zudem sollte durch provisorische Massnahmen auf das neue Schuljahr eine unmittelbare Verbesserung herbeigeführt werden.

Begründung:
– Die Situation ist für die Autofahrenden äusserst unübersichtlich. Von Osten her versperrt der Bahnübergang lange Zeit die Sicht auf die Kreuzung. Die Strasse ist sehr eng und steil, und man muss den Fokus auf den Gegenverkehr richten. Kinder werden dadurch erst sehr spät wahrgenommen.
– Für kleine Kinder ist die Situation noch unübersichtlicher. Sie können die herannahenden Autos von oben erst sehen, wenn diese den Bahnübergang passiert haben. Dadurch besteht eine grosse Unsicherheit und die Regel «Rad steht – Kind geht» führt dazu, dass sie warten, bis ein Auto herannaht und dann anhält. Die von der Florastrasse und von Westen aus der Klosterstrasse her kommenden Fahrzeuge machen eine richtige Einschätzung für kleine Kinder sehr schwer, da nicht klar ist ob diese abbiegen werden, bzw. dass dazu die Blinkeranzeige mit einbezogen werden muss.
– Generell handelt es sich um vor allem zu den Stosszeiten um eine vielbefahrene Strecke und häufig wird schnell gefahren um noch die Barriere vor der Schliessung passieren zu können. Bisher wurde die Situation offenbar bereits als problematisch beurteilt. Es gibt eine Gefahrentafel, die auf Fussgänger hinweist und es wurden für die Kinder Fussspuren aufgemalt. Die Fussspuren verbessern möglicherweise die Achtsamkeit der Kinder. Die Gefahrentafel findet aber kaum Beachtung, da sich die Autofahrer auf anderes konzentrieren müssen.
– Kleine Kinder benötigen einen sicheren Schulweg, damit die Eltern sie unbesorgt alleine auf den Weg schicken können. Nicht alle Eltern haben die Möglichkeit die Kinder täglich zu begleiten. Zudem sollte unbedingt vermieden werden, dass die Eltern aus Sicherheitsgründen die Kinder mit dem Elterntaxi zur Schule bringen.
– Die aufgemalten Fussspuren sind möglicherweise hilfreich für die Achtsamkeit der Kinder. Aus unserer Sicht sind sie jedoch zu nahe an der Kreuzung. Für die Autofahrenden sind sie jedoch kaum sichtbar und daher könnten den Kindern ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Ein Fussgängerstreifen würde gemäss Signalisationsverordnung nie so nahe an der Kreuzung angebracht.

Wir verzichten hier darauf, Vorschläge zu machen, wie die Situation verbessert werden kann. Dies ist Sache von professionellen Verkehrsplanern. Mögliche signaltechnische Massnahmen sind in der Stellungnahme der Kantonspolizei erwähnt, jedoch nicht umgesetzt.

Die Vertreter der Eltern sind mit dem Fazit der Stellungnahme der Polizei nicht einverstanden. Es gibt sehr wohl signaltechnische und kleinere bauliche Massnahmen, die die Verkehrssicherheit erhöhen können. Es wäre auch angebracht grössere bauliche Anpassungen zu machen, um die Sicherheit der Kinder zu verbessern, denn bis zur Schliessung der Bahnüberquerung wird es noch mehr als zehn
Jahre dauern.

Es ist nicht verständlich wie die BFU in ihren Schreiben zum Schluss kommt, dass keine weiteren Massnahmen erforderlich seien, denn die BFU hat sich die Situation nicht vor Ort angeschaut, wäre jedoch dazu bereit, weitere Abklärungen für die Schulwege in Goldach durchzuführen. Es wäre möglicherweise hilfreich der BFU einen entsprechenden Auftrag zu geben, auch bezüglich der Situation beim Küenzlerpass.

Von Seiten der Gemeinde stellen wir eine ablehnende Haltung gegenüber baulichen Massnahmen fest. Diese Haltung stösst aufgrund der beschriebenen Gefahrensituation bei uns und den betroffenen Eltern auf wenig Verständnis. Wir bitten sie daher in dieser Sache erneut aktiv zu werden.“ (Text/Bilder: pd vcs rr rf)

 

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1 Kommentar zu "VCS Region Rorschach sorgt sich um Verkehrssicherheit"

  1. Man könnte auf diese Strasse verzichten.Ist ein Schleichweg wo immer zuschnell gefahren wird.

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