Das Rorschacher Echo als Teil der medialen Vielfalt

Die Abnahme der regionalen Medienvielfalt beschäftigt die St.Galler Regierung. Nachdem sie 2018 in einem Bericht verschiedene Massnahmen abklären liess, mit denen die Medien als vierte Gewalt gestärkt werden könnten, hat die Regierung nun durch das Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St.Gallen die konkreten Bedürfnisse der regionalen Medien erfassen lassen. Und da sind die Leute der Uni sogar auf das Rorschacher Echo aufmerksam geworden. Auf eine Motion, die eine direkte kantonale Medienförderung fordert, will die Regierung hingegen nicht eintreten.

Die St.Galler Regierung sorgt sich um die Medienvielfalt. Eine von der Regierung im Jahr 2018 in Auftrag gegebene Studie beim Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich zeigte verschiedene Massnahmen auf, mit denen die Medien als vierte Gewalt gestärkt werden könnten. Die darin vorgeschlagenen Massnahmen erachtete die Regierung jedoch noch als zu wenig auf den Kanton St.Gallen ausgerichtet. Die Regierung war der Auffassung, dass die im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen nur im Verbund mit anderen Kantonen einen Beitrag zu einer funktionierenden Medienlandschaft leisten können.

Ergänzend hat die Regierung deshalb durch das Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St.Gallen die konkreten Bedürfnisse der regionalen Medien abklären lassen. Ziel des Berichts ist es, unter Einbezug der lokalen Medien Möglichkeiten einer lokalen Medienförderung zu evaluieren. Es geht insbesondere um die Frage, wie sich eine digitale Öffentlichkeit mittel- oder langfristig regional aufbauen liesse und wie die öffentliche Hand diesen Aufbau wirkungsvoll unterstützen könnte. Der Bericht liegt nun vor.

Im Vordergrund steht der Aufbau eines unabhängigen Förder- und Kompetenzzentrums, das Massnahmen entwickelt und umsetzt, um die Innovationskraft der regionalen Medien zu stärken und ihnen so den Übergang und die Etablierung im digitalen Raum zu ermöglichen. Die Regierung erachtet diesen Ansatz als möglicherweise zielführend und wird ihn vertieft prüfen. Zudem beabsichtigt sie, diesen Ansatz auch erneut in der Ostschweizer Regierungskonferenz ORK vorzustellen. Vorab wird das beauftragte Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen die Ergebnisse des Berichts den involvierten regionalen Medienvertretern vorstellen und diskutieren.

Eine direkte Förderung der Akteure in der bestehenden Medienlandschaft, wie sie eine Motion aus dem Kantonsrat fordert, ist aus Sicht der Regierung indessen aus ordnungspolitischen Überlegungen und angesichts der zukünftigen Herausforderungen der Akteure nicht zielführend. (pd Sk SG)

Die Publikation des Berichtes soll den Ausgangspunkt für eine gemeinsame Diskussion mit der lokalen Medienbranche bieten. Das Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen lädt die lokalen Medienakteure zu einem gemeinsamen Workshop am Donnerstag, 23. Januar 2020 von 9 bis ca. 13 Uhr ein. Die Projektleitenden und Direktoren des Instituts, Prof. Dr. Vincent Kaufmann und Prof. Dr. Katarina Stanoevska-Slabeva, werden nach einer kurzen Präsentation des Berichts für Fragen zur Verfügung stehen. Darauffolgend wird eine Konkretisierung und Priorisierung möglicher Fördermassnahmen mit den teilnehmenden Medienakteuren besprochen. Das Feedback der Medienakteure wird aggregiert in einem Nachtrag zu diesem Bericht an die Regierung weitergegeben. Mal schauen, was da das Rorschacher Echo im nächsten Jahr beitragen kann …

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