Vom 10. bis 12. Oktober trainierten der Steinmetz Tobias Hörler vom Rorschacherberg und der Slowenische Meister Martin Kandido für die Europameisterschaften in Salzburg. Diese finden vom 20.11.25 bis zum 23.11.25 an den Austria Skills in Salzburg statt.
Gastgeber für das Training war der Steinbruch der Firma Bärlocher Steinbruch und Steinhauer AG. Der Betrieb, in dem seit über 130 Jahren der Naturstein im Mittelpunkt steht, war nicht ohne Grund der Austragungsort der finalen Vorbereitungen der beiden Profis. Tobias Hörler, der Schweizer Kandidat für die Europäischen Berufsmeisterschaften in Salzburg, hat hier seine Lehre gemacht und arbeitet auch schon mehrere Jahre im Betrieb.
Unterstützt werden die beiden jungen Steinmetze von ihren Experten und Trainern. Für Tobias Hörler nehmen August Kuster als Experte und Michael Egli als Trainer die Rolle ein. Martin Kandido wird von seinem Experten Jernej Bortolato und seiner Trainerin Sibila Leskovec unterstützt. Die Europäischen Meisterschaften sind die Spitzenklasse der beruflichen Wettkämpfe. Während der Vorbereitungszeit trainieren die Kandidaten in ihren spezifischen Berufen und werden zudem während mehrerer Wochenenden zusammen mit den anderen schweizer Kandidaten mental auf die Meisterschaften vorbereitet. Ein grosser Unterstützerkreis ist notwendig, um sich bestmöglich vorzubereiten und mit viel Schweiss und etwas Glück auch eine Medaille zu gewinnen.

Von links nach rechts: Michael Egli, Tobias Hörler, Christian Bärlocher, August Kuster, Martin Kandido, Jernej Bortolato, Sibila Leskovec
So muss jedes Detail passen, Werkzeuge müssen penibel vorbereitet und an den zu bearbeitenden Stein angepasst werden. Um sich eine Medaille abzuholen, muss jeder Handgriff sitzen, die Bewegungsabläufe müssen passen und das Material muss gut studiert werden. Am wichtigsten ist jedoch die mentale Vorbereitung. Unter grossem Druck hervorragende Leistungen zu erbringen, ist eine enorm anstrengende Aufgabe.
Nachdem Tobias Hörler und Michael Egli im Juni bereits bei einem Probetraining in Slowenien waren, hat nun die Slowenische Delegation den weiten Weg auf sich genommen, um das finale Training in der Schweiz zu absolvieren. So zeigt sich wieder einmal die Kernidee der Berufsmeisterschaften, sich kämpferisch zu messen und dabei einen Austausch über Sprach-und Landesgrenzen hinweg zu pflegen und voneinander zu lernen.

Von links nach rechts; Michael Egli, Tobias Hörler oben, Martin Kandido unten, Jernej Bortolato, Sibila Leskovec
Nach einer fast zehn stündigen Anfahrt aus Slowenien und zwei harten und langen Arbeitstagen sollte es allerdings auch Platz geben für etwas Sightseeing. So besichtigten die fünf Steinmetze am Sonntag zuerst die Kathedrale und die Klosterbibliothek von St. Gallen, danach ging es noch weit über die Wolken auf den Säntis. (Text und Bilder; Michael Egli)
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