Wie viele Mauersegler & Schwalben gibt es in Goldach?

Diese Frage stellte sich der Natur- und Vogelschutzverein BirdLife Goldach zu Beginn dieses Sommers. Zehn Vereinsmitglieder teilten sich das ganze Gebiet der Gemeinde auf, um in den Brutmonaten der Segler und Schwalben, von Juni bis Ende August alle Gebäude wiederholt nach Nistplätzen abzusuchen.

Insgesamt fanden sie 28 Gebäude mit 66 von Mauerseglern besetzten Nistplätzen. Auch Mehlschwalbennester konnten an 19 Gebäuden entdeckt werden. Zwei landwirtschaftliche Betriebe beherbergen in ihren Kuhställen eine erfreuliche Anzahl Rauchschwalben-Nester. Die rasanten Flieger erfreuen Bauern und Kühe gleichermassen, helfen sie doch die lästigen Fliegen und Insekten im Stall zu vermindern.

Dank interessanter Hinweise aus der Bevölkerung konnten einige Nistplätze schneller entdeckt werden. Einer aufmerksamen Goldacherin ist es auch zu verdanken, dass in einer dramatischen Rettungsaktion verhindert werden konnte, dass besetzte Mauerseglernester im Rahmen einer Dach-Sanierung eingeschlossen wurden. Geschützte Mauerseglerleben wurden gerettet und dem Besitzer und Dachdecker konnten Strafen erspart werden.

Sehr erfreulich ist, dass nach dem Aufruf im letzten Wellenbrecher und nach Gesprächen mit Hausbesitzern im Rahmen der Inventarisierung mehr als zwei Dutzend neue Nistkästen für Mauersegler bereits installiert, respektive geplant werden konnten.

Ein spezielles Dankeschön gebührt der Gemeinde, die mit gutem Beispiel voran geht und 10 Mauerseglernistkästen im Gebiet Schuppis finanzieren möchte. Ebenso erfreulich und verdankenswert ist die Mitarbeit der Firma WALO Bertschinger AG, auf deren Areal diese Nistkästen montiert werden dürfen. Im kommenden Winter kann dort auch ein Lehmteich erstellt werden, der den Mehlschwalben Material für ihren Nestbau liefern wird.

Da die Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter durch die moderne Bauweise und Sanierungen von Altbauten von Jahr zu Jahr abnehmen, müssen Bauherren, Architekten, Hausbesitzer, Hausverwaltungen und Dachdecker, aber besonders die bewilligende Baubehörde darauf achten, dass bei geeigneten Neubauten neue Nistmöglichkeiten geplant werden und bei Sanierungen bestehende Nester bewahrt  oder gegebenenfalls ersetzt werden. Nur so können wir verhindern, dass die geschützten Gebäudebrüter weiter dezimiert werden.

Die vorbildlichen Mauersegler-Nistkästen an der St.Gallerstrasse 36 sind bis auf den letzten Platz besetzt! Die Mauersegler verursachen keinerlei Verschmutzungen, weder am Haus noch am Boden.

Die gesammelten Daten werden nun der Vogelwarte Sempach zugestellt und auf der nationalen Datenbank gespeichert. Eine Dokumentation erhält die Bauverwaltung Goldach. So kann in Zukunft bei Baugesuchen überprüft werden, ob Gebäudebrüter zu berücksichtigen sind. (Text/Bilder: pd blg wh)

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