Der Admiral, ein «Weitflieger»

Dass viele Vögel im Herbst in den Süden (z.B. nach Italien, Spanien, Portugal oder nach Afrika) fliegen und jetzt im Frühling wieder zu uns nach Mitteleuropa zurückkehren ist allgemein bekannt. Dass auch Millionen von Insekten (z.B. Schwebfliegen, Nachtfalter, Libellen) solche Reisen unternehmen weiss man allerdings erst seit wenigen Jahren. Unter anderem dank Forschern wie dem Biologen Marco Thoma der Universität Bern.

Ein solcher «Weitflieger» ist u.a. auch der zu den Edelfaltern gehörende Admiral (Vanessa atalanta) mit einer Flügelspannweite von 50 bis 60 Millimetern. Dieser hübsche Schmetterling ist dank seiner schwarzen Flügel mit den orangen Streifen und den weissen Flecken vielen Leuten bekannt. Mit durchschnittlich 20 km/Stunde überquert er die Alpen, und das bis in Höhen von über 4000 Metern!

In unserer Gegend können wir die Admirale schon bald wieder u.a. an Brombeeren, Wasserdost (siehe Bild) und Fetthennen beobachten, wo sie mit ihrem Rüssel den nötigen «Treibstoff» (Nektar) aufsaugen. Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier einzeln in Brennnesseln ab. Die gelblichen oder schwärzlichen Raupen verstecken sich gerne in umgedrehten Blättern. Sie müssen sich schützen. Viele Vögel haben nämlich Raupen «zum Fressen gern».

Im Spätsommer mögen sie besonders gärendes Fallobst unter Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- und Pflaumbäumen. Gestärkt machen sie sich v.a. im September und Oktober auf den nicht ungefährlichen Flug in den Süden. Dort pflanzen sie sich fort. Und die Nachkommen dieser Herbstzieher (sozusagen ihre «Kinder») zieht es erneut über die Alpen nach Norden. Ein seit Millionen Jahren sich wiederholendes Wunder!

«Mutige» Admirale versuchen (vermutlich eine Folge der Klimaerwärmung) immer öfter bei uns zu überwintern. In der Regel (noch?) meist vergeblich. (Text und Bild: Gieri Battaglia)

 

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