Sammlung Würth würdigt Gerhard Richter zum 90. Geburtstag

Er gehört zu den weltweit gefragtesten Gegenwartskünstlern. Am Mittwoch, 9. Februar, wird Gerhard Richter 90 Jahre alt. Die Sammlung Würth zeigt gegenwärtig Werke des Künstlers aus eigenem Bestand im Forum Würth Rorschach.

Sein Werk umfasst tausende Malereien von den fotorealistischen Bildern der 1960er–Jahren über die Ausschnitte und abstrakten Schabebilder mit ihren Pinsel-, Rakel- und Spachtelspuren bis hin zu monochromen, teilweise mit Glasscheiben versehenen Flächen, in denen sich die Betrachterinnen und Betrachter spiegeln. Nicht nur die New York Times nennt ihn «Europas grössten Maler». «Auf einen Stil wollte sich Richter, dessen malerische Qualität unbestritten ist, nie festlegen lassen. Vielmehr ziehen sich Abstraktion und Fragen danach, was ein Bild ist, wie es entsteht und wie es sich gegenüber anderen Medien behauten kann, wie ein roter Faden durch seine Arbeit», würdigt C. Sylvia Weber, Direktorin der Sammlung Würth, die Bedeutung Richters für die Sammlung Würth, in der er mit 27 Werken aus allen Werkphasen vertreten ist.

Im Forum Würth Rorschach macht in der Schau «Lust auf mehr – Neues aus der Sammlung Würth zur Kunst nach 1960» Richters abstraktes «Nachtstück III» (1985) den Facettenreichtum seiner Kunst deutlich sichtbar. Das Musée Würth im elsässischen Erstein lässt aktuell in der Ausstellung «Bestĭa – Tiere in der Sammlung Würth» Gerhard Richters «Vögel» (1964) auffliegen, ein Frühwerk aus den Anfängen seiner Fotomalereien. Im Museum Würth 2 in Künzelsau ist das Ölgemälde «Ausschnitt (Kreutz)» (1971) in der Ausstellung «Weitblick – Reinhold Würth und seine Kunst» zu sehen.

Lust auf mehr – Neues aus der Sammlung Würth zur Kunst nach 1960
 Ausstellungsdauer 17. April 2021 bis 12. Februar 2023. Ausstellungsort Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, 9400 Rorschach.
Öffnungszeiten April bis September, täglich 10.00 – 18.00 Uhr, und aktuell Oktober bis März, Dienstag – Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr. Eintritt ist kostenfrei.

Die Ausstellung im Forum Würth Rorschach zeigt alles: das Spektakuläre, das Stille, das Arrivierte, das noch Aufstrebende. Rund 45 Werke zeitgenössischer Kunst sind zu sehen. Die Sammlungsausstellung präsentiert dabei ausgewählte Neuerwerbungen von Gegenwartskunst seit den 1960er‒Jahren. Damit zeigt sich die Unternehmenskollektion aus einem veränderten Blickwinkel, denn die Neuzugänge haben durchaus neue Richtungen innerhalb des Sammlungsgefüges eingeschlagen, auch wenn sie zugleich bestehende Stärken weitergedacht und hervorgehoben haben. Die Schau zeigt eine Bandbreite internationaler KünstlerInnen, die insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren wegweisend waren. Grossen Raum nehmen dabei die US‒Amerikaner ein. Stars wie John Baldessari, David Salle und Frank Stella bezeugen die Fülle künstlerischer Ansätze, die aus den USA nach Europa strömten. Sie schlagen neue Töne innerhalb der Sammlung an und sorgen für überraschende Akzente. Doch auch Positionen aus Deutschland, unter anderem von Gerhard Richter, Neo Rauch, Jörg Immendorff und Markus Lüpertz sind vertreten.

KünstlerInnen der Ausstellung
John Baldessari • Stephan Balkenhol • Georg Baselitz • Cecily Brown • Daniel Buren • Alexander Calder • Tatjana Doll • Barry Flanagan •
Günther Förg • Sam Francis • Antony Gormley • Peter Halley • Jenny Holzer • Jörg Immendorff • Alex Katz • Anselm Kiefer • Maria Lassnig • Markus Lüpertz • David Lynch • Mario Merz • Chris Ofili • Mimmo Paladino • A. R. Penck • Marc Quinn • Neo Rauch • Gerhard Richter • Michael Sailstorfer • David Salle • Frank Stella.

Bildnachweis: Gerhard Richter, Vögel, 1964, Öl auf Leinwand, 150 x 190 cm, Sammlung Würth, Inv. 8223. (Text pd mb)

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