Ein Jahresbericht, der es auf den Punkt bringt

Die Ortsbürger Rorschach haben ihren Geschäftsbericht 2020 online veröffentlicht. Ein fester Bestandteil ist immer der Jahresbericht des Präsidenten. Claudio Vuono hat die passenden Worte gefunden. Voilà.

«Handeln ist das Gegenmittel zur Verzweiflung». Diese Worte stammen von Joan Chandos Baez, einer US-amerikanischen Folk-Sängerin, Bürgerrechtlerin und Pazifistin. Handeln gehört zur DNA der Ortsbürgergemeinde Rorschach. Wir machen uns stark für Rorschach und engagieren uns. Das war auch 2020 so.

Trotzdem: Es fällt mir schwer, für den Jahresrückblick die richtigen Worte zu finden. Ich möchte nicht wiederholen, was wir andernorts schon zuhauf in ähnlicher Form gelesen, gehört und gesehen haben. Aber klar, wenn ich an das letzte Jahr zurückdenke, dann an die Pandemie. Erst schien sie weit weg, dann plötzlich stand sie vor der Haustüre und Mitte März befanden wir uns im Lockdown. Eine neue Erfahrung für uns alle. In meinem Kollegenkreis gab es Personen, die an Corona erkrankten und meine geliebte Grossmutter verstarb daran. Kultur fand nicht mehr statt. Menschen hatten Angst um ihre Jobs, ihr Gewerbe und ihre Existenz – und haben es immer noch. Weiter konnten Polemik und öffentlich ausgetragene Kleinkriege in den sozialen Medien beobachtet werden. Ich erinnere mich an unzählige Meetings via Skype, an virtuelle Kaffeepausen, ans endlos erscheinende Home-Office, aber auch an das Wiederentdecken der Langsamkeit und kleiner Freuden.

Besonders schön war, wie viele Menschen sich uneigennützig engagiert haben, um anderen zu helfen. In Krisen kann man nach Schuldigen suchen, man kann aber auch nach Lösungen Ausschau halten.

Als Ortsbürgergemeinde haben wir uns mit der Situation arrangiert. Den Betrieb konnten wir – wenn auch unter erschwerten Bedingungen – aufrechterhalten. Beklagen müssen und wollen wir uns nicht. Dass wir die ordentliche Bürgerversammlung im Frühling 2020 nicht durchführen konnten und das erste Mal in der Geschichte der Ortsbürgergemeinde Rorschach eine schriftliche Abstimmung abhalten mussten, war bedauerlich. Für die unkomplizierte Unterstützung durch unsere Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung sind wir sehr dankbar. Am 7. September ergab sich dann doch noch eine Möglichkeit für einen persönlichen Austausch. Wir durften Sie zur Bürgerversammlung in der «Kleberei» und damit zu den Wahlen für die Geschäftsperiode 2021 – 2024 begrüssen. Ich gebe zu, dass ich damals etwas «Blut geschwitzt» habe. Kurz vorher hatte der Gewerbeverein aus nachvollziehbaren Gründen seine Hauptversammlung abgesagt, die gleichentags stattgefunden hätte. Ein Corona-Fall an unserer Versammlung wäre für alle nicht schön gewesen, was meine Nervosität entsprechend verstärkte. Dank dem Schutzkonzept von Richard Lehner und unseren eigenen Vorkehrungen, ging die Wahlveranstaltung rasch und problemlos über die Bühne. Anschliessend konnte draussen an der frischen Luft bei Wurst, Bier und Brot verweilt werden, was zugleich auch Gelegenheit bot, miteinander ins Gespräch zu kommen. (pd ob cv)

Den gesamten Rückblick findet man hier, den ganzen Geschäftsbericht 2020 hier.

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