„Ich gehe davon aus, dass es Juli wird …“

Auch in Rorschach stöhnt die Gastroszene – jetzt noch deutlicher wahrzunehmen als bisher. Die grosse Ungewissheit, wann und unter welchen Bedingungen die Restaurants wieder öffnen können, macht alle Gastrobetreibern extrem zu schaffen. Mittendrin auch Reto Labhart, der seit November 2019 das Restaurant Mariaberg führt.

Auch er macht sich Gedanken um die Zukunft: „Nebst mir fragen sich wahrscheinlich (fast) alle Wirte, wie sie diesen langen Shutdown finanziell überstehen können. Die Killerfaktoren sind die Fixkosten wie Unfall- und Krankenversicherungen des Personals, Miete, kantonale und städtische Gebühren, Sachversicherungen, Telefon, Internet, Fahrzeugkosten etc. etc. Wir Beizer sind die Letzten in der Corexit-Kette. Das ist nach dem Einschlagen des Weges unseres Bundesrates absolut nachvollziehbar und war auch zu erwarten. Hingegen war weniger zu erwarten, dass diese Eröffnungskette so lange sein wird. Ich gehe davon aus. dass es höchstwahrscheinlich Juli werden wird, bis wir unseren Betrieb wieder hochfahren können –  aber so wie es jetzt aussieht auch dann mit Einschränkungen.

Der Bundesrat hat auch gesagt, wir sollen Hygienekonzepte präsentieren, welche unter Einhaltung der heute bestehenden Hygienevorschriften eine Wiedereröffnung erlaubten. Zur Erinnerung: wir betreiben ein Bargeschäft. Vorher hätte ich über eine so nicht umsetzbare Forderung gelacht – jetzt ist mir aber wirklich nicht mehr danach. Um eine Gastrokonkursexplosion zu vermeiden braucht es meiner Meinung nach Vergütungen (nicht Kredite) der Fixkosten für unsere Branche. Kein anderer Wirtschaftszweig ist stärker und länger betroffen wie die Gastronomie und in diesem Bereich arbeiten schweizweit rund eine Viertelmillion Personen.

Weil ich nicht an Wunder glaube bin ich ziemlich sicher, dass die Anwohner des Lindenplatzes in diesem Jahr durch keine Konzerte gestört werden – auf der anderen Seite können wir den Hundertschaften von Freunden der Livemusik leider keine derartigen Highlights anbieten. Anyway die Hoffnung stirbt zuletzt – wir freuen uns wenn wir wieder Freude verbreiten können – unsere Gäste verwöhnen dürfen – sofern wir’s überleben…“.

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