Gewerbe Rorschach unterstützt Autobahnanschluss

Das Gewerbe Rorschach  informierte sich am Montagabend direkt vor Ort und bei der Firma Froneri über den Verlauf des geplanten Autobahnanschluss mit Kantonsstrasse zum See. Nachstehend die vom Gewerbeverein Rorschach verfasste Medienmitteilung.

„Dominik Gemperle, Leiter der Projektsteuerung, erläuterte die Überlegungen der Politik und führte die dringende Notwendigkeit des neuen Anschlusses aus. Hochrechnungen zeigen auf, dass das heutige Strassennetz, insbesondere der Waldeggkreisel und Kreuzung Bruggmühlestrasse/St. Gallerstrasse, schon in absehbarer Zeit völlig überlastet ist. Ein Verkehrskollaps ist absehbar.

Joachim Haan, Chief Operations Froneri, zeigte die Probleme der Firma Froneri mit dem heutigen Verkehrssystem auf. Die Produktion der Glaces ist an der Blumenfeldstrasse in Rorschach und Goldach, das Zwischenlager jedoch liegt in Staad. Dieses externe Zwischenlager ist notwendig, da sich die Durchfahrt durch Rorschach und Goldach für Sattelschlepper als extrem gefährlich und zeitraubend darstellt. So fahren heute täglich 50 – 60 kleinere Lastwagen über die Industriestrasse mitten durch Rorschach, um sämtliche Produkte zum Verteilzentrum zu bringen, nur um dann die Glaces und andere Tiefkühlprodukte auf grosse Sattelschlepper umzuladen. Den geplanten Autobahnanschluss unterstützen sie nur schon aus umwelttechnischen Gründen, da die zusätzliche Fahrten wegfallen würden und keine Lastwagen mehr durch die Agglomeration Rorschach/Goldach fahren müssten.

Karl Streule, Streule Alder AG Rorschach, erklärte, welche Aufwendungen jeder Gewerbler hat, sobald er auswärts Aufträge zur Auslastung ihrer Firma und somit auch ihres Personals annimmt.  Die Staustunden morgens auf der St. Gallerstrasse oder abends von der Autobahn bis Goldach können nie weiter verrechnet werden und müssen von den Unternehmungen selber getragen werden. Auch wird es immer schwieriger, gutes Personal zu finden, welche den Weg vom Rheintal oder St. Gallen auf sich nimmt, da die täglichen Wartezeiten im Verkehr und an den Barrieren nicht mehr tolerierbar sind. Ein attraktiver Arbeitsplatz  beinhaltet nicht nur einen guten Lohn, sondern auch die Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes und zeitige Rückkehr nach Hause. Möchte die Agglomeration Rorschach / Goldach auch weiterhin gute Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, müssen die Rahmenbedingungen ebenfalls stimmen.

Nach kurzer Diskussion unter Leitung von Toni Thurnherr kann zusammengefasst werden:

  • Die Kosten werden nicht vom Steuerzahler bezahlt. Die Kosten werden aus dem Topf der zweckgebundenen Einnahmen des Bundes aus Bezinzoll, LSVA und  Autobahnvignette finanziert. Dieser Topf wird jährlich für Infrastrukturprojekte in der ganzen Schweiz definiert. Die Finanzierung des neuen Autobahnanschluss mit Kantonsstrasse ist bei Bund und Kanton mit grossen Mehr zugestimmt worden, die Gelder sind reserviert.
  • Zur Erhaltung von guten Arbeitsplätzen und guten KMUs ist es zwingend notwendig, auf zeitgerechte  Rahmenbedingungen zählen zu können. Keine Handwerker können mit dem Velo, mit ÖV oder mit Fahrgemeinschaften ihren Kunden bedienen.
  • Der Arbeitgeberverband unterstützt dieses Projekt, um Arbeitsplätze in der Region Rorschach zu sichern.
  • Obwohl gewisse landschaftliche Eingriffe in Kauf genommen werden müssen, überwiegen dank der direkten Zufahrt und dank einer staufreien Fahrt auch die ökologischen Punkte wie weniger CO2 oder Lärmbelästigungen wegen wartenden Fahrzeuge.
  • Die Sicherheit des Langsamverkehrs und der Fussgänger ist auch dem Gewerbe sehr wichtig. Dank diesem Projekt können etliche Strassenzüge in der Agglomeration Rorschach / Goldach / Rorschacherberg verkehrsberuhigt gestaltet werden.  Neue Velowege sind in Planung und werden schon bald ausgeführt.

Das Gewerbe Rorschach steht klar hinter dem Projekt Autobahnanschluss mit Kantonsstrasse zum See. Aus oben genannten Gründen möchten wir sämtliche Bürgerinnen und Bürger von Goldach und Rorschach bitten, dem Projekt zu zustimmen.“ (Text/Bilder: pd jh/sm)

Der Abstimmungskampf rund um diesen geplanten Autobahnanschluss nimmt langsam Fahrt auf. Das Tagblatt organisiert am kommenden Montag, 28. Oktober 2019, ab 18.45 Uhr im Stadthofsaal in Rorschach ein Podium mit Befürwortern und Gegnern.

 

Newsletter abonnieren

Bitte wähle, ob Du über jeden neuen Beitrag sofort oder lieber jeden Morgen gegen 9 Uhr eine Zusammenfassung der neusten Beiträge erhalten möchtest.
Liste(n) auswählen:




2 Kommentare zu "Gewerbe Rorschach unterstützt Autobahnanschluss"

  1. Bald haben wir die Möglichkeit abzustimmen. Mit einem Ja zum Autobahnanschluss Witen kann die Bevölkerung in Rorschach und Goldach das Verkehrschaos in unserer Region ändern.
    Unterführungen sind notwendig. Dorf- und Stadtteile können so, ohne das lange Warten an Übergängen, umweltschonender erreicht werden.
    Die Strassen Waldeggkreisel- Goldach – Rorschacherberg und Waldeggkreisel – Goldach – Rorschach werden aber nicht entlastet. Es wird auf diesen Strassen trotz Unterführungen kein Auto weniger fahren. Nur der geplante Autobahnzubringer kann hier Abhilfe schaffen. Ziel: Pendler sollen weniger oder auf kürzerem Weg durch Kernzonen fahren.
    Der Autobahnanschluss wird auch dem ÖV dienen. Pünktlich am Arbeitsort oder zu Hause zu sein, das wünschen wir uns alle. Dieser Wunsch kann sich nur erfüllen, wenn der ÖV nicht im Stau steht. Anreiz für Autofahrer auf den ÖV umzusteigen? Das Parkplatzsuchen hätte ein Ende.
    Parkplatzgebühren würden dem ÖV in die Kasse fliessen. Die schwachen Verkehrsteilnehmer können sich sicherer bewegen. Wichtige Punkte für ein Ja, das sich die Bevölkerung bei der Abstimmung überlegen sollte.

  2. Ich sehe leider wieder nur alte Leute,wo sind die Jungen von derSP?

Kommentare sind deaktiviert.