„Lolo“ für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt

Das Besondere für einmal vorneweg. Anlässlich der FC-HV konnte vorgestern Vereinspräsident Markus Hundsbichler Nobert „Lolo“ Loher (im Beitragsbild oben rechts) für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit ehren. Das passiert nun auch nicht alle Tage. Und „Lolo“ ist bei den Veteranen 40+ immer noch aktiv. Sein Spielerpass für den FC Rorschach wurde am 17.9.1969 ausgestellt. Weiter verdanken konnte der Präsident die Verdienste von Päddy Keel, Stefan Reuteler, Jürg Sutter (auch 30 Jahre auf vielen Ebenen tätig) und Vigi Bellini.

Die 3. ordentliche Hauptversammlung des FC Rorschach-Goldach 17 war am Montagabend im Stadthofsaal angesagt. 117 Mitglieder folgten dem Aufruf. Vereinspräsident Markus Hundsbichler brachte es mit seinen einleitenden Worten auch gleich auf den Punkt: „Fussball bewegt die Massen. Damit meine ich nicht hauptsächlich die Zuschauer, welche vor allem zu den Spielen der Super League, der Champions League oder Nationalmannschaften pilgern. Auch nicht die Millionen an den TV-Geräten, welche praktisch jeden Tag eine attraktive Partie bequem vom Sofa aus betrachten können. Nein ich meine die Rolle des Fussballs in unserer Gesellschaft als Mannschaftssport Nummer 1, wenn es darum geht aktive Integrationsarbeit zu leisten. Dies ist nicht meine Erfindung, sondern lässt sich belegen. Anlässlich der Delegierten-Versammlung des Schweizerischen Fussballverbandes vom 18. Mai 2019 äusserte sich Matthias Remund, Direktor Bundesamt für Sport BASPO u.a.wie folgt. Ich zitierte aus dem Protokoll vorerwähnter Versammlung:  Der Fussball ist der Motor in der Jugendsportförderung schlechthin;  In keiner anderen Sportart gibt es so viele Experten;  Im Fussball hat es mehr lizenzierte Frauen als es im Eishockey Männer hat;  Fussball ist schlicht DER Integrationsfaktor in unserem Land und Fussball steht in jeder Hinsicht weit vor allen anderen Sportarten in der Schweiz“, so Markus Hundsbichler. Seine Botschaft wurde leider von keinem Behördenmitglied der beiden Gemeinden gehört, aber wer den Präsidenten des FC RG 17 kennt, weiss, dass er dies den zuständigen Stellen immer und immer wieder sagen wird.

Und weiter: „Auch der FC Rorschach-Goldach 17 nimmt seine Verantwortung für die Gesellschaft wahr. Wir unterhalten eine grosse Juniorenabteilung und haben im Frühjahr 19 unser Angebot mit dem Kids-Training sogar noch erweitert. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir damit einen ausserordentlichen Beitrag zur Integration und zur Sozialisierung von Jugendlichen zugunsten der Allgemeinheit und auch der Wirtschaft leisten. Ich verhehle nicht, dass ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass diese Leistungen von der öffentlichen Hand zu wenig entschädigt werden. Dies ist meine persönliche Meinung. Tatsache ist, dass es in der heutigen Zeit äusserst schwierig ist, Freiwillige zu finden. Stetiges Engagement muss heute entschädigt werden. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen ist ein ständiger Kraftakt, insbesondere dann, wenn man davon ausgeht, dass die Aufwendungen nicht einfach mittels höherer Beiträge auf die Mitglieder abgewälzt werden können. Zumal dies vor allem die sozial schwächer Gestellten treffen würde, was wiederum den Integrationserfolg in Frage stellen würde.“

Ein Verein, der vieles bewegt
Der FC Rorschach-Goldach 17 hat seine zweite Saison seit der Fusion absolviert. Ein wiederum bewegtes Vereinsjahr liegt hinter dem FC RG 17. Der FC Rorschach-Goldach 17 hat sich bewegt und hat auch die Region bewegt. Und Präsident Markus Hundsbichler wird auch hier deutlich: „Die Schlagzeilen ausserhalb des Sport waren im Herbst 18 nicht immer positiv und wohlwollend. Ich gebe es zu, die teilweise verzerrten und nicht der Wahrheit entsprechenden Berichte, die persönlichen Angriffe via Presse und via Mail haben mich geärgert und teilweise auch in Versuchung gebracht, das Amt nieder zu legen. Was hat mich davon abgehalten es nicht zu tun:

  • Die Überzeugung einen, wie in der Begrüssung erwähnt, wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft insbesondere für unsere Jugend zu leisten
  • Die Überzeugung aufgrund unserer Leistung auch legitime Ansprüche stellen zu dürfen
  • Die Unterstützung der Vorstandsmitglieder, welche einen eigentlich nicht bezahlbaren Aufwand betreiben
  • Die engagierten Trainer auf allen Ebenen
  • die (wenigen) freiwilligen Helfer, welche spontan ihre Hilfe angeboten haben
  • die Unterstützung und das Wohlwollen von Seiten unserer Gönnervereinigungen und Sponsoren und zu guter Letzt
  • die Freude am Fussball

Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich dem Zweckverband Sportanlage Kellen für das mit der Übergabe der Pacht für das Restaurant uns entgegengebrachte Vertrauen. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass damit nicht nur Freuden verbunden sind. Wir sind aber das unternehmerische Risiko bewusst eingegangen, da wir überzeugt sind, dass die Erträge aus dem Begegnungstreff Kellen von existenzieller Bedeutung für den Verein sind. Wie im Fussball, wo alles Experten sind, kennen sich auch alle mit Essen und Trinken aus. Das schafft neue Konfliktherde und Diskussionen. Es allen Recht zu machen, werden auch wir nicht schaffen. Aber wir geben uns Mühe, dass es jeden Tag einige mehr werden“, so der Präsident.

„Ich habe an verschiedener Stelle auf die Leistungen des Vereins hingewiesen. Wir bemühen uns tagtäglich darum, uns weiter zu entwickeln und unsere Prozesse zu verbessern. Allerdings müssen wir feststellen, dass der administrative Aufwand zunehmend Ausmasse erreicht, welche das Ehrenamt an die Grenze führt. Wir werden uns in den kommenden Monaten intensiv damit auseinandersetzen müssen, unsere Organisation und unsere Leistungen zu überprüfen um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Selbstverständlich werden wir dann auch euch über die Erkenntnisse und allfällige Konsequenzen informieren.

Ich bitte, bei allem Verständnis für berechtigte Kritik, daran zu denken, dass alle Personen hier vorne am Tisch unentgeltlich und ehrenamtlich zum Wohle des Vereins arbeiten. Das Arbeitspensum bewegt sich dabei vielfach am noch Erträglichen und Verkraftbaren oder zeitweise sogar darüber. Wir sind empfänglich für konstruktive, lösungsorientierte Beiträge ;am besten gleich mit dem Angebot, an der Lösung des Problems aktiv mitzuarbeiten“, forderte Markus Hundsbichler.

Die 3. Hauptversammlung verlief dann in unaufgeregter Art und Weise. Sämtliche Jahresberichte, sowie der Kassen- und Revisorenbericht und das Budget wurden einstimmig gutgeheissen. Abschliessend blickte Vereinspräsident aber auch hoffnungsvoll nach vorn: „Ich will an dieser Stelle nicht den Eindruck erwecken, dass wir nur mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch wenn wir nach wie vor im organisatorischen Bereich und im Bereich der Bereitschaft zur Mithilfe noch keinen, für meine Ansprüche, befriedigenden Stand erreicht haben. Nachstehend einige positive Sachen der vergangenen Saison:

  • gelungener Start des Begegnungstreffs Kellen
  • mehrheitlich positive Ergebnisse unserer Mannschaften
  • Präsenz am Stadtfest Rorschach und Bummelsonntag
  • Entwicklung Mädchen-Abteilung
  • durchgeführte Weiterbildung Junioren-Trainer
  • durchgeführte Aktivtäten Sport-Verein-t

Drei erfreuliche Begebenheiten will ich noch speziell hervorheben:

Im Frühling 19 erfolgte die Übergabe des neuen Vereinsbusses gesponsert durch den Donnerstag-Club. Die grosszügige Geste entlastet unsere Juniorentrainer in der mühsamen Suche nach Fahrern zu den Auswärtsspielen. Herzlichen Dank den Verantwortlichen und Mitgliedern des Donnerstag-Clubs. In den Dank einschliessen möchte ich unseren äusserst bewährten und versierten Verwalter der Busverleihung, Richard Koller. Der Bus kann im Übrigen auch von Privaten gemietet werden.

Der Vorstand des FC Rorschach-Goldach 17 (von links): Sacha Wüthrich (Organisation), Manuel Riedo (Anlässe), Ralph Hilgers (Sponsoring und Marketing), Emilio Knecht (an der HV einstimmig zum neuen Sportchef ernannt), Markus Hundsbichler (Präsident), Ferruccio Vanin (Finanzchef) Heinz Alder (Junioren) und Conny Guetg (Sekretariat).

Angebot des Kids-Trainings am Mittwoch-Nachmittag mit Start im Frühjahr 19 ist ein weiterer Beweis für die Übernahme eines gesellschaftlichen Auftrags. Der stetige Zuwachs an Kindern, welche vom Angebot Gebrauch machen zeigt, dass wir ein Bedürfnis abdecken. Mein Dank gilt dem Initianten Urs Dahinden und all seinen Assistenten, welche die Jüngsten in das A, B, C des Fussballs einführen. Übrigens für fussballbegeisterte Senioren eine ideale Freizeitbeschäftigung einmal pro Woche zugunsten der Jugend. Es hat noch genügend Platz im Trainerstab.

Ohne Schiedsrichter keine Meisterschaft. Fehlende Schiedsrichter führen zu Abmeldungen von Mannschaften oder hohen Entschädigungsbeiträgen an den Verband. Die Schiedsrichter bewegen sich vielfach ausserhalb der Wahrnehmung unserer Mitglieder. Sie verrichten aber einen ausserordentlich wichtigen Job für unseren Verein. Unsere Anstrengungen insbesondere von unserem Schiedsrichter-Verbindungsmannes Päddy Keel und dem zuständigen Vorstandsmitglieds Sacha Wüthrich ist es gelungen, vier neue Schiedsrichter zu rekrutieren. Alle haben die Ausbildung erfolgreich absolviert und stehen für unseren Verein im Einsatz. Es sind dies Marco Cannizzaro, Jan Nicola Engeli, Lukas Herrich und Kha Yugin. Vielen Dank für Euer Engagement und viel Erfolg. Dies gilt selbstverständlich auch für alle bestehenden Schiedsrichter. Es sind dies Patrick Päddy Keel, Musa Dermaku, Martin Koller, Mashal Rashed und Stefan Reuteler.“

Nach etwas mehr als zwei Stunden HV entliess der Präsi die Anwesenden zu Wurst und Bier, nicht aber ohne den Hinweis für in Rorschach stimmberechtigte Mitglieder, sich für ein Ja betreffend der Abstimmung am Sonntag (Gebäude auf dem Pestalozziplatz) einzusetzen.

 

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1 Kommentar zu "„Lolo“ für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt"

  1. Cooler Bericht über einen coolen Verein – ein Kompliment von einem Staader und Ex-Rorschacher

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