Leserbriefflut rund um das Amt des Stadtpräsidenten

Das Tagblatt ist voll mit Leserbriefen. Manchmal bekommt man fast das Gefühl, als ob der Fortbestand der menschlichen Rasse auf dem Spiel steht …

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5 Kommentare zu "Leserbriefflut rund um das Amt des Stadtpräsidenten"

  1. Dazu noch ein Leserbrief, der in den nächsten Tagen im Tagblatt erscheinen sollte:

    Stadtpräsidium: Ist Wahltag Zahltag?

    Vor mehr als zehn Jahren leckte das Dach der Burghalden-Turnhalle. Als damaliger Präsident des Judo Clubs fragte ich bei Guido Etterlin nach, ob man das Dach nicht undicht belassen und stattdessen einen Aufbau für eine Judo-Halle erstellen könnte. Obwohl ich politisch das glatte Gegenteil eines Sozis war und bin, verliefen die Verhandlungen mit dem Schulratspräsidenten sachbezogen, freundlich und ohne persönliche Anstände wegen sagen wir sozialer Unverträglichkeit. Das ist nicht selbstverständlich, denn ich machte nie ein Hehl aus meinen konservativen Ansichten. Ich schätze Herrn Etterlin bis heute, weil er eine vernünftige Sache auch dann anschaut und unterstützt, wenn ihm das Gegenüber politisch gewaltig auf den Keks geht. Eine derartige Unvoreingenommenheit ist wichtig für einen Stadtpräsidenten. Dank ihr konnten schlussendlich Generationen von Kindern in Rorschach Judo lernen. Bis heute profitieren auch Ältere von einer grossen, hellen Mattenhalle.

    Der Gegenkandidat ist ok. Was mir nicht passt, hat weniger mit ihm zu tun. Da ist zum einen der Hauch von Geschäftlimacherei zwischen aktuellen bürgerlichen Stadträten, den ich nicht weiter stärken möchte. Ich meine damit die klotzige Überbauung auf dem letzten grünen Fleck im Stadtzentrum, dem ehemaligen Friedhofareal bei der Kolumban-Kirche. Zum anderen ist die Werbung des Gegenkandidaten nicht nur etwas gar aufdringlich, sondern mit Profi «Wahlkampf-Koordinator», Riesenflagge etc. wohl auch recht kostspielig. Unweigerlich fragt man sich, wer bezahlt und ob da bei Gelegenheit nicht Gegenleistungen eingefordert werden. Natürlich nicht auf die plumpe Art, sondern sehr diskret und über unverfängliche Gespräche im kleinsten Kreis. Mir gefällt diese ganze mögliche Einflussnahme nicht. Ebenso wenig finde ich, dass der schöne, grosszügige Platz beim Bäumlistorkel für sündhaft teures Geld mit zwei garstigen Löchern für eine Unterführung verunstaltet werden soll. Man fahre nur einmal durch Arbon und schaue sich die zwei hässlichen Dinger namens Strassenunterführung an. Mit dem FDP-Kandidaten sehe ich solche und ähnliche Fragen guten Geschmacks sich zum Schlechteren wenden. Guido Etterlin vertritt hier sinnvollere Positionen, weshalb ich für ihn stimme, SP hin oder her.

    Paul Frei
    Wachsbleichestr. 53b
    9400 Rorschach

  2. Bruno Zürcher | 4. Mai 2019 - 15:30 um 15:30 |

    Leserbriefe: Der Name genügt nicht immer
    Mit der Angabe ihres Namens stehen LeserbriefschreiberInnen zu ihrer Meinung. Das finde ich gut so, nur der Name allein genügt nicht immer. Denn wenn «Leserbriefschreiber» und PR-Berater Peter Thoma einen Kandidaten als «Fähnlein im Wind» bezeichnet und ihm mangelnde Kommunikationsfähigkeit vorwirft, gleichzeitig aber verschweigt, dass er mit seiner Agentur die Werbekampagne von Röbi Raths leitet, frage ich mich, wer da das Fähnlein ist, das sich an der Richtung orientiert, aus der das Geld kommt und wer unter einer mangelnden Kommunikationsfähigkeit leidet. Ihm stünde es frei, diese Vetternwirtschaft offen zu legen und er müsste die Begriffe Kollegialitätsprinzip und Amtsgeheimnis kennen und somit wissen, dass sich ein Ratsmitglied nicht zu allem offen äussern kann und betreffs Kommunikation an die Regeln halten muss, die der Ratspräsident und die, im Fall von Rorschach, bürgerliche Mehrheit im Rat bestimmt. Dass sich Guido Etterlin an diese Regeln gehalten hat, obwohl es ihm nicht immer leichtfiel, spricht für ihn und zeugt von Fairplay. Ein Werber aber, der sich über sein hoffentlich vorhandenes Grundwissen der demokratischen Spielregeln hinwegsetzt, verdient eine gelbe Karte und ein Chefredaktor, der diese Fehlmanipulationen des Werbers ungefiltert in seinem «Leitartikel» übernimmt, sogar die rote Karte. Denn wenn es einer in der Hand gehabt hätte, die schlechte und verspätete Kommunikation aus dem Rathaus zu hinterfragen, dann wäre es der Chefredaktors des Lokalteils gewesen. Aber leider hat dieser seine Aufgaben in den vergangenen Jahren nicht erfüllt! Mit seinen Worten gesprochen würde das heissen: Zu sagen, Rudolf Hirtl sei ein schlechter Journalist, wäre falsch. Seine Arbeit als Hofberichterstatter erfüllt er hervorragend. Jedoch ist das nicht seine Aufgabe und er hat sich an journalistische Regeln zu halten. Ob er wohl auch Guido Etterlin als Stadtpräsident so zuvorkommend behandeln wird? Mit der Wahl von Guido Etterlin könnte diese Frage beantwortet werden.
    Bruno Zürcher
    Klosterstrasse 17
    9403 Goldach

  3. Ach Herr Zürcher, jetzt muss ich Ihnen doch tatsächlich noch eine Antwort schreiben. Das wäre nicht der Fall, hätte mich Res Lerch nicht auf Ihren Artikel aufmerksam gemacht. Es scheint für Sie undenkbar, dass man als Absender, Person und Stimmbürger eine Meinung haben kann, die sich auch mit einem Auftrag als Werber decken kann. Tut sie aber! Und offen zu legen gibts da rein gar nichts, die von uns erstellten Kommunikationsmittel sind signiert, da weiss man, woher was kommt. Das als Vetternwirtschaft zu bezeichnen ist schon ein bisschen anmassend. Sie blasen aber lauwarm ins gleiche Horn wie Paul Frei, der sieht auch überall nur Mauscheleien. Ich könnte jetzt auch fragen, woher denn Etterlins Werke kommen. Ach ja stimmt, die erarbeitet er ja selber, hat ja eine gut recherchierende Leserbriefschreiberin schon in einem Leserbrief erwähnt. Zu Guido Etterlins Haltung als Stadtrat und jetzt als Wahlkämpfer liesse sich einiges fragen, womit Sie natürlich nicht einverstanden sind. Nur so viel: ein Mitglied einer Kollegialbehörde, das nur des Wahlkampfes wegen mit seiner anscheinend über Jahre unterdrückten Meinung jetzt auf Stimmenfang geht, ist politisch nicht korrekt (Stadtrat Mehrjahresplanung, Unterführung, Autobahnanschluss, Verlegung Strandbad, alles so geplant und kommuniziert. Jetzt aber plötzlich der Kandidat, frei von allen Zwängen, dagegen.). Wie soll ich das den bloss gut finden? Helfen Sie mir? Beste Grüsse, Peter Thoma

    • Tja, lieber Peter Thoma. Mauscheleien ist jetzt ein Ausdruck, den nicht ich ins Spiel gebracht habe. Ich bin da vorsichtig und beschränke mich weiterhin auf den «Hauch von Geschäftlimacherei». Dahinter steckt die merkwürdige Vergabe des Architekturvertrages für den Friedhofs-Block, also banale und unbestrittene Tatsachen. Lange vor meinem Leserbrief war das schon Thema in den Medien. Ich habe nur etwas wiederaufgenommen, was schon in der Öffentlichkeit war und das mich zugegebenermassen auch stört.

      Dann meine Bemerkung zu den mutmasslich sehr hohen Werbekosten und deren Finanzierung. Gewiss, das Geld könnte bspw. auch aus 50’000 Mikrospenden à CHF 1.00 herrühren. Dann gebe ich gerne zu, dass meine Vermutung nicht zutreffen kann. Der Ball resp. die Buchhaltung liegt bei Euch. Andernfalls müsst ihr halt damit leben, dass nicht jeder (ich eingeschlossen) im politischen Geschäft an reine Nächstenliebe denkt.

      Ich grüsse Dich, Paul Frei.

      • Na ja lieber Paul. Danke für die Antwort (ich nehme nicht an, dass Du die für Herrn Zürcher geschrieben hast.). Das mit der Nächstenliebe ist wirklich so eine Sache. Aber ich kann Dir versichern, dass Röbi Raths Befürworter hat, die sich im Interesse der Sache spendierfreudig zeigen und es sich dabei um Personen handelt, die selbst bei einer Wahl von Röbi nichts davon haben werden. Du bist der ehemalige Politiker und Du müsstest ja wissen, was solche Engagements bringen können oder nicht. Meiner Meinung nach nichts, ausser Sympathie des Kandidaten und Aerger seitens der Gegner. Was denkst Du denn, was sich die Klientel von Guido Etterlin von einem Engagement für ihn verspricht? Also lassen wir die Buchhaltung ruhen und sehen dem 19. Mai entgegen. Beste Grüsse, Peter Thoma

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