Unterschiedliche Meinung betreffend einer Fusion

Röbi Raths und Guido Etterlin haben schnell auf die vom Rorschacher Echo gestellte Frage bezüglich „Wie stellst Du dich zu einer Fusion mit Rorschacherberg und Goldach?“ reagiert. Spannend ist allemal, dass beide recht unterschiedlich antworten. Das ist ja auch der tiefere Sinn und dient letztlich dazu, dass sich das Stimmvolk eine differenzierte Meinung bilden kann. Nachstehend beide Antworten im Wortlaut:

Röbi Raths:Ich würde den Zusammenschluss dieser drei Gemeinden zur Stadt am See als mutigen und weitsichtigen Schritt bezeichnen. Politisch gesehen glaube ich nicht, dass eine Fusion Goldach-Rorschach-Rorschacherberg in den nächsten 20 Jahren realistisch ist. Goldach mit knapp 10’000 Einwohnern hat vieles zu bieten und verfügt über eine in verschiedenster Hinsicht gute Infrastruktur für Jung und Alt.

Hingegen sehe ich bei Rorschach und Rorschacherberg ein Potential, das meiner Meinung nach unbedingt in absehbarer Zeit vereinheitlicht werden müsste. Sowohl Stadt wie Gemeinde profitieren heute schon gegenseitig voneinander und würden sich als Einheit optimal ergänzen. Eine Fusion zwischen Rorschach und Rorschacherberg ist für mich innert nützlicher Frist  anzustreben. Dabei darf nicht allein der Steuerfuss entscheidend sein, sondern muss auch das Entwicklungspotential für eine attraktive Stadt am See gesehen und genutzt werden.“

Guido Etterlin:Vereine und Banken spannen heute sinnvollerweise über die Gemeindegrenzen zusammen. Die Stadt kann und soll die finanziellen Lasten ihrer Zentrumsfunktion nicht mehr alleine tragen. Für die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden kann Rorschach keine Geschenke mehr machen. Zur Lösung des Problems sollte meines Erachtens über eine Ausdehnung der Gemeindegrenzen Rorschachs diskutiert werden.

Am 18. Mai 2014 haben die Rorschacher mit überwiegender Mehrheit den Fusionsabklärungen mit Rorschacherberg und Goldach zugestimmt. Die Nachbargemeinden haben leider sehr klar abgelehnt. Unser Lebensraum bildet jedoch eine Einheit, Vereine und Banken spannen zusammen, nur die politischen Grenzen trennen aktuell mehr als sie verbinden.

Es braucht als nächstes wieder eine konstruktive Annäherung innerhalb der Regionsgemeinden. Die Stadt Rorschach braucht Verbündete, damit die einseitige Fehlentwicklung zu Lasten der Zentren und Städte kantonsweit korrigiert wird. Bis dahin gilt, dass Rorschach keine Brautgeschenke verteilt vor einer allfälligen Heirat und das in Verhandlungen auch immer so signalisiert. Regionale Infrastrukturleistungen in der Stadt Rorschach müssen angemessen regional finanziert werden. Ich liesse auch über die Ausdehnung der Stadtgrenze mit mir reden. Nicht aus Trotz sondern im Interesse der Region und der Stadt. Wenn wir es in der Region nicht schaffen, werden wir gemeinsam zu einem Agglobrei. Wollen wir das? Ich meine nein!“

 

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