Rorschacher auf den Spuren von Zwingli durch Zürich

Am letzten Samstag fuhren 15 reformierte Rorschacher mit Pfarrer Pius Helfenstein nach Zürich, um auf den Spuren Zwinglis der Reformation näher zu kommen. Werner Nef hat nachstehenden Bericht darüber verfasst.

„Beim Grossmünster empfing uns Frau Carmen Arribas. Sie zeigte uns Zwinglis Wirkungsstätte, wo er als Leutpriester die Bibel ins Deutsche übersetzte und bei seinen weiteren Schriften die Missstände der damaligen Kirche immer lauter kritisierte. Unser Rundgang begann bei der Zwingli-Pforte, dann besichtigten wir die schlichte Kirche mit den neuen Fenstern. In der Krypta besuchten wir die alte Statue des Klostergründers Karl dem Grossen, bevor wir den stillen Kreuzgang aufsuchten und dort die erste Führung beendeten.

Über die Münsterbrücke wechselten wir auf die gegenüber liegende Limmatseite und stattete dem Fraumünster einen Besuch ab. Frau Bitar brachte uns die wechselvolle Geschichte dieser wichtigen Zürcher Kirche näher. Sie berichtete, wie die letzte Äbtissin Katharina Zimmern 1524 von ihrem Amt und als Stadtherrin zurück trat und das Kloster samt den Besitztümern dem Rat von Zürich übergab und so die Reformation sicherte. Sehr interessant waren die Überreste des einstigen Kreuzganges. Den Chor der Kirche schmücken die weltberühmten Fenster von Marc Chagall, denen sie besonders grossen Wert beimass. Vom Lettner aus konnte man die Kunstwerke besonders gut auf sich wirken lassen. Nur zu schnell verging die Zeit und wir mussten wieder über die Limmat wechseln, denn im Restaurant Karl dem Grossen wartete das Mittagessen auf uns, das wir auf der Strasse vor dem Restaurant bei herrlichem Sonnenschein geniessen durften.

Um 14 Uhr holte uns Pfarrer Jürg Wildermuth aus Schlieren, ein Studienkollege von Pius Helfenstein, ab. Gemeinsam wanderten wir durch die Altstadt. Durch den Rindermarkt besuchte man das Jüdische Viertel und die ehemalige Druckerei Froschauer in der gleichnamigen Gasse. Froschauer war Zwinglis Drucker und veröffentlichte seine Schriften. Mit viel Schalk und Humor brachte Pfarrer Wildermuth seine Vorträge unter die Zuhörer und wusste auch viel über die Gründung der Täufer Bewegung in Zürich zu berichten, die aber von den Stadtvätern verfolgt und als Ketzer hingerichtet wurden. Er machte auch keinen Hehl daraus, dass zur damaligen Zeit auch bei Zwingli nicht alles ganz nach Vorschrift lief und zeigte auf dem spannenden Rundgang immer wieder die Licht- und Schattenseiten der Reformation auf.

Über die Rudolf Brun-Brücke ging es erneut über die Limmat und dem Fluss entlang über die Schipfe zur Rathausbrücke. Vom Zwingli Denkmal, bei der Wasserkirche war es nicht weit zur Gedenktafel am Wohnhaus von Anna Reinhart, der Ehefrau von Zwingli. Hier beendeten wir den sehr interessanten Rundgang mit Applaus. Mit vielen neuen Eindrücken und einem besseren Verständnis für die Reformation, traten wir am späteren Nachmittag die Rückreise in die Ostschweiz an.“ (wn)

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