SBB-Franken für Rorschachs Stadtkasse?

Was Rorschach den SBB zu verdanken hat, geneigte Leserinnen, geneigte Leser, sind 3 Bahnhöfe und 13 Barrieren für etwas weniger als 10‘000 Rorschacherinnen und Rorschacher – die auf etwas weniger als 1,8 Quadratkilometern leben. Das ist Schweizer Rekord! Wollte die grösste Schweizer Stadt am Zürichsee unsere Hafenstadt am Bodensee übertrumpfen, so müsste sie ihren mehr als 400‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern etwa 120 Bahnhöfe und etwa 550 Barrieren bieten – oder in Relation zur Stadtfläche auf ihren fast 88 Quadratkilometern rund 150 Bahnhöfe und rund 640 Barrieren.

Ob so oder so: Die Würde, welche die SBB Rorschach zukommen lässt, buckelt den Rorschacherinnen und Rorschachern eine schwere Bürde auf. Vor den 13 Barrieren verlieren sie Zeit, viel Zeit. Zwischen Morgen und Abend sind diese Barrieren während etwa 30 Minuten pro Stunde geschlossen. Wenn also vor jeder geschlossenen Barriere beidseitig nur je fünf Leute auf vier oder zwei Rädern oder zwei Beinen nur eine Minute warten, so ergibt das eine stündliche Wartezeit von 10 Leuten x 13 Barrieren x 15 Minuten = 1‘950 Minuten. Auf die 12 Hauptverkehrsstunden pro Tag gerechnet täglich 23‘400 Minuten. Somit pro Jahr 8‘500‘000 Minuten, also fast 143‘000 Stunden oder 6‘00o Tage.

Zeit ist Geld, auch in Rorschach. Würden die SBB der Hafenstadt eine Entschädigung von 10 Franken pro Barrieren-Wartestunde entrichten, so kämen jährlich fast 1,5 Millionen zusätzliche Franken in unsere Stadtkasse. Der Rorschacher Stadtpräsident könnte seine Karriere zu derem baldigen Ende eindrucksvoll krönen, wenn er dieses Geld bei den SBB erfolgreich einfordern würde. Verständnis für diese Forderung hätten die SBB ganz gewiss, verlangen sie doch – nicht nur in Rorschach – für jede Zugsabfahrt ab einem Bahnhof einen Obolus von wenigen Franken, der sich nach der Art des Zuges richtet. Insgesamt bezahlt Rorschach für alle Abfahrten des ÖV auf ihrem Gemeindegebiet jährlich 1,247 Millionen Franken. Wieviel davon auf die SBB entfallen, ist nicht bekannt, liesse sich aber gewiss berechnen. Es wäre also nichts als gerecht, wenn die SBB unserer Hafenstadt auch einen Obolus für die bei den 13 Barrieren vorbeibrausenden Züge entrichten würde. Jedenfalls ist mit Ihnen, geduldige Warterin, geduldiger Warter, unserem Stadtpräsidenten für die vorgeschlagene Krönung seiner Amtszeit im Voraus dankbar

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