Rorschach hat grosses Potential für eine Entwicklung

Mitglieder des Gewerbevereins Rorschach hatten am Freitag die Möglichkeit, die grösste Baustelle der Stadt zu besichtigen. Vorab wurden sie über die Vorgehensweise bei solchen Grossbauten informiert. Der 2. Sternmarsch der regionalen Gewerbevereine war gegenüber dem Vorjahr etwas reduziert. Thal-Staad-Altenrhein war wegen der Organisation der eigenen Gewerbeschau vom 4. bis 6. Mai nicht dabei und die Gwerbler aus Rorschacherberg und Goldach stiessen erst am Abend zum gemütlichen Teil dazu. Die Rorschacher liessen sich aus erster Hand über das Handling von Grossbauten aus planerischer Sicht informieren und konnten dann vor Ort sehen, was da auf der Löwengarten-Baustelle alles abgeht.

Am Ball bleiben

Markus Fäh, Leiter Bau und Stadtentwicklung Rorschach, hat die rund 50 Personen über die Planungsgeschichte der Baustelle Löwengarten informiert und auch die Entwicklung im Wohnraumangebot der Stadt erläutert. Bei der Vorstellung der weiteren Stadtentwicklungsgebiete in Rorschach hat er auch das Vorgehen im Rahmen der Stadtentwicklung erklärt. «Man braucht bei solchen Vorhaben vor allem auch Zeit, denn die Umstrukturierung der Liegenschaft der ehemaligen Brauerei Löwengarten hat rund 10 Jahre beansprucht», sagte er den erstaunten Zuhörenden. Er machte aber auch deutlich, dass in der Stadt Rorschach in den vergangenen Jahren im Rahmen der Grossprojekte rund 400 Wohnungen entstanden sind und aktuell nochmals rund 160 Wohnungen entstehen. «Die Leerstandsquote von 3 % bezieht sich dabei primär auf Altbauwohnungen», wie Markus Fäh ausführte.

Rorschach hat Potential

Der Stadtrat hat im Stadtentwicklungskonzept die strategischen Stadtentwicklungsgebiete definiert. «Aktuell reden wir von rund 18 Gebieten, wo es zumindest punktuell Entwicklungsabsichten gibt. Innerhalb dieser Gebiete gibt es Prioritäten. Grundsatz: primär soll in erster Linie alte Bausubstand durch neue Bausubstanz ersetzt werden. Wesentliche Gebiete sind die Löwenstrasse West (Gebiet zwischen Löwengarten und Industriestrasse; Industriezone in Wohn- und Gewerbezone), Feldmühleareal im Rahmen Stadtbahnhof (Industriezone in Wohn- und Gewerbezone), Dufourstrasse im Rahmen Stadtbahnhof (primär Wohnen), Seefeld (Verlegung Strandbad, exklusives Wohnen). Nicht Bestandteil der Entwicklungsgebiete sind der Pestalozzifussballplatz und die strategischen Entwicklungsflächen Langmoosstrasse oder Kreuzacker. Bei den Gebieten Kreuzacker und Langmoos handelt es sich um strategische Gebiete für die Entwicklung von Spital, Altersheim und der Pädagogischen Hochschule. «Rorschach hat grosses Potential, um sich zu entwickeln und wichtige Perlen sind noch nicht Bestandteil der Stadtentwicklungsgebiete», so Markus Fäh.

Klare Leitplanungen

Die Investorennachfrage nach Arealentwicklung ist gemäss Markus Fäh aktuell relativ hoch, da u.a. das Zinsniveau nach wie vor sehr tief ist. «Innere Verdichtung ist aktuell das Gebot der Stunde bei den Investoren. Es ist deshalb sehr entscheidend, dass die Stadt eine klare Vorstellung hat wie sich ein Gebiet entwickeln soll und wir haben diesbezüglich das Modell der Leitplanungen entwickelt. Diese regeln in einem grösseren Gebiet die städtebaulichen, gestalterischen und verkehrlichen Leitplanken und werden in einer Art Testplanung ermittelt. Natürlich gibt es hier auch Spielraum für Entwicklung, wie das Beispiel Feldmühle zeigt», erläuterte Fäh. «Es ist für die Planungsbehörde wie auch wie die Investoren von Vorteil, wenn bereits am Anfang klar ist, was gilt. Anfängliches Murren schafft schlussendlich Vorteile im weiteren Prozess, dass der Rahmen klar geklärt ist. Insbesondere auch im Rechtsmittelverfahren erweisen sich die Leitplanungen als wertvolle Grundlage.»

 

Grossbaustelle

Im Anschluss an dieses Referat konnten die Teilnehmenden dieses Sternmarsches die Baustelle Löwengarten besuchen und vor Ort sehen, wie das vorher Gehörte umgesetzt wird. Den Tag ausklingen liessen die Gwerbler dann in der nahen Kornhausbräu.

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