Autobahnanschluss: Der Mist ist noch nicht geführt

Gestern hat der Verein „Kein 3. Autobahnanschluss“ zur ausserordentlichen Mitgliederversammlung ins Restaurant Hohrain in Goldach geladen. Nach der Veranstaltung der Befürworter von Ende August haben jetzt auch die Gegner eines weiteren Anschlusses mobil gemacht. Am Mittwoch, 27. September, wird dann noch eine Podiumsdiskussion in der HPV Rorschach an der Splügenstrasse stattfinden. Dort werden unter der Moderation von Stefan Schneider (Goldach) Raphael Frei aus Rorschacherberg als Befürworter und Felix Gemperle aus Rorschach als Gegner ihre Argumente vortragen.

Rund 40 Personen waren im Hohrain zugegen. Unter Ihnen Stadtpräsident Thomas Müller, der aus Sicht der Befürworter eines dritten Autobahnanschlusses in der Region, Fragen aus dem Publikum beantwortete. Er machte keinen Hehl daraus, dass es bei dieser Sache Gewinner und Verlierer geben werde. Die lebhafte Diskussion zeigte auch, dass noch viele Fragen offen sind und durchaus nicht davon ausgegangen werden kann, dass „die Sache schon gegessen sei“. Der Stapi bekam auch viel Lob ausgesprochen, dass er sich in „die Höhle des Löwen“ wagte,  sich den Fragen stellte und seine Sicht der Dinge vorbrachte.

Die Gegner eines weiteren Autobahnanschlusses halten fest, dass städtische Agglomerationen in der Schweiz boomen, urbanes Leben gefragt sei. Viele Zentren seien gerade deshalb attraktiv geworden, weil erfolgreich versucht wurde, so wenig Verkehr wie nötig in die Zentren zu führen und den verbleibenden durch Strassenraumgestaltungen erträglicher zu machen. In Rorschach sei das Gegenteil geplant und zu befürchten, dass mit dem neuen Anschluss der Verkehr direkt ins Zentrum geschleust wird, was wesentlich mehr Individualverkehr anzieht. Die Emissionen nehmen stark zu. Das Zentrum wird entwertet. Darauf machten gestern Abend die Gegner immer wieder aufmerksam und zeigten sich besorgt, dass Rorschach der grosse Verlierer in dieser Sache sein könnte.

Der Verein „kein3.Autobahnanschluss.ch“ erwartet, dass Alternativen ohne zusätzlichen Autobahnanschluss endlich ernsthaft geprüft werden. Solche schaffen keine neuen Probleme und können schneller realisiert werden. Jetzt kommt eine intensive Phase, in welcher Befürworter und Gegner Kräfte mobilisieren können. Die Bevölkerung hat zudem die Möglichkeit, sich aktiv an der Vernehmlassung zu beteiligen. Zu finden ist das Feedbackformular hier.

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